Flächenheizungen im Bestand zu sanieren, ist immer aufwendig. Vor allem, wenn es dazu keine Dokumentation mehr gibt.
Flächenheizung in Kita-Altbau hydraulisch ertüchtigt
Donnerstag, 30.01.2020
In der Evangelischen Kindertagesstätte "Am Schlosspark" in Neuwied konnte die thermische Behaglichkeit jedoch ohne Dokumentation wiederhergestellt werden. Und zwar ohne nennenswerten Eingriff in die Bausubstanz – nur durch intensives Spülen der Heizkreise und durch den Einsatz des Systems "Fonterra Smart Control" von Viega. Das sorgt für einen permanenten hydraulischen Abgleich, unabhängig von der realen Heizkreislänge.
Vor mehr als einem Vierteljahrhundert wurde das Gebäude der Evangelischen Kindertagesstätte "Am Schlosspark" in Neuwied durch einen über 500 Quadratmeter großen Neubau ersetzt. Architektonisch und technisch gehörte er damals zweifellos zu den modernsten Gebäuden der Stadt. Große Glasfronten mit bodentiefen Fenstern und viel Holz kennzeichnen den aus drei verbundenen Gruppenhäusern bestehenden, lichtdurchfluteten Bau. Eine offene Halle bildet das Zentrum, durch eingezogene Zwischendecken steht zusätzlicher Platz für Spielräume zur Verfügung – und eine Flächenheizung mit rund 50 Heizkreisen sorgte im ganzen Haus für eine gleichmäßige Wärmeübergabe. Kita-Leiterin Diana Wasl: "Die thermische Behaglichkeit einer Flächenheizung ist für unsere rund 65 Kinder ausgesprochen wichtig, denn sie spielen ja den ganzen Tag auf dem Boden oder laufen barfuß herum. Ist ein Raum dabei auch nur etwas zu warm oder – noch schlimmer – zu kalt, werden die Kinder entsprechend unzufrieden."
Aber genau das war in den vergangenen Jahren immer häufiger der Fall, erinnert sich Techniker Manuel Benitez vom Fachhandwerksunternehmen Körner GmbH & Co. KG: "Die Ursachen dafür hingen letztlich zusammen. Erster Mangel waren die über die Jahre stark verschlammten Heizkreise. Sie gaben zwangsläufig die Wärme nur noch ungleichmäßig ab.
Oder sie hatten sich, wie in der »Löwengruppe«, komplett zugesetzt. Hier musste im Winter sogar mit elektrischen Lüftern geheizt werden. Als Konsequenz daraus ergab sich der zweite Mangel, denn für mehr Volumenstrom waren manche Durchflussregler an den Heizkreisverteilern schlichtweg demontiert worden. Andere Regler wiederum saßen nahezu komplett fest."
Der dritte Mangel schließlich, und da schüttelt der Fachmann nur noch ungläubig den Kopf, betraf die Raumtemperaturregler: Die hatte jemand teilweise rigoros mit dem Seitenschneider abgeklemmt, weil sie ja – siehe oben – nicht mehr korrekt die Raumtemperatur regelten.
Schlamm im System und abgeklemmte Regler
Ursachenfindung ist jedoch nur das eine, die Entwicklung einer technisch wie wirtschaftlich geeigneten Problemlösung etwas ganz anderes. Denn die Heizkreise inklusive Verteiler komplett auszutauschen und zusätzlich neue Raumtemperaturregler zu verdrahten, kam nicht in Frage: "Das wäre schlichtweg zu teuer geworden. Außerdem hätten wir dafür wochenlang den Kita-Betrieb stilllegen müssen", so Diana Wasl.
In enger Abstimmung mit Viega-Verkaufsberater Markus Droisdorf komplettierte Manuel Benitez stattdessen die Bestandsaufnahme durch eine Thermografie, um die genaue Lage (und damit grundsätzliche Leistungsfähigkeit) sämtlicher Heizkreise zu erfassen. Die wurden dann in mehreren Durchgängen mit Inhibitoren gespült, um die Verkrustungen zu lösen und den freien Durchfluss wiederherzustellen.
Im zweiten Schritt ersetzten Manuel Benitez und seine Kollegen schließlich die alten Verteilerbalken durch neue mit dem Viega-Regelungssystem "Fonterra Smart Control". Abhängig vom tatsächlichen Wärmebedarf verteilt dieses System die Volumenströme intelligent auf die einzelnen Heizkreise, ohne dass deren Länge zuvor festgelegt werden muss. So entsteht ein ständiger hydraulischer Abgleich. Damit stehen die für die Wunsch-Raumtemperaturen notwendigen Volumenströme energieeffizient zur Verfügung. "Und seitdem ist es in allen Räumen auch den ganzen Tag über wieder gleichmäßig warm", freuen sich neben den Kita-Kindern Diana Wasl und die 13 weiteren Erzieher.
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