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Installation

Fragen und Antworten zur Installation von Fußbodenheizungen

14 Stolpersteine – 14 Praxistipps

Donnerstag, 14.12.2017

Wo liegen die planerischen Herausforderungen und Fehlerquellen im Vorfeld der Installation einer Fußbodenheizung? Wo sollte der Fachhandwerker frühzeitig eine sorgfältige Schnittstellenkoordination beachten bzw. in die Abstimmung mit den anderen beteiligten Gewerken gehen? Der folgende Beitrag gibt Antworten auf einige ausgewählte Praxisfragen.

Wollsocken liegen auf Parkett.
Quelle: https://www.pexels.com/
Konkrete Fragen - praktische Antworten zur Fußbodenheizungs-Installation.

Tipp 1: Auslegung der Fußbodenheizung hinsichtlich ihrer Vorlauftemperaturen auf den geplanten Wärmeerzeuger

  • Im Vorfeld sollte eruiert werden, ob das Gebäude mit fossilen Energieträgern beheizt wird (Gas, Heizöl etc.), dann sollte die Fußbodenheizung (FBH) auf ein Vorlauftemperaturniveau von maximal 45 °C ausgelegt werden.
  • Wird dagegen mit regenerativer Energie gearbeitet – z.B. mit einer Wärmepumpe, diese Kombination ist zurzeit sehr beliebt – muss die Auslegungstemperatur sehr viel niedriger gewählt werden, etwa auf 30 oder 35 °C. Damit sind Wärmeerzeugung, -verteilung und -übergabe optimal aufeinander abgestimmt und können effizient arbeiten.

Ergo: Abstimmung im Vorfeld, ob fossile oder alternative Energieträger eingesetzt werden; Vorlauftemperatur für die Fußbodenheizung entsprechend anpassen!

Tipp 2: Festlegung von Dehnfugen und Abgrenzung zu den Heizkreisen

Heizkreise einer Fußbodenheizung.
Quelle: Schütz GmbH & Co. KGaA
Bei der Verlegung der Fußbodenheizung immer an die unterschiedlichen Nutzungsflächen denken.

  • Fakt ist: Die FBH basiert auf einem sogenannten schwimmenden Estrich, das heißt, sie ist vom Baukörper entkoppelt: nach unten durch die Dämmung, an den Rändern durch Randdämmstreifen, also durch ein Profil, das dafür sorgt, dass der Estrich nicht am Beton respektive den Wänden reiben kann. Der Estrich muss von den Wänden vollkommen losgelöst sein und sich entsprechend ausdehnen können.
  • Nun gibt es im Wohnraum Bereiche, in denen zwei Nutzungsflächen fließend ineinander übergehen (z. B. Wohn- und Esszimmer). Aufgrund der Größe der Räume oder der unterschiedlichen Beheizung muss hier die Estrichfläche häufig untertrennt werden. Das geschieht mit sogenannten Dehnfugen – damit sich jedes Estrichfeld ausdehnen kann und es an diesen Stellen nicht zu Schäden kommt.

Ergo: Bei der Verlegung der FBH also immer an die unterschiedlichen Nutzungsflächen denken, um entsprechende Dehnfugen einzufügen und somit eine optimale Abgrenzung der Heizkreise zu erreichen!

Tipp 3: Richtige Planung hinsichtlich Verteilergröße und Anzahl der Heizkreise

Ein Heizkreisverteiler einer Fußbodenheizung.
Quelle: Schütz GmbH & Co. KGaA
Eine Abstimmung mit dem Heizungsbauer/Planer ist auch hinsichtlich des Verteilers wichtig. Dadurch lassen sich Regelungsprobleme (zu kleine Verteiler oder zu große Heizkreise, Unterversorgung) verhindern.

  • Es passiert immer wieder auf der Baustelle, dass der Heizungsbauer/Planer vergessen hat, einen Raum zu integrieren, oder, dass die bestehende Planung umgeworfen wird. Die Folge ist ein Improvisieren auf der Baustelle; es wird an der betreffenden Stelle "herumgebastelt".
  • Dadurch ergeben sich Probleme mit der Regelung: Es wird beispielsweise ein zu kleiner Verteiler oder nur ein Heizkreis statt zwei installiert. Das funktioniert dann in der Folge hydraulisch nicht mehr richtig. Deshalb ist es auch wichtig, sowohl die Heizkreise als auch die Heizkreisverteiler hydraulisch miteinander abzugleichen, damit keine Räume unterversorgt werden.

Ergo: Eine Abstimmung mit dem Heizungsbauer/ Planer ist auch in dieser Hinsicht wichtig! Dadurch lassen sich Regelungsprobleme (zu kleine Verteiler oder zu große Heizkreise, Unterversorgung) verhindern!

Tipp 4: Optimale Schnittstellenkoordination mit den anderen Gewerken (Sanitär, Elektro, Estrich- und Bodenleger) bezüglich Heizkreis- und Dehnfugenplanung

Planer/Estrichleger/Oberbodenleger haben jeweils unterschiedliche Interessen, wo nun genau die Dehnfugen liegen sollen. Manche anderen Gewerke vernachlässigen dieses Thema auch komplett.

  • Der Heizungsbauer wird bemüht sein, die Dehnfugen in seine Heizkreisplanung einbinden zu lassen.
  • Der Estrichleger wird darauf achten, dass er möglichst gleiche Estrichfelder hat.
  • Der Oberbodenleger wird sich darum bemühen, dass die Fuge hinterher optisch nicht heraussticht.

Ergo: Alle diese spezifischen Vorstellungen müssen im Vorfeld miteinander abgestimmt werden, da es sonst auf der Baustelle Diskussionen gibt mit der Gefahr, dass entweder gar keine Dehnfugen gemacht werden oder an den falschen Stellen!

Tipp 5: Auswahl der Dämmstoffe auf Basis der geforderten U-Werte und Nutzlasten

Den U-Wert, also den Wärmedurchgangskoeffizienten, legt der Architekt/Planer fest. Ebenso die geforderte Druckbelastbarkeit des Dämmstoffes. An die Vorgaben des Architekten/Planers halten sich in der Regel alle auf der Baustelle. Im Zuge der Ausführungsplanung wird diesen Details jedoch nicht immer der richtige Stellenwert beigemessen, sodass häufig eine Standard-Dämmung statt der geforderten Dämmung verbaut wird.

Ergo: Dämmung muss immer auf die Nutzlast des Bodens angepasst werden; das Nutzungsprofil der Bodenfläche also im Vorfeld zur Sicherheit nochmal mit dem Architekten abklären!

Dämmmaterial für Fußbodenheizungen.
Quelle: Schütz GmbH & Co. KGaA
Bei der Auswahl des Dämmmaterials sollte im Vorfeld immer die vorgesehene Nutzlast des Bodens berücksichtigt werden. So kann es durchaus sein, dass eine Standard-Dämmung nicht ausreicht.

Tipp 6: Welche Flächenlasten sind zulässig? Worauf muss man hinsichtlich Dämmungshöhe achten?

  • Vor allem bei der Sanierung steht der Handwerker häufig in einem Spagat: Auf der einen Seite soll der Trittschall verbessert werden (deshalb möglichst weiche Dämmung) und gleichzeitig darf die Gesamtkonstruktion nicht zu hoch werden, daher wird der Estrich so dünn wie möglich gemacht.
  • Auf der anderen Seite soll die gesamte Konstruktion natürlich robust sein, weshalb man sich auch nach den zukünftigen Nutz- oder Flächenlasten richten muss.
  • Die Umsetzung im Einfamilienhaus ist relativ einfach, da die technischen Anforderungen nicht so hoch sind; im Bürogebäude dagegen treten ganz andere Lasten auf. Das will also vernünftig geplant sein.

Ergo: Frühzeitige Festlegung, welche Dämmung zu welcher Nutzlast passt. Ist die Dämmung zu hoch oder zu niedrig und der Estrich dadurch in der Folge zu dünn oder zu dick, können später Risse im Bodenbelag oder im Estrich entstehen!

Tipp 7: Welche Aufbauhöhen sind nötig?

Bei der Aufbauhöhe der FBH immer die gesamte Bodenkonstruktion beachten: also die unterliegende Dämmung inkl. Systemplatte, Heizrohr und Estrich. Daraus ergibt sich eine Aufbauhöhe von etwa 4 bis 10 cm bei schwimmenden Estrichkonstruktionen.

Ergo: Die Aufbauhöhe muss passen, insbesondere bei Stufen und Treppenaufgängen ein ganz wichtiges bzw. heikles Thema!

Weiterführende Informationen: https://www.schuetz-energy.net/de/

Von Volker Böhm
Technischer Vertriebsleiter, Schütz Flächenheizsysteme
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