Tipp 8: Festlegung der maximalen Oberflächentemperatur mit dem Planer/Parkettleger
- Ein ganz typisches Problem aus dem Praxisalltag: Der Planer legt die Oberflächentemperatur für die Fußbodenheizung fest und der Heizungsbauer verlegt diese. Später kommt dann nicht selten der Einwand vom Parkettleger, dass die Oberflächentemperatur am Parkett einen gewissen Wert nicht überschreiten darf.
- Auch tritt auf, dass die FBH nicht gleichmäßig verlegt worden ist, dass also bezüglich der Abstände unsauber gearbeitet wurde. Dadurch ergeben sich fühlbar unterschiedliche Oberflächentemperaturen.
- Im günstigsten Fall muss die Planung neu starten, im ungünstigen Fall ist die FBH bereits verbaut und keine handwerkliche Reaktion mehr möglich.
Ergo: Frühzeitige Abstimmung zwischen Planer, Fachhandwerker und Parkettleger. Außerdem ist auf eine gleichmäßige Verlegung der FBH (Rohrabstände) zu achten!
Tipp 9: Festlegung des Randdämmstreifens mit dem Estrichleger
- An den Wänden befinden sich Randdämmstreifen, die dafür sorgen, dass der Estrich von den Wänden entkoppelt ist und sich beim Aufheizen bzw. Auskühlen ausdehnen bzw. zusammenziehen kann. Damit entstehen dann auch keine Schallbrücken (s.u.).
- In der technischen Normierung sind Mindestdicken für den Randdämmstreifen bei der FBH festgelegt. Es gibt Estriche, wie zum Beispiel einige CAF Fließ-Estriche, bei denen der Hersteller vorschreibt, dass bei Verwendung eines solchen Estrichs die Randdämmstreifen dicker sein sollten, weil dieser Estrich sich weiter ausdehnt als konventionelle Estriche.
Ergo: Im Vorfeld mit dem Estrichleger abstimmen, welche Art von Estrich verwendet wird, sodass der Randdämmstreifen nicht zu dünn gerät und der Estrich beim Auf- und Abheizen genügend Platz hat!
Tipp 10: Vermeidung von Schallbrücken durch korrekte Dämmungsverlegung
- Wenn einerseits der Randdämmstreifen nicht ordentlich verlegt ist, das heißt, nicht die auf den Estrich abgestimmte Dicke hat, dann "stößt" der Estrich an die Wand an. Das ist eine Quelle von Schallbrücken, denn über die Verbindung zwischen Estrich und Wand wird unerwünscht Körperschall weitergeleitet.
- Auch wenn andererseits die Dämmung am Boden selbst nicht richtig ausgelegt ist bzw. der Estrich Kontakt mit der Betondecke hat, kommt es zu Schallbrücken.
Ergo: Darauf achten, dass Dämmungsmaterialien richtig ausgelegt sind und der Randdämmstreifen die passende Dicke hat. Auch hierbei ist eine Absprache mit den Gewerken wichtig!
Tipp 11: Welche Trittschalleigenschaften sind gefordert?
- Für den Heizungsbauer geht es um die Frage: Welche trittschallverbessernden Eigenschaften sind gefordert? Wenn beispielsweise in einem Mehrfamilienhaus in der oberen Wohnung Frauen mit Stöckelschuhen herumlaufen oder Kinder mit Bauklötzen spielen, führt das aufgrund der Schallwellenübertragung zu einer erheblichen Beeinträchtigung des Wohnkomforts in der darunterliegenden Wohnung.
- Der schwimmende Estrich hat den Vorteil, dass er die Geräuschübertragung ein Stück weit reduziert. Dabei muss die Dämmung aber genau auf diesen schwimmenden Estrich angepasst werden (also eine möglichst weiche Dämmung verwenden!).
- Gerade im Sanierungsfall sind die technischen Herausforderungen beim Trittschall größer, da die Decken erheblich dünner sind.
Ergo: Vor allem in der Sanierung sollte beim Verlegen einer FBH dem Thema Körperschallübertragung/Trittschallwerte besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden!
Tipp 12: Anbindeleitungen genau planen, dadurch Überheizen und schlechte Regelbarkeit vermeiden
- Es kommt vor, dass sich Architekt oder Planer keine großen Gedanken gemacht haben, wo überall Anbindeleitungen verlaufen sollen und welche Auswirkungen diese auf die Raumtemperatur haben.
- In einem zentralen Raum im Haus, in dem der Heizkreisverteiler montiert ist, laufen viele Anbindeleitungen zusammen. Diese werden vom Verteiler über den Flur in die einzelnen Räume gezogen. Die Folge ist jedoch, dass der Flur relativ überheizt wird – das ist für die Nutzer unangenehm und nicht regelbar.
Ergo: Es gilt, den Verlauf der Anbindeleitungen vorher vernünftig zu planen. Leitungen, die vom Heizkreisverteiler kommen, sollten nicht zu gebündelt auftreten. Es sollte also keine "Autobahn mit Anbindeleitungen" gebaut werden, "Entzerrung" heißt hier die Lösung! Jeder Raum sollte eine gewisse Rohrmenge zugeteilt bekommen, sodass nicht mehr als ein Drittel der Leitungen, die einem Raum zugeteilt sind, tatsächlich Anbindeleitungen sind!
Tipp 13: Gleichmäßige Heizrohrverlegung im gesamten Küchenraum
- Eine Fehlerquelle ist auch, in der Küche nur partiell Heizungsrohre zu verlegen.
- Wenn unter der Küchenzeile die Heizungsrohre fehlen, kann der Raum später nicht anderweitig genutzt werden: In einigen Jahren beispielsweise hat der nächste Nutzer das Problem, dass die Heizungsrohre nicht gleichmäßig im Raum verteilt sind und somit weniger Wärme abgegeben wird. Der Wohnkomfort wird dadurch stark eingeschränkt.
Ergo: Heizungsrohre auch unter der Küchenzeile verlegen, damit gleiche Oberflächentemperaturen herrschen und die Wärme gleichmäßig abgegeben wird – auch im Falle einer späteren anderweitigen Nutzung des Raumes!
Tipp 14: Aufheizen des Fußbodens vor der Verlegung des Bodenbelags
- Die Fußbodenheizung basiert auf einem schwimmenden Estrich, also einem Estrich inklusive Dämmschicht. Nach dem Einbau muss der Estrich, je nach Jahreszeit, etwa zwei bis sechs Wochen trocknen.
- Bevor der Bodenbelag nach dem Trocknen verlegt wird, sollte die gesamte Konstruktion einmal aufgeheizt werden, um zu überprüfen, ob die Estrichfläche überall in Ordnung ist. Irgendwelche Schwachpunkte vorhanden? Randdämmstreifen sauber verlegt?
- Wenn das Aufheizen vergessen wurde und dadurch Schwachpunkte im Estrich nicht gefunden wurden, können später Risse im (teuren) Bodenbelag auftreten.
Ergo: Fußbodenheizung vor Verlegung des Bodenbelags in Betrieb nehmen und Funktionalität überprüfen!