Erneuerbare Energien

Ganzjahres-Stromspeicher picea 2 ist am Markt

Interview mit Jewgeni Elster und Dr. Nicholas Matten von HPS Home Power Solutions

Freitag, 19.04.2024

Das 2014 gegründete Berliner Unternehmen HPS Home Power Solutions hat mit der picea 2 ...

Mit picea bietet HPS Home Power Solutions einen „Ganzjahres-Stromspeicher für das Eigenheim“.
Quelle: HPS
Mit picea bietet HPS Home Power Solutions einen „Ganzjahres-Stromspeicher für das Eigenheim“.

... eine neue Produktgeneration ihres Ganzjahres-Stromspeichers für Gebäude vorgestellt. Jewgeni Elster, Vorstand, und Dr. Nicholas Matten, Vice President Business Development, erläutern im Gespräch mit dem HeizungsJournal das Erfolgskonzept und die weiteren Pläne.

Sie bezeichnen sich als „weltweit führender Anbieter von Ganzjahres-Stromspeichern für Gebäude auf Basis von grünem Wasserstoff“ – die HPS Home Power Solutions. Das 2014 gegründete Berliner Unternehmen ist mit ihrem Produkt picea bereits seit einigen Jahren erfolgreich im Markt. Das Konzept: Um Gebäude ganzjährig mit Solarenergie vom eigenen Dach zu versorgen, werden die an sonnenreichen Tagen erzielten Überschüsse einer Photovoltaik-Anlage genutzt, um mittels eines Elektrolyseurs grünen Wasserstoff zu erzeugen und diesen dann in Wasserstoffflaschen zu speichern.

Wasserstoffspeicher aus Druckgasflaschenbündel.
Quelle: HPS
Wasserstoffspeicher aus Druckgasflaschenbündel.

In der dunklen Jahreszeit findet in einer Brennstoffzelle dann die Rückverstromung des Wasserstoffs statt. Zu dem Gesamtsystem zählen noch ein Wechselrichter und Solarladeregler für den Anschluss an die Photovoltaik-Anlage, eine Batterie für die Kurzzeit-Stromspeicherung sowie ein Lüftungssystem mit Wärmerückgewinnung für verbessertes Wohnklima und die Heizungsentlastung. Im Endeffekt befindet sich die Photovoltaik-Anlage auf dem Dach, die picea-Energiezentrale steht im Keller oder im Hauswirtschaftsraum und der Wasserstoffspeicher (je nach Strombedarf ein bis fünf Flaschenbündel) wird außerhalb des Hauses aufgestellt.

Die Prototyp-Produktion der neuen picea-Produktgeneration im neuen Forschungs- und Entwicklungsstandort von HPS in Berlin-Niederschöneweide.
Quelle: HPS
Die Prototyp-Produktion der neuen picea-Produktgeneration im neuen Forschungs- und Entwicklungsstandort von HPS in Berlin-Niederschöneweide.

Anfang November 2023 hat HPS am neuen Forschungs- und Entwicklungsstandort in Berlin-Niederschöneweide nun die nächste Produktgeneration vorgestellt: die picea 2. Sie verfügt mit 15 Kilowatt über die doppelte Ausgangsleistung und ist so in der Lage, einen noch höheren Bedarf zu versorgen, beispielsweise für ein Elektroauto oder eine Wärmepumpe. „Bei einem externen Stromausfall gewährleistet die verstärkte Ersatzstromversorgung, dass wichtige Verbraucher im Haushalt stabil mit Strom versorgt werden“, betonte das Unternehmen. Zudem biete die neue Generation auch eine deutlich erhöhte maximale Anschlussleistung für Photovoltaik-Anlagen. Dadurch bediene picea 2 eine klar zu beobachtende Marktentwicklung hin zu immer größeren Photovoltaik-Anlagen. Die neue Leistungselektronik weise mehr Effizienz auf und ermögliche noch höhere Selbstversorgungsgrade. Darüber hinaus sei die Energiezentrale von picea 2 mit mehr als 70 Prozent weniger Gewicht und einer geringeren Bauhöhe im Vergleich zur Vorgängergeneration einfacher im Haus zu installieren.

Laut HPS werde sich der Strombedarf in Deutschland durch die Elektrifizierung in privaten Haushalten beispielsweise durch Wärmepumpen und Elektroautos etwa verdreifachen. „Um diesen Mehrbedarf zu decken, braucht es mehr Ganzjahres-Stromspeicher, damit Strom jederzeit zuverlässig zur Verfügung steht und überschüssiger Strom aus erneuerbaren Energien bei Spitzenzeiten nicht abgeregelt werden muss“, so HPS. „Besonders eignen sich Ganzjahres-Stromspeicher, die in Gebäuden installiert werden, da jede selbstverbrauchte und nicht eingespeiste Kilowattstunde den Ausbaubedarf der Stromnetze minimiert.“

Jewgeni Elster: „Wir sind uns sicher, dass der Umsatz 2024 wachsen wird.“
Jewgeni Elster, Vorstand von HPS, informierte das HeizungsJournal über die aktuellen Neuerungen und die Erwartungen.
Quelle: HPS
Jewgeni Elster: „Wir sind uns sicher, dass der Umsatz 2024 wachsen wird.“ Jewgeni Elster, Vorstand von HPS, informierte das HeizungsJournal über die aktuellen Neuerungen und die Erwartungen.

Herr Elster, bieten Sie mit Markteinführung der picea 2 nun weiterhin auch die kleinere picea 1 an?

Elster: Seit der Markteinführung am 02.11.2023 bieten wir ausschließlich die neueste Produktgeneration von picea an. Sie bringt einige Neuerungen mit sich. Mit 15 Kilowatt verfügt picea 2 nun über die doppelte Ausgangsleistung und bietet auch eine erhöhte maximale Anschlussleistung für Photovoltaik-Anlagen. Dadurch bedient picea 2 eine klar zu beobachtende Marktentwicklung hin zu immer größeren Photovoltaik-Anlagen. Darüber hinaus gibt es jetzt eine stärkere Ersatzstromversorgung mit Verbraucherpriorisierung sowie ein modernes Design mit Status- und Füllstandsanzeige. Ein Fokus lag bei der Entwicklung auch darauf, die Installation und Wartung vor Ort weiter zu optimieren. Dank einer Gewichtsreduzierung um 1,5 Tonnen sind die Aufstellbedingungen verbessert. Außerdem ist der Einbau nun ab 1,85 Meter freier Deckenhöhe möglich. Bei der Speicherkapazität sind alle picea-Produktgenerationen gleich auf: Nach wie vor sprechen die 300 bis 1.500 Kilowattstunden elektrisch wie auch schon im Vorgängermodell für sich selbst.

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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