Projekte der E.ON-Initiative "Grünes Gas aus Grünem Strom".
- Seite 1
- Seite 2
Gasgeräte-Bestand wasserstofftauglich?
Dienstag, 21.07.2020
Mit den Regionalversorgern Avacon, Bayernwerk, E.DIS und HanseWerk treibt die neue Initiative "Grünes Gas aus Grünem Strom" der E.ON die Reduzierung von CO2 bei Verkehr und Industrie sowie bei Wärme voran. Ende 2020 soll zum Beispiel durch ein Teilnetz der Avacon im Jerichower Land in Sachsen-Anhalt Erdgas mit einem Anteil von 20 Prozent Wasserstoff in die Thermen, Kessel und Herde der Haushalte fließen.
Die Energiewelt von morgen ist überwiegend dezentral und die Sektorkopplung findet zu einem großen Teil im Verteilnetz statt. In diesem Themenfeld sind die Projekte der E.ON-Initiative "Grünes Gas aus Grünem Strom" breit aufgestellt und umfassen sowohl Forschung als auch Praxis. Im auslaufenden Helmstedter Kohlerevier will der Strom- und Gasnetzbetreiber Avacon eine Anlage für Power to Gas (PtG bzw. P2G), bestehend aus einem 10-MW-Elektrolyseur mit nachgeschalteter Methanisierung, aufbauen. Das Investitionsvolumen beträgt 20 Millionen Euro. CO2-Quelle für die Methanisierung ist die ebenfalls am Standort befindliche thermische Abfallverwertungsanlage der EEW Energy from Waste. Denn zur Methan-Erzeugung (CH4) muss der Wasserstoff (H2) mit einer Kohlenstoffverbindung (CO2) reagieren.
E.DIS beteiligt sich mit einem "Energiewendelabor" im brandenburgischen Ketzin an der E.ON-Initiative. Hier soll eine intelligente Verknüpfung unterschiedlicher Technologien zur regenerativen Energieerzeugung (Biogas, PV- und Windstrom), Energieumwandlung (PtX), Energiespeicherung sowie Energieverteilung erprobt und weiterentwickelt werden. Als ein Teil des "Energiewendelabors" will E.DIS gemeinsam mit der Berliner GASAG am Ort eine skalierbare P2G-Anlage errichten. Der Standort sei für ein solches Vorhaben besonders gut geeignet, da neben dem benachbarten Windkraftgebiet ("Nauener Platte" mit rund 200 Windkraftanlagen) auch Strom- und Gasnetze direkt vor Ort vorhanden sind. Das Projektvolumen des "Energiewendelabors" in Ketzin beträgt rund 30 Millionen Euro.
Erdgasnetz als Speicher
"Wasserstoff ist ein ideales Medium, um alle Sektoren zu koppeln und kann somit einen wichtigen Beitrag zu einem ganzheitlichen Gelingen der Energiewende leisten", betonte kürzlich der Technikvorstand der E.ON-Tochter Avacon, Dr. Stephan Tenge, anlässlich der Vorstellung eines sachsen-anhaltinischen Projekts aus dem Paket "Grünes Gas aus Grünem Strom": Der Versorger wird erstmals in Deutschland in einem Gasverteilnetz bis zu 20 Prozent Wasserstoff beimischen. Das Gemeinschaftsvorhaben mit dem DVGW soll zeigen, dass es machbar ist, Wasserstoff zu einem deutlich höheren Prozentsatz als heute im Regelwerk vorgesehen in ein existierendes Gasnetz einzuspeisen.
Weiterführende Informationen: https://www.eon.com/de.html
Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!