Installation

Gasthermen im Wohngebäudebestand mit cleverem Konzept austauschen

Dienstag, 17.10.2023

Die politischen Weichen zur Erreichung der Klimaziele sind beim Heizungsaustausch gestellt ...

Quelle: AdobeStock

... – weg von Gas und Heizöl als fossile Energieträger, hin zu regenerativen Energien. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) soll den Verbrauch von fossilen Brennstoffen und damit auch den Ausstoß von klimaschädlichem CO2 reduzieren. Die immer größer werdende Nachfrage nach ökologischeren Heizungssystemen fordert praxisgerechte Wärmekonzepte unter Beachtung von Komfort- und Hygieneanforderungen in der dezentralen Trinkwassererwärmung.

Gasetagenheizungen mit Flachheizkörpern waren viele Jahrzehnte gängige Heizungssysteme für die bedarfsgerechte Erzeugung von Heizenergie im Geschosswohnungsbau. Die zweckmäßige Grundrissplanung mit Badezimmer und Küche an einer gemeinsamen Trennwand ermöglichte schon damals die dezentrale Trinkwassererwärmung im Durchflussprinzip. Vor dem Gaspreisschock 2022 waren etwa 6,5 Millionen Gasheizungen in Deutschland in Betrieb. Hier gilt es nun, eine große Anzahl von gasbetriebenen Einzelheizungen mit cleveren Sanierungskonzepten und wenig Aufwand zu modernisieren. Zeitgemäße und zukunftsorientierte Komplettlösungen unterstützen diese Transformation.

Im ersten Schritt gilt es, die Heizlast nach DIN EN 1283 zu ermitteln [1]. Ergänzend für den Bedarf an Trinkwasser warm (PWH) und Heizenergie dienen die Leistungsangaben der installierten Gasthermen, die vorhandenen Heizkörper und die PWH-Entnahmearmaturen. Darüber hinaus steht der bedeutende Erfahrungsschatz der Hersteller aus bereits durchgeführten Objekten zur Verfügung. Im weiteren Schritt erfolgt die Planung der Technikzentrale für Wärme- und Heiztechnik nach VDI 2050 Blatt 3 [2].

Dazu können beispielsweise bestehende Hausanschlussräume genutzt werden. Das Konzept zur Energieversorgung rund um den Heizungspufferspeicher setzt den ingenieurtechnischen Planungsvorstellungen mit etwa Wärmepumpen und Photovoltaik-Anlagen, thermischen Solaranlagen, hybriden Lösungen oder Fernwärmeübergabestationen keine Grenzen.

Die Gasthermenaustauschstation strawa-„GTA“ mit den primärseitigen Heizungsanschlüssen von oben.
Quelle: strawa
Die Gasthermenaustauschstation strawa-„GTA“ mit den primärseitigen Heizungsanschlüssen von oben.

Auslegung der Wärmeübergabestationen

Konzeptionell und planerisch unterstützt der Hersteller die Auslegung der Wärmeübergabestationen nach VDI 2072 und der jeweiligen Systeme zur Energiebereitstellung [3]. Die Dimensionierung des Heizungsrohrnetzes in Abhängigkeit von der Gleichzeitigkeit der PWH-Nutzung in Kombination mit den beabsichtigten großen Spreizungen zwischen den primärseitigen Vor- und Rücklauftemperaturen können als Grundlage für die Entscheidung für den Wärmeerzeuger dienen.

Grundsätzlich stehen diverse Gasthermenaustauschstationen („GTA“) zur Auswahl. Sollten direkt oder später Wärmepumpenkonzepte mit niedrigen Netztemperaturen vorgesehen werden, so stellt die strawa-„GTA Hybrid“ einen idealen Baustein dar. Für die Trinkwassererwärmung wird hier die Temperatur des vorerwärmten PWH im Bedarfsfall mittels Elektrodurchlauferhitzer angehoben.

Schematische Darstellung des Gasthermenaustauschsystems mit dezentraler Trinkwassererwärmung unter Nutzung des stillgelegten Abgasschachtes.
Quelle: strawa
Schematische Darstellung des Gasthermenaustauschsystems mit dezentraler Trinkwassererwärmung unter Nutzung des stillgelegten Abgasschachtes.

Auf die Reihenfolge in der Sanierung achten

Im Geschosswohnungsbau bleibt es häufig bei der Technikzentrale im Kellergeschoss. Hier werden der Wärmeerzeuger mit Heizungspufferspeicher und die Pumpengruppe zur primärseitigen Versorgung der Wärmeübergabestationen in den Wohnungen positioniert. Die horizontale Verteilung mit Vor- und Rücklaufleitungen sowie allen Regelarmaturen für den hydraulischen Abgleich wird bis zu den jeweiligen Übergabepunkten an die vorhandenen Abgasschächte geführt. Diese später stillgelegten Schächte bieten sich als zukünftige Versorgungsschächte für die vertikale Verteilung zu den „GTA“ an.

Sind diese vorbereitenden Installationsarbeiten abgeschlossen, erfolgt der Umschluss im bewohnten Zustand, wozu kein Mieter zu Freunden oder in ein Hotel umziehen muss. Dies geschieht aufgrund des hohen Vorfertigungsgrades der „GTA“ und dem passenden Zubehörmaterial. Die ausgedienten Gasthermen werden fachgerecht demontiert und entsorgt. Die Gasleitungen zu den Wohnungen werden außer Betrieb gesetzt und soweit erforderlich rückgebaut.

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