Eigentümer einer Liegenschaft, Wohneigentümergemeinschaften usw. stehen hier vor der Herausforderung, dass dadurch Planung und Durchführung des hydraulischen Abgleichs mit hohem Aufwand verbunden sind. So müssen Gebäudedaten nachträglich beschafft und Planer sowie ausführende SHK-Fachbetriebe koordiniert werden. Die Ergebnisse dieser Heizlastberechnungen zeigen darüber hinaus große Abweichungen zu den realen Verhältnissen und führen damit mit entsprechendem Risiko zu falschen Ableitungen und Entscheidungen (z. B. Überdimensionierung der Heizleistung, zu steile Heizkurve, teure Dämmmaßnahmen mit verhältnismäßig geringer Wirkung).
SHK-Fachbetriebe hingegen sind mit der korrekten Durchführung zumeist überfordert – was vor allem den Abgleich von größeren Liegenschaften betrifft. Außerdem sind deren Kapazitäten oftmals durch Tätigkeiten ausgelastet, die aufgrund anderer gesetzlich forcierter Themen ebenfalls dringlich sind.
Die Alternative: das myWarm-Verfahren
myWarm geht hier einen anderen Weg: Bei der Heizlastermittlung werden die Temperaturdaten raumweise gemessen, wie eingangs erwähnt. Die Analyse der über Sensoren laufend aufgezeichneten Daten erfolgt cloudbasiert mittels einer KI-gestützten Software. Es sind weder Gebäude- noch Raumdaten zu erheben, keine Planerleistungen zur Berechnung nötig, weswegen sich das Verfahren für größere Gebäude im Bestand anbietet. Der hydraulische Abgleich erfolgt bei myWarm komplett aus einer Hand, womit nur ein sehr geringer Koordinierungsaufwand bei den Verantwortlichen entsteht.
Gegenüber dem Berechnungsverfahren erzielt das messtechnische Verfahren eine exaktere Einstellung der Gesamtanlage. Die richtige Funktion und die korrekten Einstellungen aller Komponenten werden hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Versorgung im Volllastfall messtechnisch kontrolliert und protokolliert. Es sind damit Energieeinsparpotentiale von bis zu 35 Prozent möglich – im Durchschnitt werden in der Praxis 18 Prozent erzielt. Das myWarm-Verfahren entspricht dabei den Anforderungen der EnSimiMaV und des GEG und ist bereits seit dem Jahr 2017 als gleichwertig zu Verfahren B durch das ITG Dresden zertifiziert.
Fazit
Die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zwingen Gebäudeeigentümer dazu, Gebäude verfahrenskonform hydraulisch abzugleichen. Alle bisher vom SHK-Fachhandwerk eingesetzten Lösungen auf Basis von vereinfachten Berechnungsverfahren (Verfahren A) sind in größeren Liegenschaften nicht mehr erlaubt. Zudem wird im Rahmen der regelmäßigen Heizungsprüfung gemäß § 60b GEG, der schon am 1. Oktober 2024 in Kraft treten wird, geprüft, ob die Anlage korrekt hydraulisch abgeglichen ist.
Eine energieeffiziente Immobilie spart wertvolle Primärenergie und senkt den CO2-Ausstoß, womit sich die Kosten innerhalb weniger Jahre amortisieren. Gleichzeitig profitieren Immobilieneigentümer langfristig von einer besseren Gebäudebewertung durch Kreditinstitute, was sich positiv auf Finanzierungen und beim Verkauf auswirkt.
Das myWarm-Verfahren basiert auf dem Motto „geringinvestiv und minimalinvasiv“: Da hier die vorhandene Infrastruktur optimiert wird, können aufwendige bauseitige Änderungen vermieden werden. Ebenso bewegt sich das Investment für Immobilieneigentümer in einem vergleichbaren finanziellen Rahmen, wie er auch für einen hydraulischen Abgleich nach dem klassischen Berechnungsverfahren anzusetzen wäre. Mit dem Unterschied, dass die Einstellungen präziser und kontrolliert sind, die Anlage auf fehlerfreie Funktion geprüft und der Nutzerkomfort deutlich höher ist.
[Kurt Müller, Produktmarketingmanager, Brunata-Metrona, München]
Der Münchener Energie- und Messdienstleister Brunata-Metrona hat sein „Greentech“-Portfolio im Immobilienbereich mit der Übernahme der myWarm-Gruppe weiter ausgebaut. Das in Berlin und Wien ansässige Unternehmen gilt als ein Spezialist für den automatisierten/digitalen (temperaturbasierten) hydraulischen Abgleich von Heizungssystemen. Die Brunata-Metrona GmbH & Co. KG München ist seit Mitte Oktober 2023 100-prozentige Eigentümerin von myWarm. myWarm besteht als eigenständige Unternehmensgruppe und Marke aber fort.