Aber nicht nur Freiberg, auch Dresden und seine nähere Umgebung hatten in Bezug auf erdgekoppelte Wärmepumpen einige vorbildliche Projekte zu bieten.
Neubauten
Für ihr Einfamilienhaus in Mohorn setzt eine 5-köpfige Familie seit sieben Jahren auf eine Sole Wasser-Wärmepumpe von Stiebel Eltron. Zwei Erdwärmesonden in 120 Metern versorgen die Anlage mit Kälte und Wärme. In Kombination mit Fußboden-, Decken- und Wandheizung (mit Betonkernaktivierung) und einer Holzheizung sorgt die "WPF 10 cool"-Wärmepumpe auf den 280 m2 des dreistöckigen Hauses immer für angenehme Temperaturen. Die ebenfalls vorhandene Photovoltaik-Anlage deckt den größten Teil des hauseigenen Strombedarfs, außerdem werden zwei Heizpatronen im Pufferspeicher von ihr versorgt.
Im Dresdner Stadtteil Gostritz entschied sich eine weitere Familie für eine erdgekoppelte Wärmepumpe im Einfamilienhaus. Die frequenzgeregelte Nibe-Wärmepumpe, die 2017 das alte Gerät ersetzte, arbeitet zwischen 4 und 16 kW modulierend: Die Invertersteuerung macht die Wärmepumpe somit ausgesprochen effizient. Die bereits vorhandenen fünf Erdsonden in 60 Metern mussten nicht ersetzt werden und versorgen das mit Fußbodenheizung ausgestattete Gebäude mit 240 m2 Wohnfläche weiterhin optimal mit Wärme. Zusätzlich gibt es eine Solarthermie-Anlage mit zwei Flachkollektoren, die Warmwasser liefern.
Sanierungsprojekt
Dass erdgekoppelte Wärmepumpen nicht nur im Neubau, sondern auch in der Sanierung für Kostenersparnis sorgen, zeigt eindrucksvoll ein Mehrfamilienhaus in Pirna. Die Kernsanierung brachte das Gebäude auf den KfW 55-Standard, dem Bauherrn war außerdem ein Heizungssystem auf der Basis erneuerbarer Energien wichtig. Heute werden hier insgesamt elf Wärmepumpen mit integrierter Warmwasserbereitung von neun Erdsonden – mit je 100 bis 110 Metern Länge – zentral über einen Kältespeicher – mit 1.500 Litern – im Heiztechnikraum versorgt. Die Novelan-Wärmepumpen sind dezentral in den einzelnen Wohnungen untergebracht, wobei die Leistung je Gerät 2 bis 6 kW beträgt. Alle Wohnungen verfügen über eine Fußbodenheizung. Die berechnete Jahresarbeitszahl der Wärmepumpe soll zukünftig weit über 4 betragen, was durch die konstante Eintrittstemperatur aus dem Boden von 5 °C gewährleistet wird. Mit den dezentralen Wärmepumpen können die Mieter ihre Heiz- und Warmwasserkosten selbst im Blick behalten, die Stromzähler befinden sich ebenfalls direkt in der Mietwohnung. Zusätzlich ist ein Wärmemengenzähler in die Wärmepumpen integriert. Im Moment schätzt der Betreiber die Energiekosten für Heizung und Warmwasser pro Jahr auf etwa 350 bis 500 Euro je Wohnung.
Fazit
Die Veranstaltung zeigte umweltschonende, effiziente und durchdachte Wege, Erdwärme plus Wärmepumpen einzusetzen. Immer wichtiger wird dabei angesichts heißerer Sommer auch die Kühloption. Die vorbildhaften Projekte in Freiberg und Dresden lassen hoffen, dass sich noch mehr Planer, Handwerker und Endkunden von den Vorteilen der erdgekoppelten Wärmepumpe überzeugen lassen und ihr Anteil an den Heizsystemen – nicht nur – im Neubau noch steigen wird.