Im Zentrum: das Register
Das Kernelement eines jeden „Thermojekt“-Wärmeübertragers bildet das Register mit den Rippenrohren. Hier sitzen je nach Größe unterschiedlich viele wasserführende Rohre, die dem Abgas im Kreuzgegenstrom-Prinzip die Wärme entziehen. In der Ausführung „Thermojekt R“ sind es 12,5 mm hohe Rippenrohre, die wie das gesamte Produkt aus Edelstahl 1.4571 oder 1.4521 gefertigt werden. Ihr Einsatzspektrum wird von NET wie folgt angegeben: saubere und leicht verschmutzte heiße Luft oder Abgase aus der Öl- und Gasfeuerung sowie aus Prozessluft bis maximal 600 °C.
Das Modell „Thermojekt G“ wird stattdessen mit Glattrohren ausgestattet, die sich besonders leicht reinigen lassen. Dementsprechend werden diese Wärmeübertrager bei festen Brennstoffen wie Holzpellets, Hackgut und Biomasse bei einer Prozessluft bis 600 °C eingesetzt. Bei allen Bauteilen kann das Register für die Reinigung einfach aus dem Gehäuse gezogen und mit Wasser abgespült werden.
Vorteil Bypass
In zahlreichen Anlagen mit Wärmerückgewinnung wird ein Bypass installiert. Dies macht immer dann Sinn, wenn beispielsweise eine Stilllegung für Wartungszwecke oder im Fall einer Störung massive Konsequenzen nach sich ziehen würde. Ohne einen Bypass – durch den das Abgas zeitweise ohne Einsatz des Wärmeübertragers übers Dach entweicht – kann die Feuerstätte nicht betrieben werden. Produktionsausfälle würden womöglich hohe Kosten verursachen.
Dabei gibt es zwei Varianten: Der interne Bypass ist im Wärmeübertrager integriert. Über einen wartungsfreien Stellmotor außerhalb des Gehäuses lassen sich die Bypassklappen steuern. Eine solche Ausführung kann in Unterdruck-Abgassystemen eingebaut werden. Bei einem externen Bypass wird vor dem Abgaseintritt in den Wärmeübertrager eine Abgasweiche in eine separate Abgasstrecke installiert. Diese führt in die ohnehin vorhandene Anlage. Welche der beiden Optionen sinnvoll ist, muss objektspezifisch geklärt werden.
Sinnvolles Zubehör
Um die optimale Wärmerückgewinnung zu realisieren, lassen sich verschiedene Zubehör-Bauteile wählen. So ist eine angepasste Regelung ein wichtiger Baustein in der Gesamtanlage. Der elektronische Regler „TJ-HRC“ bietet dazu eine Fülle von Einstellungen für die Vorlauftemperatur, die Schaltung der Bypassklappen oder des 3-Wege-Mischventils. Durch Funktionsmodule lässt er sich frei programmierbar auf viele unterschiedliche Anlagenkonfigurationen abstimmen. Da jedes Funktionsmodul mehrfach verwendbar ist, können auch komplexe Anlagensysteme mit maximal sechs Wärmeübertragern und mehreren Pufferspeichern realisiert werden. Als weitere Ergänzung bieten sich Rauchsauger an. Sie bewirken den zuverlässigen Abtransport der Abgase und unterstützen damit die Betriebssicherheit der kompletten Anlage.
Die eigentliche Umsetzung wird zusammen mit den NET-Experten akribisch geplant, um die Abläufe im jeweiligen Unternehmen so wenig wie möglich zu beeinträchtigen. Die Installation selbst liegt in den Händen eines Fachbetriebs. Bei der Montage eines Wärmeübertragers werden unter anderem die Sicherheitsabstände, der wasserseitige Anlagendruck, der korrekte Kondensatablauf, das Sicherheitsventil gegen Überdruck oder die Platzierung des Sicherheitstemperaturbegrenzers beachtet. Letzterer stellt die maximal zulässige Vorlauftemperatur am Wasser-austritt sicher. Auch die Befestigung und die Übergänge an die – meist metallische – Abgasanlage sind akkurat umzusetzen.
Kosten und Amortisation
Wird ein Wärmeübertrager in ein bestehendes System integriert, ist damit auch ein finanzieller Aufwand verbunden. Setzt man aber Installations- und Wartungskosten in Relation zur Energieeinsparung, ergibt sich rasch ein positives Bild. Die Amortisation wird denn auch im Planungsprozess anhand der Daten für jedes Objekt prognostiziert. Damit ist die Installation ein wertvoller Beitrag, um dauerhaft Energie zu sparen.