Zur Kälteverteilung für Kühlung und Klimatisierung wurde ein „Zortström Multi-K“ mit sechs Temperaturstufen im Bereich zwischen 8 und 18 °C verbaut. Die Wärmeversorgung realisiert ein „Zortström Multi-PG-H“ mit fünf Temperaturstufen zwischen 35 und 70 °C.
80 Prozent Kälte aus Grundwasser
In der Sommerzeit wird fast der gesamte Kältebedarf von einem Megawatt Leistung aus dem Brunnenwasser gewonnen. Im „Multi-K-Zortström“ steht die Kälte in einer Temperaturschicht für die Versorgung von Abnehmern mit niedriger Kühlleistung bereit. Die darunter befindlichen Niedertemperaturkreise versorgt eine Kältemaschine mit stärker gekühltem Wasser. Der Stromverbrauch im Kältekreis „Kühlregister Lüftungsgeräte“ wird zudem durch eine Vorkühlung mit Brunnenwasser gesenkt. Dadurch wird der 17 °C warme Rücklauf erst deutlich heruntergekühlt, bevor die Kältemaschine zum Einsatz kommt. Nur 20 Prozent der Kälteleistung generieren in Folge die Wärmepumpen, den Rest stellt das Grundwasser bereit.
Die Abwärme der Wärmepumpe für die Niedertemperaturkälte mit einer Leistung von bis zu 150 kW lässt sich zudem für die Warmwasserbereitung nutzen.
Fazit
Die energetische Gebäudebewirtschaftung des neuen Berger-Komplexes im österreichischen Radfeld zeigt, wie vorhandene regenerative Energie-Ressourcen im Untergrund effektiv eingesetzt werden können. Mit einem Anteil von 80 Prozent Kälte aus Brunnenwasser wird ein hohes Potential erschlossen, das es ermöglicht, den konventionellen Kältemaschinen-Einsatz deutlich zu reduzieren. Die System-Einbindung zweier „Zortström“ als zentrale Speicher und Verteiler von Wärme und Kälte ermöglicht durch eine effiziente Schichtung von Temperaturstufen die optimale Ausschöpfung der Grundwasser-Thermie.