Wärme

Gute Zeiten für smartes Heizen: LIN-Bus-fähige Gasgebläse in Heizgeräten

Donnerstag, 21.11.2019

Die Vorteile von LIN-Bus zeigen sich für Hersteller bereits in der Produktion: Die Verkabelung ist deutlich einfacher und damit auch der Aufbau der Gasthermen. Bislang war eine Sternverkabelung notwendig, vom Feuerungsautomaten ging also zu jeder Systemkomponente jeweils ein Kabel. Jetzt reicht eines, das alle "Slave"-Einheiten miteinander verbindet. Neben dem geringen Verkabelungsaufwand ist ein weiterer Vorteil, dass jedes Gasgebläse mit einem elektronischen Typenschild ausgestattet ist. Das erlaubt eine einfache Rückverfolgung: Fertigungsdaten, wie Seriennummer und Produktionsdatum, können so jederzeit ausgelesen werden. Ein weiteres Plus ist, dass Hersteller durch LIN-Bus eine breitere Datenbasis und Einblicke in die Feldanwendungen bekommen, die sich für zukünftige Optimierungen und Neuentwicklungen nutzen lassen.

Schematische Darstellung des Verbundsystems einer Gas-Brennwerttherme.
Quelle: ebm-papst
Schematische Darstellung des Verbundsystems einer Gas-Brennwerttherme. Die grünen Linien zeigen den Datenfluss bei der LIN-Kommunikation.

Einfache Wartung

Das einfache Auslesen von Daten bringt auch in der Wartung große Vorteile. Bei einem Auto ist es längst Standard, dass es selbstständig meldet, wenn das Motoröl ausgetauscht werden muss oder die Bremsen abgenutzt sind. Bei einem Defekt schließt der Mechaniker in der Kfz-Werkstatt einfach seinen Laptop an, liest Fehler- und Diagnosedaten aus und kann dann ganz gezielt das Problem beheben. Mit LIN-Bus wird das auch für Heizungsinstallateure Realität und eine aufwändige Fehlersuche mit willkürlichem Komponententausch entfällt, da das Problem direkt am Bildschirm identifiziert wird. Durch eine Auswertung von Betriebsstunden, Start-Stopp-Zyklen und Umgebungstemperatur-Verläufen kann mit LIN-Gebläsen eine einfache Zustandsüberwachung erfolgen.

Zukünftig wird durch die LIN-Bus-Kommunikation auch eine vorrausschauende Wartung möglich. Für den Endanwender ein großer Vorteil, da dies das Risiko eines plötzlichen Ausfalls minimiert, beziehungsweise vorab einen drohenden Ausfall ankündigt. Die Gastherme kann damit künftig selbst melden, wenn Teile ausgetauscht werden müssen – und das bevor sie defekt sind. Der Feuerungsautomat bekommt dann via "LIN-Message" das Signal, dass eine Wartung und Ersatz notwendig sind. Ist das Heizgerät zudem mit dem Internet vernetzt, kann der Monteur automatisch informiert werden, die Diagnose auslesen und gleich das passende Ersatzteil mitbringen.

Weiterführende Informationen: https://www.ebmpapst.com/de

Von Markus Weingart
Head of department Electronics R&D – EE, ebm-papst Landshut GmbH
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