Die Heizungsbranche präsentierte sich Ende März 2021 zur Messe ISH, die aufgrund der Corona-Pandemie zum ersten Mal vollständig in digitaler Form stattfand, als absolut Corona-resistent. Aufgrund des dynamischen Wachstums in Deutschland konnten die im BDH (Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie) organisierten Unternehmen das Jahr 2020 insgesamt mit einem weltweiten Umsatz von etwa 16,2 Mrd. Euro abschließen – ein Wachstum von 3,1 Prozent. Das HeizungsJournal blickt auf die Entwicklungen bei Bosch Thermotechnik, BDR Thermea, Viessmann und Vaillant.
Heizungsbranche zeigte sich 2020 Corona-resistent
Entwicklungen bei Bosch Thermotechnik, BDR Thermea, Viessmann und Vaillant
Dienstag, 25.05.2021
In diesem Jahr war alles anders. Die Corona-Pandemie hatte die Messe ISH fest im Griff – sowohl optisch als auch kommunikativ. Besonders optisch fiel dies Ende März 2021 in Frankfurt/M. auf. Während die Straßen rund um das Messegelände zu Messezeiten früher von Publikumsströmen und bunter Werbe-Beflaggung dominiert wurden, fanden sich nun beispielsweise im Bereich „Eingang City“ keine Hinweise auf die Weltleitmesse für Wasser, Wärme und Klima (Abb. 1).
Dabei hatte die Branche nur Gutes zu berichten. Der Wirtschaftsbereich der Haus- und Gebäudetechnik (Industrie, Handel und Handwerk) zeigte sich 2020 Corona-resistent und erwirtschaftete einen Umsatz von insgesamt 64,11 Mrd. Euro – ein Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beispielsweise konnte das SHK-Handwerk seinen seit zehn Jahren anhaltenden konjunkturellen Aufschwung fortsetzen und den Jahresumsatz um 7,3 Prozent auf 49,96 Mrd. Euro steigern, berichtete der ZVSHK (Zentralverband Sanitär Heizung Klima). Das deutliche Umsatzplus geht zu zwei Drittel auf das Privatkundengeschäft zurück. Hier haben vor allem neue Fördermöglichkeiten zur Heizungsmodernisierung dem Geschäftsfeld Heizung einen spürbaren Auftrieb verliehen.
Aufgrund des dynamischen Wachstums in Deutschland konnten die im BDH organisierten Unternehmen das Corona-Jahr 2020 mit einem weltweiten Umsatz von etwa 16,2 Mrd. Euro abschließen – ein Wachstum von immerhin 3,1 Prozent. Doch die Erfolgszahlen konnten diesmal nicht vor Publikum präsentiert werden. Corona-bedingt hatten sich Unternehmen und Verbände ins Virtuelle zurückgezogen. Die ISH 2021 fand komplett als digitale Veranstaltung statt, Präsenz vor Ort wurde vermieden, physische Kontakte waren ergo nicht möglich. Die traditionellen ISH-Pressekonferenzen von Bosch Thermotechnik, BDR Thermea, Viessmann und Vaillant fanden denn auch nicht in Frankfurt statt, sondern jeweils als Digital-Event im Internet – als Heimspiel live aus den Unternehmen (Abb. 2).
Anders als zur ISH 2019 war man in diesem Jahr zum einen nicht mehr an die ISH-Örtlichkeit Frankfurt gebunden und zum anderen auch nicht mehr zeitlich an die Messetage. So machten Bosch Thermotechnik und BDR Thermea bereits in der Woche vor dem Beginn der ISH den Anfang. Viessmann und Vaillant folgten an den traditionellen Messetagen. In diesem Jahr waren ihre Presse-Darbietungen allesamt geprägt von den Themen Wärmepumpen, Wasserstoff und Digitalisierung.
Bosch Thermotechnik gut aufgestellt für Energiesysteme der Zukunft
Die digitale Pressekonferenz von Bosch Thermotechnik stand unter dem Motto „Die Energiewende im Gebäudebereich“. Informiert wurde über Produkte und Lösungen der Marken Bosch und Buderus zu den Themen Heiztechnik, Warmwasser, Raumklima und Digitalisierung. Jan Brockmann, Vorsitzender der Geschäftsführung (Abb. 3), und Thomas Bauer, Mitglied der Geschäftsführung mit Zuständigkeit für Vertrieb und Marketing (Abb. 4), meldeten sich aus dem Bosch Thermotechnik TV Studio in Wernau.
Wie Brockmann berichtete, konnte Bosch Thermotechnik mit ihren 14.000 Beschäftigten im Jahr 2020 in einem überaus schwierigen konjunkturellen Umfeld mit weltweiten Lockdowns und massiven Zulieferproblemen ihren Umsatz mit 3,5 Mrd. Euro auf dem Niveau der beiden Vorjahre halten. Wesentlich verantwortlich dafür war das überdurchschnittliche Umsatzwachstum im Hauptmarkt Deutschland. Auch in der Türkei, in Schweden, Italien, Polen, den Niederlanden, Nordamerika und im Mittleren Osten legte man beim Umsatz zu. Produktseitig haben vor allem der Trend zur Elektrifizierung und der Ausbau des Geschäfts mit Klimageräten und Wärmepumpen zum Erfolg beigetragen. „Wir haben mit unseren innovativen Produkten für Defossilisierung, Elektrifizierung und Digitalisierung die Energiewende im Gebäudesektor vorangetrieben und werden mit diesen Energiesystemen der Zukunft weiter profitabel wachsen“, resümierte Brockmann.
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