Dieses Mal geht unser Blick zurück ins Archiv auf unser Heft zur ISH 1979: Welche Trends ließen sich auf dieser ISH erkennen? Erfahren Sie es in unserem Artikel.
HeizungsJournal Classics - Teil 4
10. ISH in Frankfurt spiegelt neuen Trend: NT-Heizung und Wärmepumpe in der Offensive
Dienstag, 26.09.2017
Zur 10. ISH im Jahr 1979 kamen 218 000 Besucher, die sich auf 90 000 m2 über Neuheiten von 1200 Firmen informieren konnten (zum Vergleich: Zur ISH 2017 kamen 200.114 Besucher und 2482 Aussteller präsentierten sich auf 260.000 m2).
Wie immer zog das HeizungsJournal nach der Messe Bilanz - und konnte 1979 folgende allgemeine Tendenzen bemerken:
"Der konstruktive Trend in Richtung montagefreundlicher und energiesparender Lösungen setzt sich ungebrochen fort. Das heizungstechnische Geräteangebot in Frankfurt konzentrierte sich auf die Niedertemperatur-Heizung mit speziellen Kesseln und Heizkörpern mit großem Strahlungsanteil, auf Fußbodenhelzungen, Wärmepumpen und progressive - zunehmend elektronische - Regelungen."
Konkret heißt das bei der Niedertemperaturheizung:
"Unverkennbar ist der Trend zu Systemen mit niedrigeren Heizmitteltemperaturen als 90/70 °C. [...] Sie kosten aber in der Anschaffung mehr, bedingt durch größere Flächen. [...] Folglich wird die HT-Heizung auf dem Markt noch jahrelang dominieren, weil der Bauherr immer primär die Anschaffungskosten im Auge hat. Er bevorzugt teurere Systeme nur dann, wenn die Amortisationszeit nicht wesentlich mehr als 5 bis 8 Jahre beträgt. [...]"
Auch die Fußbodenheizung fand bereits Erwähnung - wobei man hier im Hinterkopf behalten muss, dass die ersten "modernen" Fußbodenheizungen erst Anfang der 1970er gebaut wurden, im Jahr 1979 war die Fußbodenheizung also noch lange nicht so üblich wie heute:
"Bei der Fußbodenheizung sind die Marktchancen aussichtsreicher. Hier nimmt der Bauherr die Vorteile einer teureren Anlage auch plastisch wahr [...] Dies erklärt auch den verbitterten Wettbewerb zwischen der starken Heizkörper-Industrie und der kleinen, erfolgreichen Gruppe der Fußbodenheizungshersteller. Letztere - so scheint es - schießen wie die Pilze aus dem Boden. Auf der ish präsentierten an die 50 Firmen Fußbodenheizungen, meist auf Kunststoff-Basis."
Auch heute bleibt diese Tendenz ungebrochen, es gibt allerdings immer noch viel Entwicklungspotential bei der Flächenheizung.
Wärmepumpen waren bereits ebenso bedeutend vertreten, allerdings war die Auswahl noch nicht mit der heutigen vergleichbar:
"Hauswärmepumpen präsentierte die ish in großer Anzahl. Meist handelt es sich freilich um Prototypen. Seriengefertigte Kompaktgeräte liefert derzeit kaum ein halbes Dutzend Herstellfirmen. Konstruktiv geht der Trend eindeutig zur Luft/Wasser-Wärmepumpe für die Einbindung in bivalente Heizsysteme."
Das war auf der diesjährigen ISH deutlich anders - seriengefertigte Wärmepumpen gab es hier inzwischen von ca. 100 Firmen, dabei waren auch spannende Innovationen im Bereich der Luft/Wasser-Wärmepumpe.
Eine weitere Technik war ebenso vor 38 Jahren dabei:
"Die Solarheiztechnik - auf der 10. ISH nicht mehr so aufdringlich wie früher präsentiert - ist generell selbstkritischer geworden [...]. Die bis heute wirtschaftlich vertretbare Lösung, Sonnenwärme zu speichern und für Bedarfszeiten aufzuheben, konzentriert sich vorläufig auf die solare Brauchwasser-Erwärmung, weil die Systemtechnik zur Raumheizung noch zu aufwendig ist."
Die Entwicklung stand im Laufe der Jahre bei der Solarheizung also eindeutig nicht still, denn heute ist eine solare Heizung nicht mehr mit so großem Aufwand verbunden, wie es noch 1979 der Fall war und wird immer mehr zur Raumheizung genutzt.
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