Neues Rekordjahr für Heizungswärmepumpen
Erneutes Wachstum, allerdings nicht so hoch wie anfangs erwartet, verzeichneten Heizungswärmepumpen. Für sie war 2019 das vierte Rekordjahr in Folge. Ihr Absatz stieg voraussichtlich um 4 Prozent auf 87.500 Stück. Doch das Wachstum wurde ausschließlich getragen durch Luft/Wasser-Wärmepumpen. Sie nutzen die Wärme der Außenluft. Häufig kommen Split-Anlagen zum Einsatz, bei denen die Wärmepumpe im Hausinneren installiert und Ventilator und Verdampfer getrennt von der Wärmepumpe außen aufgestellt werden. Ihr Absatz stieg um 10 Prozent auf 67.000 Stück. Die hohe Förderung im Marktanreizprogramm konnte das Minus bei den erdgekoppelten Sole/Wasser-Wärmepumpen nicht verhindern. Die Nachfrage sank um 8 Prozent auf 17.000 Stück. Und auch Wasser/Wasser-Geräte und sonstige Anlagen mussten einen Rückgang hinnehmen – um 33 Prozent auf 3.000 Stück.
KWK und Solarthermie bei Verbrauchern weniger gefragt
Ergänzend zu den Angaben für den Gesamtmarkt Wärmeerzeuger führt der BDH auch noch Anlagen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) sowie thermische Solaranlagen (Solarthermie) auf. Bei der KWK werden hierbei Anlagen der Mikro-KWK (mit einer elektrischen Leistung um 1 kW) und der Mini-KWK (mit einer elektrischen Leistung von rund 3 kW bis 50 kW) sowie die unterschiedlichen Techniken mit Verbrennungsmotoren, Brennstoffzellen oder Stirlingtechnik zusammen betrachtet, wobei Stirlinganlagen im Marktgeschehen mittlerweile keine Rolle mehr spielen. Gegen alle Erwartungen geht man für das Gesamtsegment der KWK (bis zu einer elektrischen Leistung von 50 kW) von einem Marktrückgang von 8 Prozent auf 4.500 Stück aus. Sollten dabei Brennstoffzellenheizgeräte im Absatz weiter zugelegt haben, hauptsächlich unterstützt durch Fördergelder der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) im Rahmen des Förderprogramms 433 "Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle", müssen die Verbrennungsmotoren entsprechend verhältnismäßig starke Einbußen erlitten haben.
Weiterhin schwach zeigte sich der Absatz an thermischen Solaranlagen. Ihr Abwärtstrend nach dem Rekordjahr 2008 (damals wurden 2,1 Mio. m² Solarkollektorfläche neu installiert) hat sich weiter fortgesetzt. Voraussichtlich wurden 2019 nur noch 510.000 m² Solarkollektorfläche neu installiert, was einem Rückgang von 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die Förderung über das Marktanreizprogramm führte damit also noch nicht zu der erhofften Markterholung.
Vielfältige Entwicklungen bei den Komponenten der Heiztechnik
Zu einem effizienten Gesamtsystem der Heiztechnik gehört auch eine Vielzahl an Komponenten. Beim Energieträger Heizöl beispielsweise wird als Basis ein Tank benötigt. Trotz des deutlichen Marktrückgangs bei Ölkesseln verbuchte die Nachfrage nach Öltanks nur ein leichtes Minus von 2 Prozent auf 49.000 Stück (wobei in der Regel drei Tanks ein System bilden), getragen vor allem durch das Austauschgeschäft aufgrund gesetzlicher Regelungen des Wasserhaushaltsgesetzes.
Das Herz einer Öl- oder Gasheizung ist der Brenner. Hier gab es im Austauschgeschäft einen leichten Rückgang um 4 Prozent auf 99.000 Stück.
Bei Abgassystemen (Edelstahl) blieb der Wert der verkauften Systeme stabil bei 118,9 Mio. Euro.
Für Heizkörper zeigte sich vor allem wegen des schwachen Modernisierungsmarktes wieder ein Rückgang um 2 Prozent auf 4,8 Mio. Stück.
Im Aufwärtstrend dank dynamischer Neubauaktivität befindet sich die Nachfrage nach Flächenheizung und Flächenkühlung. Der Markt konnte um 9 Prozent auf 246 Mio. Rohrmeter zulegen.
Den höheren Absatz von Wärmeerzeugern reflektierend, ist auch der Markt für Wärmespeicher wieder leicht um 1 Prozent auf 574.500 Stück gewachsen.
Der Bereich der kontrollierten Wohnungslüftung zeigte unterschiedliche Entwicklungen. Bei den zentralen Wohnungslüftungssystemen mit Wärmerückgewinnung blieb der Absatz stabil bei 50.500 Geräten. Bei den dezentralen Wohnungslüftungsgeräten mit Wärmerückgewinnung ist die Nachfrage hingegen weiter gestiegen, um 7 Prozent auf 212.000 Geräte.