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Wärme

Heizungswasser nach VDI 2035 - Praxistipps für die Wasseraufbereitung

Mittwoch, 24.06.2020

Damit die Bestandsanlage erfolgreich weiter Bestand hat - Tipps zur Mängelbehebung.

Cartoon eines Handwerkers, der eine Wasserprobe an einer Heizungsanlage nimmt.
Quelle: perma-trade

Wenn Bestandsanlagen Probleme bereiten, kann dies unterschiedlichste Ursachen haben. Heizungswasseraufbereitungsexperten von perma-trade Wassertechnik sind diesen genauer auf den Grund gegangen und haben das Wichtigste zu diesem Thema hier im Überblick zusammengestellt – natürlich inklusive der passenden Praxis-Tipps dazu.

Probleme beim Anlagendruck

Ursache: Möglicherweise ist die Druckhaltung defekt oder wurde falsch dimensioniert. Eine weitere Ursache könnte darin liegen, dass der Vordruck MAG (Membran-Ausdehnungsgefäß) falsch eingestellt wurde oder die Wasservorlage nicht ausreichend ist.

Lösungsansatz: Zunächst ist die Dimensionierung zu prüfen und für eine korrekte Funktion der Druckhaltung zu sorgen. Gegebenenfalls muss ein Austausch vorgenommen werden. Falls der Vordruck am MAG falsch eingestellt wurde, sollte dieser auf den erforderlichen Wert korrigiert werden.

Ein Servicekoffer zur Probenentnahme von Heizungswasser.
Quelle: perma-trade

Auffällige Trübung im Heizungswasser

Das Heizungswasser ist grau eingetrübt

Ursache: Hier liegt die Ursache in Sauerstoffeintrag begründet. Entweder gelangt dieser über die Atmosphäre durch Diffusion oder Mängel in der Druckhaltung in die Anlage oder durch erhöhte Nachspeisemengen (z.B. Leckagenbedingt).

Lösungsansatz: Zunächst sollte die Anlage auf mögliche Sauerstoffzutrittsstellen überprüft werden. Die Druckhaltung sollte geprüft und Leckagen beseitigt werden. Bei stark verschlammten Anlagen empfiehlt sich zunächst eine Sauerstoff-Messung mit anschließender Spülung oder Neubefüllung gemäß den VDI Vorgaben, evtl. auch eine Maßnahme zur Sauerstoffbindung.

Das Heizungswasser ist orangefarben bis braun eingetrübt

Ursache: Durch organische Säuren ergeben sich auffallend niedrige pH-Werte. Diese könnten z.B. durch Reste von abgebauten Frostschutzmitteln oder Reinigungsmitteln verursacht werden. Es könnte auch ein massiver Sauerstoffeintrag aus der Atmosphäre zu Grunde liegen (s.o.).

Lösungsansatz:: Bei sehr starker Trübung und deutlich zu niedrigem pH-Wert sollte die Anlage gespült werden. Bitte beachten: Komponenten, die bereits für Wasser-Frostschutzmittel-Befüllungen genutzt wurden, dürfen nicht für die Heizungsanlage eingesetzt werden. Gegebenenfalls gilt es, die Ursache für einen unkontrollierten Sauerstoff-Zutritt festzustellen.

Eine Hand hält vor eine Heizungsanlage ein Gefäß mit einer Wasserprobe.
Quelle: perma-trade

Hohe elektrische Leitfähigkeit im Heizwasser

Ursache: Möglicherweise ist die Kapazität der Entsalzungspatrone bereits erschöpft oder es wurden zu große Mengen an nicht entsalztem Ergänzungswasser nachgefüllt. Auch Mittel zur Alkalisierung und Sauerstoffbindung erhöhen die elektrische Leitfähigkeit deutlich.

Lösungsansatz: Die elektrische Leitfähigkeit lässt sich durch eine Teilstromentsalzung senken. In Extremfällen empfiehlt sich dabei eine vorhergehende Querspülung mit Trinkwasser.

Der pH-Wert passt nicht

Der pH-Wert ist zu hoch

Ursache: Dies deutet in der Regel auf eine Eigenalkalisierung voll enthärteten Füllwassers hin. Ein zu hoher pH-Wert kann zudem von einer Überdosierung von Alkalisierungsmitteln herrühren.

Lösungsansatz: Als erste Maßnahme sollte eine Teilstromentsalzung durchgeführt werden. In Extremfällen empfiehlt sich hierbei eine vorhergehende Querspülung mit Trinkwasser.

Der pH-Wert ist zu niedrig

Ursache: Durch Reste abgebauter Frostschutzmittel kommt es zur Bildung organischer Säuren (Oxalsäure) und in der Folge zu einer Absenkung des pH-Wertes. Natürlich führen auch Reste saurer Reinigungsmittel und ein massiver Eintrag von Sauerstoff bei Anlagen aus Schwarzstahl zu einer Absenkung des pH-Werts.

Lösungsansatz: Auch hier sind zunächst die Ursachen zu klären. Bei pH-Werten kleiner 6 ist eine Heizungswasseranalyse mit TOC-Bestimmung dringend angeraten, um organische Zusatzstoffe nachzuweisen. Bevor Alkalisierungsmittel zum Einsatz gebracht werden, empfiehlt sich zunächst eine Beratung durch einen Experten. Zudem sollte überprüft werden, ob – z.B. durch mangelhafte Druckhaltung – übermäßig Sauerstoff ins Heizungswasser gelangt.

Ein Mann misst Leitfähigkeit und PH-Wert einer Wasserprobe mit einem Messgerät.
Quelle: perma-trade

Die Gesamthärte liegt über dem Zielwert gemäß VDI 2035

Ursache: Vermutlich wurde das Füll- und Ergänzungswasser nicht bzw. nicht ausreichend aufbereitet. Möglicherweise wurde die Kapazität der Enthärtungs- /Entsalzungspatrone überschritten. Auch Leckagen in der Trinkwassererwärmung können zu einer unkontrollierten Zuspeisung führen.

Lösungsansatz: Zunächst ist die Wasseraufbereitungsmaßnahme zu überprüfen und, wenn nötig, eine Teilstromentsalzung durchzuführen. Bei konditionierten Heizwässern empfiehlt sich eine Beratung durch einen Experten, um die weiteren Maßnahmen abzustimmen.

Ein Mann hält eine Wasserprobe in einem Gefäß vor einer Heizungsanlage.
Quelle: perma-trade

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