Das Inline-Aufbereitungsverfahren
Bei der Inline-Aufbereitung von Heizungswasser wird die Aufbereitungsanlage in der Regel temporär über eine Bypass-Leitung vom Rücklauf her kommend in den Heizkreislauf eingebunden. Das Kreislaufwasser (max. 65 °C, bei höheren Betriebstemperaturen lässt sich das Mischbettharz nicht mehr regenerieren) durchströmt dabei zunächst einen feinporigen Tiefenfilter zur Entfernung von Trübstoffen und Magnetit und im Anschluss daran ein spezielles Mischbettharz zur Entfernung aller gelösten Salze wie Härtebildner und anorganischen Korrosionsinhibitoren.
Gesteuert wird das Ganze über verschiedene Leitfähigkeits- und Durchfluss-Sensoren, eine eigene Pumpe sowie ein Magnetventil, das bei Erreichen der Zielleitfähigkeit oder der Patronenkapazität den Durchfluss automatisch unterbricht. Die Steuerung ermöglicht es, den vorhandenen pH-Wert etwas anzuheben oder auch deutlich zu senken. Besonders Letzteres ist von großem Interesse, wenn es in einer Anlage im Bestand, die mit enthärtetem Wasser gefüllt wurde, zu einem Kesseltausch kommt und dieser Aluminiumbauteile enthält.
Neuanlagen können für die Dichtheitsprüfung mit Trinkwasser gefüllt und nach erfolgreicher Prüfung, ohne erneute Entleerung des Systems, während des Betriebs entsalzt werden. Eine pH-Wert-Messung wird vom Aufbereitungssystem selbst nicht übernommen. Sie muss nach Erreichen der Zielleitfähigkeit (50/100 µS/cm) mit einer externen pH-Elektrode durchgeführt werden. Basierend auf diesem Messergebnis wird dann gegebenenfalls nach Entfernen der Mischbettpatrone eine entsprechende Menge eines anorganischen pH-Stabilisators in das Heizsystem eingespült.
Die erforderliche Anzahl der für die Aufbereitung benötigten Mischbettpatronen ergibt sich aus dem (geschätzten) Anlagenvolumen und der gemessenen elektrischen Leitfähigkeit des vorliegenden Heizungswassers. Berechnet wird zunächst der Gesamtsalzgehalt (°GSG) des Anlagenwassers, indem dessen elektrische Leitfähigkeit (in µS/cm) durch den Faktor 30 dividiert wird. Anschließend wird mit dem Anlagenvolumen multipliziert, so dass man als Ergebnis die Gesamtsalzmenge (L x °GSG) des Anlagenwassers erhält. Mit einer 20-Liter-Patrone (bis zu drei sind gleichzeitig anschließbar!) können so bei 600 µS/cm im Anlagenwasser etwas mehr als 1.000 Liter auf salzarmen Betrieb umgestellt werden, und das ganz nebenbei.
Einbinden in den Heizkreislauf
Die Aufbereitungseinheit wird vorzugsweise zwischen dem Verteiler des Heizungsrücklaufs und dem Vorlauf (saugseitig) mit temperaturbeständigen flexiblen Schläuchen eingebunden. So kann sich das aufbereitete Wasser über die Heizungspumpe des Gebäudes in den einzelnen Heizkreisen optimal verteilen.
Ist ein Pufferspeicher vorhanden, kann auch über diesen zum Vorlauf hin zirkuliert werden. Oder alternativ vom Vorlauf zum Pufferspeicher, unterstützt durch die eingebaute Pumpe. Allerdings nur, sofern die Vorlauftemperatur nicht zu hoch ist.
Bei komplexen Anlagen mit hydraulischen Weichen sollte der optimale Einbauort direkt vor Ort sachkundig entschieden werden.
Fazit
Mit der Inline-Methode hat man ein smartes Verfahren an der Hand, um Heizungswässer ohne Betriebsunterbrechung aufzubereiten. Das Besondere dabei ist, dass auch Altwässer neben deren Entsalzung und Reinigung im pH-Wert relativ einfach angepasst werden können.
Mit dieser Methode, die als "permaLine" weitgehend automatisiert am Markt erhältlich ist und geräuschlos nebenher läuft, lässt sich nicht nur bei großen Anlagen viel Zeit sparen.