Daran orientieren sich auch die BHKW-Hersteller sowie weitere Komponenten-Lieferanten, die ebenfalls hohe Anforderungen an die Wasserqualität stellen. An die Einhaltung der Vorgaben ist in den meisten Fällen auch die Aufrechterhaltung der Gewährleistung gekoppelt. Probleme im Rohrleitungsnetz, Schäden am Wärmeübertrager, ein Totalausfall des Heizkessels – diese Ersatzinvestitionen bei Mängelhaftung gehen dann in der Regel in die Zehntausende.
Gefahren lauern an verschiedenen Stellen: So führt eine hohe Härte beispielsweise zu Ablagerungen an Wärmeübertragern, wodurch zunächst der Wärmeübergang drastisch verschlechtert wird. Ein pH-Wert außerhalb des empfohlenen Bereichs oder ein erhöhter Anteil an gelösten Gasen kann das Korrosionsrisiko etwa an Pumpen, Armaturen und Wärmeübertragern erhöhen. Da sich die Wasserqualität im Verlauf des Produktlebenszyklus durch Nachspeisung, Fremdwassereinbrüche, Gaseintrag, Korrosionsvorgänge oder auch durch den Einsatz von chemischen Zusatzmitteln ständig verändert, empfiehlt sich daher der Einsatz einer kontinuierlichen Aufbereitung des Kreislaufwassers.
Erste Bilanz
Eine erste Bilanz der Teilstromaufbereitung in der Gartenstadt fällt für Broxtermann positiv aus. "Der Einsatz als fest installierte Anlage im Bypass des Heizkreislaufs ist äußerst effektiv: Durch den Einsatz der Aufbereitungsanlage lassen sich die wichtigsten Parameter wie pH-Wert, Leitfähigkeit und Wasserhärte für den Kreislauf normgerecht einstellen und jederzeit kontrollieren, zudem haben wir die Möglichkeit der Entgasung." Der regelmäßige Wechsel des Aufbereitungsmaterials gelingt mit einfach zu verwendenden Aufbereitungsbeuteln.
Ein weiterer wichtiger Vorteil ist die Fernüberwachung über die Online-Serviceplattform "Aquavista" von Veolia. Über die Serviceplattform können jederzeit alle relevanten Anlagenwerte abgerufen und über Smartphone, Tablet oder Computer ausgewertet werden. "Die ortsunabhängige Überwachung reduziert den zeitlichen Aufwand spürbar", betont Broxtermann. "Für eine Überprüfung muss man nicht mehr extra zu einer Anlage fahren. Die Möglichkeit einer kontaktlosen Überwachung ist natürlich auch in Zeiten von Corona von Vorteil." Das digitale Monitoring der "BerkeSelect IQ+" läuft völlig unabhängig von der IT-Struktur des Betreibers, kann allerdings auch in eine vorhandene Gebäudeleittechnik eingebunden werden.
Die neue Steuereinheit ermöglicht auch einen energie- und damit kostensparenden Ruhemodus. Ist die gewünschte Wasserqualität des Kreislaufwassers erreicht, schaltet sich die Anlage automatisch für eine individuell definierte Zeitspanne in den Ruhemodus. Dabei überprüft das System in regelmäßigen Zyklen die Qualität des Wassers und geht anschließend erneut in den Ruhemodus oder führt – falls notwendig – weiterhin die Heizwasseraufbereitung durch.