Holzpellets — eine saubere Sache

Dienstag, 15.09.2020

Luftreinhaltung mit den Presslingen aus Holz.

Hände mit Pellets über einem Sack.
Quelle: DEPI

Spätestens seit die Bundesregierung die Wärmeversorgung im Klimapaket als wichtige Möglichkeit zur Vermeidung von CO2 benannt hat, sind erneuerbare Energien beim Einbau von Heizungen verstärkt gefragt. Der breit verfügbare und in einem großen Anwendungsspektrum nutzbare Energieträger Holzpellets, nachwachsend und nahezu CO2-neutral, bietet dabei großes Potenzial, fossil erzeugte Wärme zu ersetzen.

Aufgrund einer breiten Sicherung der Brennstoffqualität und moderner, hochwertiger Feuerungstechnik kann Holzenergie auch in Sachen Luftreinhaltung – Stichwort Feinstaub – punkten. Wenn man die nötigen Unterscheidungen trifft.

Innovative Anlagentechnik

Moderne, automatisch betriebene Holzfeuerungen haben mit herkömmlichen, händisch befeuerten Kamin- und Kachelöfen, sogenannten Einzelraumfeuerungen, kaum noch etwas gemeinsam. Pelletkessel und -kaminöfen zeichnen sich durch hohen Komfort und eine saubere Verbrennung aus, da sie automatisch funktionieren und vor der Inbetriebnahme vom Fachhandwerker richtig eingestellt werden. Pelletfeuerungen sind nicht nur effizient und arbeiten auf Basis eines nachhaltig verfügbaren Rohstoffes, sondern gehören auch zu den saubersten Holzfeuerungsanlagen. Nur 0,7 Prozent aller Feinstaubemissionen (PM2,5) werden von Pelletfeuerungen ausgestoßen. 2,8 Prozent stammen aus Scheitholz- und Hackschnitzelzentralheizungen (Quelle: Umweltbundesamt (UBA)).

Die Grafik zeigt die Quelle von Feinstaubemissionen.
Quelle: DEPI
Pelletfeuerungen sind nur für 0,7 Prozent der Feinstaubemissionen verantwortlich.

Demgegenüber stammen 15,9 Prozent aus mit Scheitholz betriebenen Einzelraumfeuerungen, also Kaminöfen.

Eine wichtige Voraussetzung für eine saubere Verbrennung ist innovative Feuerungstechnik. Pelletkessel und -kaminöfen sind auf die bestmöglichen Verbrennungsbedingungen für die kleinen Presslinge ausgerichtet. Sie arbeiten vollautomatisch. Das bedeutet, dass die Pellets automatisch aus dem Lager in den Brennraum transportiert werden und kein händisches Befüllen durch den Betreiber nötig ist. Gleichzeitig sorgt die Heizung für eine angepasste Luftzufuhr, um die Verbrennungsbedingungen zu optimieren. Zusätzlich werden heute immer mehr sogenannte Brennwertkessel mit Pellets betrieben. Die Besonderheit dabei ist, dass sie mit einem weiteren Wärmeübertrager arbeiten. Dieser senkt die Temperatur des Abgases ab und gewinnt Energie zurück, womit normalerweise verloren gehende Wärme genutzt werden kann. Das erhöht sowohl Effizienz als auch Nutzungsgrad: In Verbindung mit Flächenheizungen in Fußböden oder Wänden arbeitet diese Art von Kessel am besten.

Qualität gesichert

Die nächste wichtige Voraussetzung ist die Qualität der Holzpellets. Das Qualitätssiegel ENplus A1 garantiert nicht nur die Produktion eines hochwertigen Brennstoffs, sondern – was genauso wichtig ist – auch eine fachkundige Behandlung beim Transport bis zur Anlieferung beim Verbraucher. So werden die hohen Qualitätsstandards sowohl im Werk als auch vor Ort beim Kunden eingehalten.

Damit die Heizung optimal funktionier, müssen die Pellets u.a. folgende Kriterien erfüllen:

  • Hohe Festigkeit
  • Geringer Aschegehalt
  • Hoher Ascheschmelzpunkt zur Vermeidung der Bildung von Schlacke
  • Niedriger Wassergehalt

Bei Aschegehalt und Festigkeit erfüllen ENplus-zertifizierte Pellets sogar strengere Anforderungen als in der international gültigen ISO Norm festgelegt sind. Auch der Wassergehalt, der einen Einfluss auf den Feinstaubanteil hat, wird genau überprüft.

Dr. Ulrich Erler, Leiter der Inspektionsstelle Eurofins, kontrolliert die Einhaltung der ENplus-Standards. "Die Ware wird streng begutachtet: Es werden mehrere Prüfberichte erstellt und anhand der Ergebnisse festgestellt, ob Abweichungen von den Bestimmungen vorkommen. Diese Kontrollen gelten sowohl für Pelletproduzenten als auch für Händler", so der Fachmann.

Strenge gesetzliche Anforderungen

Pellet- und alle anderen Holzzentralheizungen müssen ihre Sauberkeit – anders als Einzelraumfeuerungen – nicht nur auf dem Prüfstand, sondern auch in der Praxis unter Beweis stellen. Dazu misst der Schornsteinfeger alle zwei Jahre vor Ort die Emissionen. Der Staubausstoß von Festbrennstofffeuerungen, zu denen die Holzgeräte gehören, wird von der Verordnung über kleine und mittlere Feuerungsanlagen (1. BImSchV) begrenzt.

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