Einfache Nachrüstung
Hinzu kam aus Sicht der installierenden Fachhandwerker die "bemerkenswert einfache Montage des Gesamtsystems", so Elektromeister Falk Heier von Schneider Bad und Heizung: "Die Montage des Verteilers mit den notwendigen Sensoren und Aktoren war ohnehin selbsterklärend. Genauso wie die Anbindung der steckerfertigen Steuerungseinheit in der Nähe des Verteilers oder die Installation der funkbasierten Raumthermostate. Wirklich neu war also nur noch die Programmierung der einzelnen Heizkreise – und selbst die ließ sich mit dem WLAN-Modul an der Steuerungseinheit und Voreinstellungen am Laptop ausgesprochen komfortabel erledigen."
Dabei wurde einmal mehr deutlich, wie wichtig eine angemessene Raumtemperatur in solchen Einrichtungen ist. In enger Abstimmung mit der Leitung des Pflegedienstes sollte zum Beispiel jedem Raum gezielt eine bestimmte Wohlfühltemperatur zugeordnet werden, für die letztlich immer das individuelle Temperaturempfinden der Bewohner den letzten Ausschlag gab, erklärt Heimleiter Roland Steuer: "Für unsere Bewohner sind ein oder zwei Grad Temperaturunterschied in ihrem Zimmer ein direkter Eingriff in die persönliche Lebensqualität. Deswegen haben wir sehr genau darauf geachtet, dass sich jetzt jeder mit seinem spezifischen Temperaturprofil wirklich wohlfühlt."
Trotzdem besteht aber über die Einstellung am digitalen Raumthermostat nach wie vor die Möglichkeit, die Raumtemperatur innerhalb einer vordefinierten Spreizung zumindest zeitweise händisch zu beeinflussen. Sollte das jedoch über Gebühr strapaziert werden, könnte mit geringem Aufwand ein neuer Grenzwert programmiert werden.
Energieeinsparung plus Förderung
Im Ergebnis war die Sanierung im Wohnkomplex der "Lebenshilfe Oschatz" durch diese Vorgehensweise binnen zehn Tagen abgeschlossen, von der ersten Bestandsaufnahme bis zur finalen Inbetriebnahme. SHK-Fachhandwerker Schneider geht davon aus, dass sich in der Folge allein durch diese Maßnahmen der Energieverbrauch in den Objekten um etwa zehn bis 20 Prozent verringern wird. Nach einigen Wochen Betriebszeit ist es zudem möglich, über die Analysefunktion von "Fonterra Smart Control" zu überprüfen, inwieweit die Vorlauftemperatur zur tatsächlichen Wärmeabnahme passt. Unter Umständen kann dann die Leistung der Wärmeerzeuger in der Anlage gedrosselt werden, um weitere Energie zu sparen.
Diesen energetischen Einspareffekt hat im Übrigen auch das BAFA anerkannt und fördert den hydraulischen Abgleich mit "Fonterra Smart Control" als Heizungsoptimierung von Anlagen im Bestand. Die Förderhöhe beträgt dabei 30 Prozent der förderfähigen Nettoinvestitionskosten – und zwar bis zu 25.000 Euro. Weitere Zuschüsse sind darüber hinaus über die KfW-Bank und ihre Förderprogramme "Energieeffizient Sanieren" (Programm 430 als Zuschuss bzw. 151/152 als Kredit) sowie "Energieeffizient Bauen" (Programm 153 als Kredit) möglich.