Erneuerbare Energien

Idee von gestern, gebaut für heute

Freitag, 19.05.2023

Technisches Detail im Haus Klävemann II mit 22 Wohnungen: PAW-„SolexMaxi“ zur Pufferspeicher-Beladung mit zwei drehzahlgeregelten Pumpen und Plattenwärmeübertrager als Systemtrennung (Wasser/Solarfluid), welche je nach Solarleistung über einen eigens dafür programmierten Regler modulierend angesteuert wird.
Quelle: PAW GmbH & Co. KG, Hameln
Technisches Detail im Haus Klävemann II mit 22 Wohnungen: PAW-„SolexMaxi“ zur Pufferspeicher-Beladung mit zwei drehzahlgeregelten Pumpen und Plattenwärmeübertrager als Systemtrennung (Wasser/Solarfluid), welche je nach Solarleistung über einen eigens dafür programmierten Regler modulierend angesteuert wird.

Komponenten im Detail

WeserSolar wählte zur weiteren technischen Ausführung der Wärmeversorgung dann durchgängig Komponenten von PAW. Das Unternehmen aus Hameln zählt zu den namhaften Systemtechnikherstellern in der SHK-Branche, mit mittlerweile über 150 Mitarbeitern in sechs Niederlassungen weltweit.

Zur Steuerung der Solarerträge in den Pufferspeichern wurden ein bzw. zwei „SolarBloC maxi Basic“ installiert. Der „SolarBloC“ kann sowohl als Low-Flow-System (= 0,25 l/min je m2 Kollektorfläche, bis 125 m2 Kollektorfläche) und auch als High-Flow-System (= 0,5 l/min je m2 Kollektorfläche, bis 80 m2 Kollektorfläche) betrieben werden. Kollektoren unterschiedlicher Bauart benötigen bei gleicher Kollektorfeldgröße sehr unterschiedliche Volumenströme zum störungsfreien und effektiven Betrieb. Einfluss darauf nimmt auch die hydraulische Verschaltung. Solarsysteme werden deshalb in High-Flow- und Low-Flow-Systeme eingeteilt. In beiden Bauvorhaben in Oldenburg laufen die Anlagen im High-Flow-Betrieb.

In die Brauchwarmwasserversorgung der Häuser wurden jeweils auch Frischwasserstationen installiert. WeserSolar verbaute hierzu zwei „FriwaMaxi“ von PAW, inklusive Zirkulation. Mit Frischwasserstationen erübrigt es sich, mit einem Brauchwasserspeicher eine große Menge Warmwasser auf Vorrat zu halten. Durch Anwendung der Frischwasserstationen werden im Beispiel Oldenburg außerdem niedrige Temperaturen im Rücklauf erzeugt. Das kommt der thermischen Solaranlage zugute, denn sie wärmt den Speicher von unten auf.

Schematische Darstellung des Aufbaus der Brauchwarmwasser- und Wärmeversorgung im Haus Klävemann I.
Quelle: WeserSolar GmbH & Co. KG
Schematische Darstellung des Aufbaus der Brauchwarmwasser- und Wärmeversorgung im Haus Klävemann I.

Erste Werte aus der Praxis

Die mit dem Simulationsprogramm „Polysun“ durchgeführte Solarertrags-Simulation für das Jahr 2022 deutet, laut Planer, darauf hin, dass das 30-Prozent-Ziel nicht erreicht wird, obwohl es ein überragendes Strahlungsangebot gab. Als ein möglicher Grund wird genannt, dass der tatsächliche Gasverbrauch im vergangenen Jahr deutlich höher lag als der Wert, der über die GEG-Berechnung eingestellt wurde.

Die Simulation für 2023 nimmt nun einen höheren Gasverbrauch an, um einigermaßen realistische Werte zu erhalten. Außerdem seien im Dezember und Januar fast gar keine Solarerträge vorhanden gewesen – was auch daran liege, dass sich die Bewohner sofort melden würden, wenn die Heizung im Winter bei etwa 5 °C Außentemperatur nicht mit einem Vorlauf/Rücklauf von 55-60/50 °C fährt. Dadurch hätte der Speicher im unteren Bereich meist schon eine Temperatur von 50 °C.

Einsparungen in Zahlen

Im Ergebnis wird für 2022 mit folgenden Ertragswerten gerechnet: Solarer Deckungsanteil im Haus Klävemann I gesamt 25,3 Prozent (Deckungsanteil Warmwasser: 36,9 %, Deckungsanteil Heizung: 18,6 %). Haus Klävemann II hingegen erreicht fast den angepeilten Wert. Hier wird ein solarer Deckungsanteil gesamt von 29 Prozent prognostiziert (44,2 % Warmwasser, 16,1 % Heizung). Die Heizanteile sind unter anderem damit zu erklären, dass keine Fußbodenheizungen verbaut wurden. Mit einem solchen Verteilsystem könnten sie natürlich höher sein. Nichtsdestotrotz sprechen die absoluten Zahlen auch eine deutliche Sprache: Prognostiziert werden im Haus 1 über die Solarthermie rund 1.570 m3 Erdgas in diesem Jahr eingespart, in Haus 2 sind es rund 2.800 m3. Das ist ein nicht zu unterschätzender Beitrag, Wohnen bezahlbar zu halten. Und die dürfte ganz im Sinne der Stiftungsgründer sein.

Weiterführende Informationen: https://www.paw.eu/

Aktuelle Bewertung
Noch keine Bewertungen vorhanden
Ihre Bewertung
Vielen Dank für Ihre Bewertung.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!

Abonnieren Sie unseren Newsletter

Möchten Sie die aktuellen Artikel per E-Mail erhalten?

Einloggen

Login / Benutzername ungültig oder nicht bestätigt

Passwort vergessen?

Registrieren

Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Jetzt registrieren

 

Expertenfragen

„Frag‘ doch einfach mal – einen Experten!": Nach diesem Motto können Sie als Nutzer der TGA contentbase hier ganz unkompliziert Fachleute aus der Gebäudetechnik-Branche sowie die Redaktion der Fachzeitschriften HeizungsJournal, SanitärJournal, KlimaJournal, Integrale Planung und @work zu Ihren Praxisproblemen befragen.

Sie wollen unseren Experten eine Frage stellen und sind schon Nutzer der TGA contentbase?
Dann loggen Sie sich hier einfach ein!

Einloggen
Sie haben noch kein Konto?
Dann registrieren Sie sich jetzt kostenfrei!
Registrieren