Heizsysteme im Geschosswohnungsbau auf der Basis von Hybrid-Wohnungsstationen liegen im Trend.
Im Spannungsfeld zwischen Energieeffizienz und Komfort
Dienstag, 10.10.2023
Der Grund: Sie stellen einen optimalen Betrieb der Wärmepumpe sicher. Dabei decken sie zugleich die Komfortansprüche des Endnutzers an die Trinkwarmwassertemperatur ab.
Die Hybrid-Wohnungsstation kombiniert im Geschosswohnungsbau die Niedertemperaturwärme einer Wärmepumpe mit der elektrischen Nachheizung, die mit einem in der Wohnungsstation integrierten Durchlauferhitzer erfolgt. Wie bei allen Wohnungsstationen koppelt das Heizsystem die zentrale erzeugte Heizwärme mit der dezentralen Trinkwarmwasserbereitung. Grundlage ist die Wärmepumpe, die in einen Pufferspeicher einspeist. Dieser dient als Quelle für die benötigte Heizkreisvorlauftemperatur. Der Vorteil: Bei einer Installation mit Hybrid-Wohnungsstationen stellt man die Wärmepumpe auf die Auslegungstemperatur der Flächenheizung ein. In modernen Gebäuden liegt diese zwischen 35 °C und 40 °C. Dies führt zu einem äußerst energieeffizienten Betrieb der Wärmepumpe, die ihren maximal möglichen COP ausschöpfen kann.
Dezentrale Trinkwarmwasserbereitung
Auch die Trinkwarmwasserbereitung kann mit einem solchen Heizsystem sehr energieeffizient gestaltet werden. Voraussetzung ist jedoch, dass auch hierbei möglichst niedrige Temperaturen eingehalten werden. Denn für die Trinkwarmwasserbereitung nutzt die Hybrid-Wohnungsstation die Heizkreisvorlauftemperatur und überträgt diese auf das Trinkwasser.
Eine Besonderheit bietet dabei die Station „TacoTherm Dual Piko Smart Hybrid“ von Taconova. Laut Hersteller gelingt die Wärmeübertragung dank eines effizienten Plattenwärmetauschers mit 40 Platten nahezu verlustfrei und erzeugt bis zu 34 °C. Für die Nutzung des Trinkwarmwassers in der Dusche muss der Durchlauferhitzer dann nur noch einen Temperaturhub von 4 bis 8 Kelvin gewährleisten. Er arbeitet dadurch sehr stromsparend. Für diesen Temperaturhub reicht bereits eine elektrische Leistung von etwa 4 kW aus. Möglich ist dies aus Sicht der Trinkwasserhygiene, weil gemäß der DIN 1988-200 9.7.2.4 keine Temperaturanforderungen an die dezentrale Trinkwarmwassererzeugung bestehen, wenn das nachgeschaltete Leitungsvolumen im Fließweg 3 Liter nicht überschreitet, so der Hersteller.
Eine Zirkulation darf in einem solchen Heizsystem nicht installiert werden. Das ist aber aufgrund der schnellen Ausstoßzeiten der Hybrid-Wohnungsstation auch nicht nötig.
Komfortvorgaben der VDI 6003 vereinbaren
Auch Komfortstufen der VDI 6003 Richtlinie für Durchlauferhitzer sind mit der Hybridstation einzuhalten. Diese sieht 42 °C in der Dusche, 45 °C für die Badewanne und 50 °C für die Spüle vor. Die Auslegung und Einstellung der Woh-nungsstation sollte dann für maximal 50 °C Zapftemperatur erfolgen. Je nach Komfortstufe sind unterschiedliche Ausstoßzeiten gefordert. Also die Zeit, die vergehen darf, bis die vorgegebene Temperatur des Warmwassers an der Zapfstelle erreicht ist. In der Stufe I mit den geringsten Komfortanforderungen sind es zum Beispiel 26 Sekunden für die Dusche, was problemlos eingehalten werden kann.
Der Nutzer kann an der Hybridstation aber auch selbst die Temperatureinstellung ändern. So können energiebe-wusste Bewohner selbst ihren Energieverbrauch beeinflussen. Denn sie können durchaus unter den Anforderungen der VDI 6003 bleiben. Die empfohlene Duschtemperatur liegt etwas höher als die Körpertemperatur, also bei etwas mehr als 37 °C. Wenn andere Nutzer und Nutzerinnen im Haus weniger Wert auf das Energiesparen legen, können sie unabhängig von den Nachbarn höhere Temperaturen verwenden.
Die Kosten für diesen erhöhten Komfort tragen dann auch nur jene Nutzer, die die höheren Trinkwarmwassertem-peraturen an ihrem Gerät eingestellt haben. Unterschiedliches Nutzerverhalten bestraft in diesem Fall nicht die Sparsamen, anders als in Heizsystemen, die mit hohen Vorlauftemperaturen für alle die Komfortansprüche Weniger befriedigen müssen.
Weiterführende Informationen: https://www.taconova.com/de/
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