Die Empur-Deckenelemente wurden einfach in die abgehangene Metallschienenkonstruktion der Rasterdecke – mit dem üblichen 600 x 600 mm Raster – eingelegt und so Teil der Decke. Alle Zuleitungen wurden im Raum zwischen Decke und Rohdecke verlegt. Im eingebauten Zustand sieht man vom Element nur das weiße, perforierte Aluminiumblech auf der Unterseite. Die Perforierung ermöglicht nicht nur die schnelle Abgabe von Wärme oder Kälte, sie verbessert auch die Raumakustik. Um diesen Effekt noch zu steigern, liegt auf dem perforierten Aluminiumblech zusätzlich ein Akustikvlies. Darüber befindet sich eine 30 mm starke EPS-Dämmstoffplatte, in ihr sind die PE-RT-5-Schicht-Heizungsrohre integriert. So wird ein Abstrahlen der Wärme oder Kälte zur Decke hin verhindert. Um eine einheitliche Optik zu gewährleisten, wurden die Deckenflächen, die nicht zur Temperierung genutzt werden, mit einem Element bestückt, das die gleichen akustischen Eigenschaften bietet, aber nicht über die technische Ausstattung zum Heizen oder Kühlen verfügt. Angesteuert werden die aktiven Kühldecken-Elemente über „Geniax Pumpen“.
Über dem Lege- und Schneideraum befinden sich in der ersten Etage die Büro- und Sozialräume der Produktionsstätte. Selbstverständlich sind alle Räume mit Fußbodenheizung ausgestattet, die ebenfalls zur Kühlung der Räume verwendet wird. Bei der Fußbodenheizung kam das „Pur-Therm“-Tackersystem von Empur zum Einsatz. Die Ansteuerung der Fußbodenheizung erfolgt ebenfalls über „Geniax“.
Kühlung des Bodens im Autoklaven- und Prototypenraum
Der größte Raum der Produktionsstätte bietet den beiden Autoklaven Platz. Die Druckbehälter stellen wegen ihres hohen Eigengewichts besondere Anforderungen an die Tragfähigkeit des Hallenbodens. Zusätzlich werden auf speziellen Rollwagen Rohkarossen über den Hallenboden bewegt. Der Hallenboden muss also einiges abkönnen und verfügt dennoch über eine Fußbodenheizung, die auch zur Kühlung des Raumes verwendet wird, da die beiden Autoklaven im Betrieb sehr viel Wärme abgeben.
Speziell auf die Belange einer solchen Industriehalle wurde, auf Basis des „Geniax“-Systems, „Heavy Geniax“ entwickelt. Die Lösung ermöglicht die bedarfsgenaue Versorgung von Produktions-, Logistik- und Eventhallen mit Wärme oder Kälte. Kern ist die „Heavy Geniax Pumpe“, die – wie die kleinen Pumpen – auf das System abgestimmt ist, aber deutlich höhere Volumenströme erzeugen kann.
Um die Temperatur des Hallenbodens steuern zu können, versorgt jede „Heavy Geniax Pumpe“ nur einen Heizkreis und alle Heizkreise sind gleich lang – die Pumpe befindet sich im Rücklauf, wird mit 230 V betrieben und über den „Geniax Bus“ gesteuert. Der Wärmebedarf wird deshalb logischerweise über die Rücklauftemperatur ermittelt. Der „Trick“ identische Heizkreise mit einer Pumpe zu versorgen, reduziert die Anzahl der benötigten Pumpen deutlich. Die Vorteile einer dezentralen Pumpensteuerung bleiben aber erhalten.
Vom Autoklaven-Raum durch eine Wand getrennt, befindet sich im hinteren Teil der Halle – vor neugierigen Augen geschützt – der Prototypenraum. Hier werden die Anpassungen der Kohlefaser-Bauteile an Prototypen namhafter Automobilhersteller vorgenommen. Auch dieser Bereich verfügt über „Heavy Geniax“.
Fazit
Die Verarbeitung eines besonderen Materials, in diesem Fall Kohlefaser, benötigt ein besonderes Konzept für die Heiztechnik. Kühlen steht an erster Stelle, damit der sensible Werkstoff keinen Schaden nimmt. EM-plan hat ein überzeugendes Konzept entwickelt, das den Anforderungen der einzelnen Produktionsbereiche in besonderer Weise gerecht wird.