Erneuerbare Energien

Intelligente Kommunikation ist alles

Interview mit Harald Schuppich, Branchenmanager HKL bei der JUMO GmbH & Co. KG

Dienstag, 26.12.2023

Die JUMO-Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Fulda beschäftigt weltweit über 2.500 Mitarbeitende und ist einer der führenden Hersteller ...

Quelle: AdobeStock

... auf dem Gebiet der industriellen Sensor- und Automatisierungstechnik. JUMO-Produkte kommen rund um den Globus beispielsweise in den Branchen „Heizung, Klima und Lüftung“, „Erneuerbare Energien“, „Wasser und Abwasser“ sowie „Lebensmittel und Getränke“ zum Einsatz. Branchenmanager HKL, Harald Schuppich, ordnet im HeizungsJournal-Interview aktuelle Trends ein und betont: „Die Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik steht vor großen Herausforderungen – muss ihre Transformation vorantreiben und darf dabei aber die Wirtschaftlichkeit der Systeme nicht aus den Augen verlieren.“

Herr Schuppich, als Branchenmanager haben Sie den Markt der Heizungs-, Klima- und Lüftungstechnik im Fokus. Welche Trends finden Sie in diesem Kontext aktuell am spannendsten?

Ihre Frage ist in der heutigen schnelllebigen Zeit, wo sich nahezu täglich die Rahmenbedingungen ändern (Stichwort: GEG), schwer zu beantworten.

Ich möchte dennoch die aus meiner Sicht aktuell spannendsten Entwicklungen benennen: Der Trend zur Elektrifizierung und Dezentralisierung von Heizungssystemen, insbesondere hier in unseren Breiten, gewinnt mit den erneuerbaren Energien immer mehr an Bedeutung. Ein weiterer interessanter Trend ist die Gebäudeautomatisierung in enger Kombination mit intelligenten Sensortechnologien und dem Internet der Dinge (Internet of Things = IoT). Bei beiden Trends spielen die Fortschritte der Sensortechnologien, durch ihre präzise Erfassung und Weiterleitung von Daten – zum Beispiel Temperatur, relative Feuchte oder Druck –, eine immer wichtigere Rolle.

Durch die Vernetzung von Sensoren, Geräten und Systemen werden Daten gesammelt, analysiert und genutzt, um die Effizienz zu verbessern, Wartungsarbeiten zu optimieren, den Komfort der Bewohner zu steigern und ein nahtloses Nutzererlebnis mithilfe der Fernsteuerung und -überwachung zu ermöglichen.

„Nur mit einer flächendeckenden, intelligenten Digitalisierung wird die Orchestrierung der verschiedenen Energien und Bedürfnisse funktionieren“, betont Harald Schuppich, Branchenmanager HKL (Heizung, Klima, Lüftung) sowie Produktmanager Thermostate und Zeigerthermometer bei JUMO.
Quelle: JUMO
„Nur mit einer flächendeckenden, intelligenten Digitalisierung wird die Orchestrierung der verschiedenen Energien und Bedürfnisse funktionieren“, betont Harald Schuppich, Branchenmanager HKL (Heizung, Klima, Lüftung) sowie Produktmanager Thermostate und Zeigerthermometer bei JUMO.

Inwiefern ist JUMO auf diese Trends schon eingestellt? Und: In welche Richtungen wird weiterentwickelt?

JUMO sieht hier weitere Möglichkeiten, mit seinen neuen Produkten, wie den hochwertigen Sensortechnologien (beispielsweise digitale Sensoren), seiner bewährten Reglungstechnik und dem intelligenten Energiemanagementsystem auf diesem Markt noch präsenter zu werden. Und natürlich wird in diese Richtung zukünftig weiterentwickelt, um das globale Ziel „Klimaneutralität“ zu unterstützen.

Die Gebäude- und Energietechnik von heute ist größtenteils aber noch relativ „unvernetzt“. Dagegen sollen morgen schon „Smart Buildings“ das Stadtbild prägen – und übermorgen dann „Smart Cities“ und „Smart Grids“ den Takt vorgeben. Wie realistisch sind denn diese Zielsetzungen?

Alle genannten „smarten Konzepte“ basieren in der Gebäudebranche auf intelligenten Digitalisierungen/Kommunikationen – und diese sind letztendlich schon heute und morgen der Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende. Das heißt, nur mit einer flächendeckenden, intelligenten Digitalisierung wird die Orchestrierung der verschiedenen Energien und Bedürfnisse langfristig funktionieren.

Weitere zu klärende politische Themen, wie die Pufferung/Speicherung von erneuerbaren Energien, gerechtere Kostenaufteilung und ein verbesserter Datenschutz, würden die Akzeptanz bei den Kunden nachhaltig unterstützen und verbessern.

Aufgrund ihrer Volatilität müssen die zum Beispiel in einem Quartier, einer Gemeinde oder Stadt verfügbaren erneuerbaren Energiequellen zukünftig in einem Hybridnetz intelligent orchestriert werden. JUMO liefert hierfür diverse Hard-, Soft- und „Smartware“-Lösungen.
Quelle: JUMO
Aufgrund ihrer Volatilität müssen die zum Beispiel in einem Quartier, einer Gemeinde oder Stadt verfügbaren erneuerbaren Energiequellen zukünftig in einem Hybridnetz intelligent orchestriert werden. JUMO liefert hierfür diverse Hard-, Soft- und „Smartware“-Lösungen.

Bitte machen Sie ein Praxisbeispiel dafür, wie JUMO im Bereich „Smart Data“ aufgestellt ist.

JUMO hat unter anderem für seinen Hauptproduktionsstandort Fulda ein komplettes, eigenes Energiemanagementsystem mit einem digitalen Ökosystem aus JUMO-Produkten aufgebaut und bietet eine vollständige Auswertung sämtlicher Daten mithilfe einer KI (Künstlichen Intelligenz) an. Parallel ist JUMO gerade dabei, eine neue und nachhaltige „Smarte Fabrik der Zukunft“ mit einem Investitionsvolumen von fast 50 Millionen Euro in Fulda aufzubauen. Das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Deutschland, was wiederum auch unsere starke Wettbewerbsfähigkeit enorm steigern wird.

Weiterführende Informationen: https://www.jumo.de/

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