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Installation

ISH 2017: Welt der Installationstechnik - Teil 3

Nützliche Neuheiten für die SHK-Praxis

Montag, 04.09.2017

Im dritten Teil des Streifzuges durch die Welt der Installationstechnik – wie sie sich auf der ISH 2017 in Frankfurt/M. präsentiert hat – stehen diverse nützliche Neuheiten, die dem SHK-Fachhandwerk die tägliche praktische Arbeit erleichtern sollen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).

BTI Befestigungstechnik: Kompakt-Dämmhülse "isopact"

Die Dämmhülse
Quelle: BTI
Die Dämmhülse "isopact" zeichnet sich durch Robustheit und Funktionalität aus.

Mit der Kompakt-Dämmhülse "isopact" präsentiert BTI Befestigungstechnik eine mehrkomponentige, asymmetrische Isolierung zur Dämmung von Heizkörperanschlussleitungen, die sich zudem durch eine enorme Stabilität auszeichnet.

So besteht die Dämmung aus einem hochreißfesten HRF-PE-Gewebe, das laut Hersteller auch härtesten Baustellenbedingungen problemlos standhält. Zudem wird das Rohr vor Körperschallkontakten geschützt.

Aber auch energetisch weiß "isopact" zu überzeugen: So verfügt der Bodendämmstreifen mit einem Wärmeleitwert von 0,035 W/mK über eine gute Dämmung nach unten. Aufgrund der hervorragenden Materialeigenschaften kann bei voller Dämmwirkung eine Reduzierung der Bauhöhe um bis zu 14 mm zu vergleichbaren Dämmstoffen erreicht werden. Das ist vor allem im Sanierungsbereich von Vorteil, wenn nur wenig Platz zur Verfügung steht. Gleichzeitig schützt "isopact" durch die asymmetrische Form ebenso wirksam vor Wärmeverlusten wie rundextrudierte Dämmstoffe.

Das flexible Stauch- und Biegeverhalten des Materials erleichtert zudem die Verarbeitung merklich, sodass sich "isopact" auch problemlos über gebogene Heizkörperanschlussleitungen schieben lässt. Darüber hinaus zeichnet sich das Produkt auch beim Verlegen in Kurven durch eine gute Standfestigkeit aus. Dadurch bleibt der Dämmstreifen dort, wo Wärmeverluste vermieden werden müssen: am Rohfußboden.

Die kompakte Bauweise der Hülse minimiert die Unterbrechungen der Dämmschicht im Fußbodenaufbau und die Gefahr von Estrichrissen durch eine überhöhte Biegespannung wird deutlich reduziert. Außerdem wird durch die geradlinige Seitenwand ein passgenauer Anschluss zur danebenliegenden "isopact"-Dämmung und der Trittschallschicht erreicht. Hohlräume und Unebenheiten im Estrich, wie sie bei Runddämmungen entstehen können, werden ebenfalls vermieden. Dabei wird die Schwimmfähigkeit der Estrichplatte gewährleistet, was ebenfalls die Gefahr von Estrichrissen minimiert.

Im Bereich der Trittschalldämmung lassen sich nach Angabe des Her­stellers hervorragende Werte erzielen. Selbst wenn bei großen "isopact"-Dimensionen aufgrund eines niedrigen Fußbodenaufbaus eine durchgehende Verlegung der Trittschalldämmung nicht möglich ist, kann im Fußbodenaufbau eine Trittschallverbesserung um bis zu 38 dB erreicht werden.

Herz Armaturen: Neuer Luft- und Schlammabscheider

Herz Armaturen konnte den zahlreichen Besuchern neben dem breiten Produkt-Sortiment auch einige Neuigkeiten präsentieren, die großes Inte­resse erweckten. Besonders hervorzuheben sind der Luft- und Schlammabscheider, das "HerzCon" und die Strangregulierventile in DN350 bis DN500.

Der Luft- und Schlammabscheider aus entzinkungsbeständigem Messing dient dem Abscheiden von Schlammpartikeln und Luft aus Heizungs- und Kühlsystemen. Er ist mit einer Schlamm- und Schmutzpartikel-Reduzierung nach dem Zyklonprinzip ausgestattet. Dies gewährleistet ein effektives Abscheiden von Partikeln und beugt Funktionsstörungen und Schäden an Heizungs- oder Kühl­anlagen vor. Der Luft- und Schlammabscheider wird im Heizungs- oder Kühlkreis (Vor- oder Rücklaufleitung) verbaut.

Ein Luft- und Schlammabscheider von Herz.
Quelle: Herz
Besteht aus entzinkungsbeständigem Messing: der Luft- und Schlammabscheider von Herz.

Besonderes Produktmerkmal des Luftabscheiders ist die große Innenkammer, die die Wassergeschwindigkeit stark reduziert. Dadurch können sich Luftblasen am Innenteil anlegen, aufsteigen und schließlich durch den Schnellentlüfter entweichen.

Durch die optimal strömungsberuhigende Ausbildung des Schlammabscheiders wird gewährleistet, dass enthaltener Schlamm bestmöglich abgeschieden und über den am Boden befindlichen Kugelhahn abgelassen werden kann.

Der Herz Luft- und Schlammabscheider verfügt außerdem über einen integ­rierten Magneten zum Abscheiden von ferromagnetischen Teilchen, die sich im Wasser befinden. Somit ist eine Separation ohne Entleerung des ­Systems möglich.

Kaimann: Dämmsystem "Kaiflex KKplus s1/s2"

Eine fachgerecht ausgeführte technische Dämmung minimiert Energie­verluste und erfüllt speziell bei kälte- und klimatech­nischen Anlagen einen weiteren Zweck: das Verhindern von Tauwasser.

Zur Dämmung von kälte- und klimatechnischen Anlagen muss der Dämmstoff gegenüber Feuchtigkeit resistent sein und sich nicht selbst mit Wasser vollsaugen. Als flexibler Elastomer mit eingebautem Kondensations- und Diffusionsschutz ist Kaimann-"Kaiflex KKplus s1/s2" – inklusive abgestimmter Zubehörkomponenten – hier die geeignete Wahl.

Je höher der Diffusionswiderstand (Diffusionswiderstandszahl µ), desto höher der Schutz: Hier kann das "Kaiflex KKplus"-System mit Werten von bis zu μ 10.000 punkten. Denn als geschlossenzelliger Dämmstoff besitzt es bereits eine integrierte "Dampfbremse". Diese ist bei flexib­len, feinzelligen Elastomer-Schäumen genauso dick wie die Isolierung selbst. Eine sichere "Dampfbremse" ist somit über die gesamte Dämmschichtdicke bereits integriert, Rohrleitungen werden dauerhaft geschützt.

Die Struktur von "Kaiflex KKplus s1/s22 wird zudem aus einzelnen Zellen gebildet, die in sich geschlossene Einheiten darstellen. Kratzer an der Dämmstoffoberfläche führen dadurch zu keiner Beschädigung benachbarter Einheiten – die Feuchtigkeitsresistenz kann trotz des Schadens aufrechterhalten werden.

Weiterhin kann die niedrige Wärmeleitfähigkeit überzeugen: Aufgrund eines Lambda-Wertes von bis zu 0,033 W/(m·K) bleibe die tiefe Temperatur des transportierten Mediums über die Distanz hinweg gleich, sodass es zu keinen Temperaturverlusten komme.

Für die korrekte Berechnung der Dämmschichtdicke müssen sowohl die Umgebungstemperatur, die Luftfeuchtigkeit des Raumes, das Medium als auch die Temperatur des Mediums bekannt sein. Wichtig hierbei: Der Taupunkt muss innerhalb der Dämmung liegen.

Die Grafik beschreibt die Eingangsparameter für die Berechnung der Dämmschichtdicke bei kälte- und klimatechnischen Anlagen.
Quelle: Kaimann
Eingangsparameter für die Berechnung der Dämmschichtdicke bei kälte- und klimatechnischen Anlagen.

Kemper: Wohnungsstation "KTS-ThermoStation"

Kemper hat sein Portfolio unter anderem im Bereich der Trinkwassererwärmung erweitert: Die "KTS-ThermoStation" ist die neue innovative Basis eines dezentralen Durchfluss-Trinkwassererwärmungssystems, bei dessen Konstruktion konsequent auf die Reduzierung von Druckverlusten bei gleichzeitig hohen Wärmeübertragungsleistungen geachtet wurde.

In Verbindung mit aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen im Bereich der Anlagendimensionierung ermöglicht die hohe Leistungsbandbreite der "KTS-Thermo-Station" nach Kemper-Angaben, die gesamte Wärmeversorgung energetisch optimal auszulegen und auf das tatsächlich notwendige Minimum zu reduzieren.

Angefangen beim Rohrsystem inklusive Dämmung und Brandschutzdurchführungen bis hin zum Pufferspeicher und den Wärmeerzeugern sind deutliche Reduzierungen gegenüber Systemen mit herkömmlichen Wohnungsstationen realisierbar. Durch die einfache Handhabung, den übersichtlichen Aufbau und die geringe Einbautiefe, ist eine einfache und saubere Installation gewährleistet.

Die
Quelle: Kemper
Basis eines dezentralen Durchfluss-Trinkwassererwärmungssystems: die "KTS-ThermoStation" mit integriertem "KTS"-Flächenheizungsmodul.

Auch in puncto Trinkwasserhygiene und Kalkschutz sind "KTS-ThermoStationen" bestens gerüstet: Sie überwachen die Notwendigkeit einer Zwangsspülung und lösen diese mittels optional anzubindender "KHS-HS2 Hygienespülung" aus. Über eine weitere intelligente Zusatzfunktion ist die "HS2" in der Lage, eine Kalkausfällung im Plattenwärmeübertrager wirkungsvoll zu reduzieren.

Die Vernetzbarkeit der "KTS-ThermoStationen" untereinander eröffnet Planern, Handwerkern, Facility-Managern und Betreibern eine Vielzahl komfortabler Optionen. An zentraler Stelle im Gebäude oder per Internet-Anbindung wird unter anderem ein Auslesen von Verbrauchsdaten, eine Funktionsüberwachung oder eine Fehlerdiagnose möglich.

Sanha: "Sanha-Box"

Die schnelle Erstellung von normgerechten Anschlüssen gelingt mit der "Sanha-Box". Fachhandwerker, Planer und Bauträger können so bei Installationen von Waschbecken, Duschen oder Heizkörpern von einer Zeitersparnis bis zu 70 Prozent bei hoher Qualität profitieren. Sanha hat vorgefertigte Boxen mit allen erforderlichen Anschlüssen im Portfolio, sowohl für Trockenbau als auch Mauerwerksbau.

Das Essener Unternehmen bietet verschiedene Versionen der "Sanha-Box" an: für den Anschluss von Duschen, Wasch- und Spültischen, Waschmaschinen, Badewannen, Wasserzählern und Heizkörpern. Die vorkonfigurierten Systeme enthalten alle notwendigen Leitungen und Anschlüsse inklusive korrekter Abstände für den raschen Einbau.

Die
Quelle: Sanha
Die "Sanha-Box" bietet eine rasche und einfache Installationsmöglichkeit, sowohl für Trockenbau als auch für Mauerwerk.

Als Material wird ein Hartschaumkörper eingesetzt, der hochwertigen Schallschutz, Wärmedämmung sowie Kon-denswasserschutz vereint. Die sorgfältig verarbeiteten Rohre und Fittings, teils innen und teils außen liegend, stammen aus dem Sanha-Gesamtprogramm und sind exakt auf den jeweiligen Einsatzbereich abgestimmt.

Für alle Trinkwasseranschlüsse ist sichergestellt, dass ausschließlich bleifreie Systeme wie "3fit-Press" oder "3fit-Push" ein-gesetzt werden. Die Modelle für Sanitärarmaturen enthalten zusätzlich ein Abwasserrohr. Alle "Sanha-Boxen" sind außerdem mit vorisolierten Mehrschicht-Verbundrohren lieferbar.

Die Box für Kompaktheizkörper bietet die Möglichkeit, den Wandanschluss sicher, schallgedämmt und wirtschaftlich zu realisieren. Dies gilt insbesondere bei unterschiedlichen Fußboden-Aufbauhöhen. Eine kostenintensive Dämmung entfällt und die Dichtheitsprüfung bzw. das Probeheizen kann ohne montierte Heizkörper erfolgen.

Von Thomas Maischatz
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH

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