Interview mit Rudolf Körber, Leiter Marketing und Vertrieb bei der RIKA Innovative Ofentechnik GmbH.
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Kamine und Öfen – mit Seele!
Freitag, 11.12.2020
Vor fast 70 Jahren gründete Karl Riener sen. das Unternehmen RIKA. Heute ist das österreichische Familienunternehmen einer der renommiertesten Ofenhersteller Europas. Was genau das "Feuer Österreichs" ausmacht, erklärt Rudolf Körber, Leiter Marketing und Vertrieb bei der RIKA Innovative Ofentechnik GmbH, im Interview mit dem HeizungsJournal.
Herr Körber, das Unternehmen RIKA hat seinen Hauptsitz im oberösterreichischen Micheldorf und damit in einer Region, die in der Heizungsbranche als "Zentrum der modernen Holzheizung" gilt. Nehmen Sie unsere Leser zum Start bitte mit auf einen kleinen Ausflug in die Firmengeschichte.
RIKA wurde 1951 in Oberösterreich als Schlossereibetrieb gegründet und wird als Familienunternehmen von Karl Riener in zweiter Generation geführt. Der Anspruch, kontinuierlich neue Maßstäbe in Qualität, Innovation und Design zu setzen, resultiert in einer ständigen Weiterentwicklung und führte zu einem breiten Produktportfolio an Kamin-, Pellet- und Kombi-Öfen. Durch die langjährige Erfahrung in der Ofenherstellung und Produktinnovationen, wie dem europaweit ersten Pelletofen (1989), gilt RIKA als Pionier der Branche. RIKA wurde unter anderem 2013 mit dem Umweltpreis "Energy Globe Award" ausgezeichnet und beschäftigt mittlerweile über 300 Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren wurde vor allem in ein Testlabor sowie in eine hochmoderne Produktion und Fertigungsprozesse nach "Industrie 4.0"-Standards investiert.
Das Familienunternehmen ist damit ja demnächst sieben Jahrzehnte am Markt! Die Art zu heizen bzw. Gebäude, Häuser und Räume mit Wärme zu versorgen, hat sich in dieser Zeit natürlich gehörig verändert. Welche "Entwicklungssprünge" gab es denn – im Zeitraffer betrachtet – im Hause RIKA und seiner Ofentechnik?
Die Geschichte von RIKA ist reich an bedeutenden Neuerungen: 1982 wurde der erste Kaminofen hergestellt. Wir haben bereits 1989 als erster Anbieter überhaupt die Pelletofen-Technologie in Europa eingeführt und sind bis heute Marktführer in diesem Bereich. 2010 war die Geburtsstunde von "Rikatronic 3", diese elektronische Ofensteuerung ermöglicht eine vollautomatische Regelung der Verbrennungsluftmenge und damit eine effizientere Wärmeerzeugung. 2011 war dann das Jahr des ersten RIKA-Kombi-Gerätes, in dem sowohl mit Pellets als auch mit Scheit-holz in einem Ofen ohne mechanische Anpassungen geheizt werden kann. 2015 war geprägt vom "Rikatronic 4", bei der zusätzlich zur vollautomatischen Regelung der Verbrennungsluft die Zündung per Knopfdruck ermöglicht wurde. Das RIKA-"Firenet"-Modul wurde 2016 auf den Markt gebracht, mit dem die Steuerung via Internet und WLAN möglich ist. Und 2019 haben wir auf der ISH die Sprachsteuerung auf Basis von "Amazon Alexa" vorgestellt; mit RIKA-"Voice" lassen sich unsere Pellet-Öfen bequem per Sprachbefehl steuern.
Nun aber genug der Rückschau. Lassen Sie uns jetzt die gegenwärtige Situation betrachten: Wie entwickelt sich der Markt für Kaminöfen aktuell? Wie kam und kommt RIKA durch die Corona-Zeit?
Der Trend zum nachhaltigen und umweltfreundlichen Heizen ist in den letzten Jahren deutlich spürbar. Zusätzlich hat die Corona-Zeit die Bedeutung von Versorgungssicherheit für den Verbraucher wieder mehr in den Mittelpunkt gerückt und den Stellenwert von hochwertigen Produkten, wie RIKA-Öfen, erhöht. Vor allem unsere Scheitholz-Modelle erleben aktuell ein starkes Comeback, da die nachwachsende Ressource Holz autark macht. Unser Bestseller-Modell "Domo" ist ab sofort um ein beleuchtetes Backfach ergänzt und bietet jetzt nicht nur alle Annehmlichkeiten des Pelletbetriebs, sondern sorgt mit der gradgenauen Temperaturregelung (130 bis 340 °C) via Touch-Display auch für kontrollierte Backvorgänge – genau nach Rezept.
Insgesamt gesehen hat sich die Corona-Pandemie nur wenig negativ ausgewirkt, da unsere Produkte und der CO2-neutrale Brennstoff Holz zum Umweltschutz beitragen. Unsere Unternehmensstruktur eines gesunden Familienbetriebs hat ebenfalls zu einem positiven und umsichtigen Umgang mit der Pandemie beigetragen. Wir blicken also optimistisch in die Zukunft.
In privaten Haushalten spielt, im Vergleich der Holzbrennstoffe, die Nutzung von Scheitholz zu Heizzwecken nach wie vor die "erste Geige". Laut Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. legt aber der Energieträger Holzpellets "in der Verbrauchergunst zu". Können Sie diesen Trend auch bei Ihren Öfen bestätigen?
Grundsätzlich sind beide Brennstoffe sehr umweltfreundlich. Bei RIKA stellen wir fest, dass die Nachfrage für Öfen mit Pelletbefeuerung seit einigen Jahren stark ansteigt, da auch vor allem in diesem Segment spannende Innovationen am Markt sind: Von der hohen Bedienungsfreundlichkeit über die Zündung per Knopfdruck bis hin zu geringsten Feinstaub-Emissionen durch die geregelte Steuerung der Verbrennung. Es gibt jedoch regionale Unterschiede, was eine generelle Aussage erschwert, denn insbesondere die Lagerung des Brennstoffs Scheitholz ist auf dem Land natürlich leichter zu gewährleisten als im städtischen Umfeld.
Weiterführende Informationen: https://www.rika.de/
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