Die „Evangelische Kindertagesstätte“ gibt es in Reinheim (Hessen) seit über 30 Jahren - und das sah man dem Gebäude auch an. Und den Rechnungen: Allein die elektrische Fußbodenheizung hatte jedes Jahr 13.000 Euro an Stromkosten. Eine Sanierung war also eindeutig fällig, am Besten mit neuer Fußbodenheizung. Doch der Bodenaufbau war dafür eigentlich ungeeignet... Lesen Sie in unserem Artikel, wie das System „Fonterra Reno“ von Viega trotzdem eine Warmwasser-Fußbodenheizung möglich machte.
Kindergarten tauscht Elektro- gegen Warmwasser-Fußbodenheizung
Objekt-Report-Special - Folge 13
Mittwoch, 21.09.2016
Wenn Gabriele Hosemann als stellvertretende Leiterin Besucher durch den Kindergarten führt, dabei das Gejohle einiger Jungs, die sich auf dem Rundflur ein „Autorennen“ liefern, mit einem Lächeln quittiert, im Vorbeigehen an der Küche die Kochkünste ihrer Kollegin lobt, mit Enthusiasmus von dem angrenzenden Waldspielplatz berichtet und voller Stolz die neuen Gruppenräume vorstellt, dann spürt jeder: hier, im Evangelischen Kindergarten Reinheim fühlen sich alle wohl – von den Kleinen bis zu den Großen. Dabei erlebte diese „Wohlfühlatmosphäre“ in den letzten knapp zwei Jahren so manche Belastungsprobe: Vom Dach über die Fassade bis zum Fußboden wurde die Kita einer vollständigen energetischen Sanierung und optischen Modernisierung unterzogen.
Doch dank des ausgetüftelten Bauzeitenplans von Martina Michels, diplomierte Architektin des Ingenieurbüros Maußaus Otzberg, funktionierte der Ablauf bei laufendem Kita-Betrieb erstaunlich reibungslos.
Erstaunlich deshalb, weil die Arbeiten recht „sportlich“ getaktet werden mussten.
Zumal sich eine wesentliche Planänderung ergab: Statt, wie zunächst vorgesehen, Heizkörper zu installieren, sollte eine Fußbodenheizung in den Bestand eingebracht werden.
Problem der Fußbodenheizung im Kindergarten: zu geringe Fußbodenhöhe
Um das architektonisch sehr gut für die Kinderbetreuung geeignete, aber doch nach etwa 35 Jahren energetisch teure Objekt auf den „Stand der Dinge“ zu bringen, sollte eine Komplettsanierung den Kindergarten auf das KfW-85-Niveau heben.
Neben einem neuen Dach mit EnEV-gerechter Dämmung für eingeschossige Bauten waren zudem eine Fassadendämmung (160 mm), dreifach-verglaste Fenster und eine neue Heizung vorgesehen.
Die alte, elektrische Fußbodenheizung mit rund 13.000 Euro Stromkosten im Jahr sollte weichen. Vorgesehen war stattdessen eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit der Wärmeübergabe über großflächige Wandheizkörper. Ein neuer Estrich mit einer wirksamen Dämmung gegen Erdreich gemäß EnEV – die Räume sind nämlich nicht unterkellert – sollte für die entsprechende Behaglichkeit sorgen.
Das aber rief die Erzieherinnen auf den Plan. Sie wollten auf eine Fußbodenheizung keinesfalls verzichten und konnten gute Argumente vorbringen.
Kita-Leiterin Ingrid Kunz fasst die kurz und knapp zusammen: „Kinder spielen nun einmal überwiegend auf dem Boden. Außerdem sind Heizkörper potentielle Gefährdungspunkte. Hier können sich die Kleinen beim Herumtollen sehr schnell verletzen. Außerdem benötigen wir die Wandflächen für Regale, für Spiele und vieles mehr.“
Andererseits ließen sich die ebenfalls handfesten Gründe für die ursprüngliche Planung mit Heizkörpern nicht wegdiskutieren: Die durch Probebohrungen ermittelte verfügbare Fußbodenhöhe zwischen 11 und 12 cm reichte keinesfalls für die Installation einer konventionellen Fußbodenheizung inklusive EnEV-konformer Dämmung aus.
Außerdem war der knappe Bauzeitenplan – in allen Räumen musste die Heizungsinstallation in den wärmeren Monaten von Ende März bis September erfolgen – mit den erforderlichen Trocknungszeiten für Fußbodenheizung im Nassestrich nicht machbar.
Lösung: Warmwasser-Fußbodenheizung »Fonterra Reno«
Da die Pro- wie auch die Kontra-Argumente gleichermaßen überzeugend waren, suchten Architektin und Bauleiterin Martina Michels sowie TGA-Planer Hannes Wunderlich, Inhaber des Planungsbüros Brand & Partner (Dieburg), händeringend nach einer Möglichkeit, trotz der minimalen Bodenhöhe eine Fußbodenheizung einzubringen.
Als Viega-Planerberater Heiko Neukum von der Problemstellung hörte, konnte er eine bewährte Lösung präsentieren: „Bereits bei anderen Kita-Sanierungen und ähnlichen öffentlichen Bauten haben wir mit unserem Renovierungssystem »Fonterra Reno« die typischen Schwierigkeiten, die sich durch einen knappen Bodenaufbau im Bestand und durch ein enges Zeitkorsett ergeben, gelöst.“
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