Wärme

Klimadecke kann

Serielle Sanierung im laufenden Betrieb

Dienstag, 22.02.2022

Die energetische Sanierung des Gebäudebestands ist bekanntlich keine leichte Aufgabe. Sie noch dazu schnell, preiswert und flächendeckend umzusetzen, wird die Herausforderung der kommenden Jahre sein. Einen Vorschlag zur Realisierung des seriellen Sanierens liefert die GeoClimaDesign AG mit ihrer Klimadecke. Denn diese löst nicht nur zeitliche und preisliche Aspekte bei der energetischen Ertüchtigung alter Gebäude, sondern macht auch vor bewohnten Bestandsgebäuden keinen Halt. Und noch dazu ist sie ein wichtiger Schlüssel zur nachhaltigen und langfristig wirtschaftlichen Integration der Wärmepumpentechnologie im Gebäudebestand.

Foto: Die Klimadecke ist gleichzeitig Deckenheizung und Deckenkühlung.
Quelle: GeoClimaDesign AG
Die Klimadecke ist gleichzeitig Deckenheizung und Deckenkühlung und eignet sich in Verbindung mit der Trockenbaudecke ideal für die energetische Ertüchtigung von Bestandsgebäuden.

Das Ärztehaus Nord in Fürstenwalde/Spree ist als Typenbau im Plattenbaustil der 80er-Jahre ein repräsentatives Beispiel dafür, wie die energetische Sanierung im Bestand auch bei einem genutzten Gebäude erfolgreich funktionieren kann. Mit einer Grundfläche von 4.645 m2 inklusive aller Flure, beherbergt das Ärztehaus 30 ambulante Praxen, die von der Chirurgie über Zahnmedizin und Physiotherapie bis hin zur Apotheke reichen. Mit einem Energieverbrauch von durchschnittlich 428.000 kWh/a lag der Plattenbau vor der Sanierung zwar schon unterhalb des Altbaudurchschnitts, nichtsdestotrotz sollte der Verbrauch des viel frequentierten Gebäudes im Sinne der Mieter aber deutlich verringert werden. Verglichen mit Altbauten des vorigen Jahrhunderts, waren bei dem Plattenbau in Fürstenwalde die Wärmeverluste bei Heizkörpern über die Fassade bereits deutlich geringer, weshalb sich eine Dämmung erst nach einem längeren Zeitraum amortisiert hätte. Daher wurde beim Ärztehaus lediglich eine Fugensanierung durchgeführt, aber nicht gedämmt und auch keine Erneuerung der Fenster vorgenommen.

Foto: Das Ärztehaus Nord in Fürstenwalde/Spree wurde im laufenden Betrieb mit einem Flächenheiz- und -kühlsystem ausgestattet.
Quelle: GeoClimaDesign AG
Das Ärztehaus Nord in Fürstenwalde/Spree wurde im laufenden Betrieb mit einem Flächenheiz- und -kühlsystem ausgestattet.

Hoher Wärmepumpen-Wirkungsgrad

Die Verbesserung der Energiebilanz sowie die Einsparung von Kilowattstunden wurden im Ärztehaus Nord schließlich über den Einbau einer Niedertemperatur-Flächenheizung ermöglicht. Bisherige Erfahrungswerte zeigen, dass dadurch, je nach Gebäudehülle, Einsparungen von 25 bis 40 Prozent erreicht werden können. Hinzu kommt, dass die Flächenheizung an der Decke gleichzeitig auch eine Kühldecke darstellt und den Nutzern somit eine attraktive Doppelfunktion geboten wird. Mit einer Klimadecke werden zwei sonst getrennte Systeme, nämlich die Flächenheizung und eine Kühllösung wie etwa in Form einer Klimaanlage, in einem „Gerät“ vereint. So lässt sich eine Doppelinvestition vermeiden und ein effektives Heizen und Kühlen mit erneuerbaren Energien wird möglich. Das kann mit einem multivalenten Anlagenkonzept umgesetzt werden, wie im Ärztehaus, oder mit monovalenten Wärmepumpensystemen. Denn die Niedertemperatur-Flächenheizung befähigt jede Wärmepumpe durch die besonders niedrigen Vorlauftemperaturen beim Heizen zu einem hohen Wirkungsgrad. Kühlen kann man das Gebäude passiv und CO2-frei mit Geothermie bei einer Sole/Wasser-Wärmepumpenanlage oder, bei der Nutzung einer Luft/Wasser-Wärmepumpe, in Verbindung mit eigener Photovoltaik (PV).

Foto: Die Installation der Klimadecken in den einzelnen Praxen erfolgte in enger Abstimmung mit der Urlaubsplanung der Nutzer.
Quelle: GeoClimaDesign AG
Die Installation der Klimadecken in den einzelnen Praxen erfolgte in enger Abstimmung mit der Urlaubsplanung der Nutzer.

Praktikabel muss es sein

Ein Heizungsumbau und die Ausstattung von 30 Praxen und den entsprechenden Flurabschnitten mit dem Flächenheiz- und -kühlsystem der GeoClimaDesign AG schienen zuerst schwere Herausforderungen zu sein. Doch mit guter Planung und Abstimmung werden vermeintliche Hürden zu realistischen Aufgaben. So wurden beim Ärztehaus drei Handlungsschritte definiert:

  1. die Einteilung in Planungsabschnitte,

  2. die Einteilung der Arbeitsschritte und

  3. der Anschluss an das Netz.

Im ersten Schritt erfolgte in der Planungsphase die Segmentierung des Projekts in einzelne abgeschlossene Abschnitte. Dadurch wurde ermöglicht, dass später jeder Abschnitt unabhängig und ohne Einfluss auf die Gesamtanlage „ans Netz“ gehen konnte. Anschließend wurde die Reihenfolge des Einbaus festgelegt und mit dem Urlaubskalender abgestimmt. Nachdem in den Fluren und einzelnen Etagen das Strangnetz verlegt worden war, begann die Arbeit in den Praxen. So wurden das System Stück für Stück installiert und auch die anliegenden Gewerke, das heißt, der Trockenbau und die Elektroarbeiten, in die Montagezeit eingeplant.

Praxisflächen unter 100 m2 konnten durch die präzise Abstimmung innerhalb einer Woche und Flächen bis zu 300 m2 in zwei Wochen vollständig mit dem neuen System ausgestattet werden. Als abschließender Schritt wurden am Ende die fertigen Praxen an das Netz im Flur angeschlossen und dieser daraufhin renoviert. Die erfolgreiche Realisierung dieses Projekts in Fürstenwalde zeigt, dass eine gute und akkurate Planung im Voraus neben der Renovierung eines Bestandsgebäudes auch dessen energetische Sanierung ermöglicht.

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