Gibt es auch Klimageräte, die die entzogene Wärme nicht an die Umwelt abgeben, sondern diese für andere Zwecke nutzbar machen?
Diese, eigentlich aus der professionellen Klimatechnik für Großobjekte bekannte Funktionalität ist seit 2013 auch im kleineren Leistungsbereich verfügbar. Bei Mitsubishi Electric besteht ein solches Wärmepumpen-/Klimatisierungssystem aus einem Außengerät, einem Klima-Innengerät zum Kühlen oder Heizen und einem "Ecodan Hydromodul" zur Trinkwassererwärmung oder Beheizung eines Gebäudes mittels Warmwasser.
Bei gleichzeitigem Kühl- und Warmwasserbedarf kann die Wärmeenergie aus den zu kühlenden Räumen weitergenutzt werden, um den Warmwasserbedarf sicherzustellen bzw. zu unterstützen. Dazu wurde ein Außengerät entwickelt, das in der Lage ist, je nach Bedingung und Bedarf die beim Kühlen entzogene Wärmeenergie an die Umgebung abzugeben oder über das "Hydromodul" an den Wasserkreislauf zu transportieren. Im Fokus stehen dabei die Klimatisierung im Direktverdampfungsverfahren und das Heizen mit Warmwasser. Beides wird in der neuen "Mr. Slim +" Anlage eng miteinander verknüpft, sodass die Energie weitestgehend im Gebäudes verbleibt und nur in Ausnahmefällen nach außen abgegeben werden muss. Für das Gesamtsystem lässt sich so ein COP von über 5 erreichen.
Sind die Zusatzfunktionen von Klimageräten zu Verkaufsargumenten geworden?
Ein Klimagerät sollte zunächst seinen Zweck der Kühlung und Beheizung erfüllen – und das möglichst wirtschaftlich. Dieser Maxime ordnen sich verständlicherweise alle Zusatzfunktionen unter. Stehen dann jedoch die Geräte mehrerer Hersteller zur Wahl, bieten diese Zusatzfunktionen oft den entscheidenden Impuls der Kaufentscheidung.
Dies betrifft in erster Linie alle technologischen Ausstattungsmerkmale, die den Komfort beeinflussen und erhöhen – sei es in puncto Luftqualität, Bedienungsfreundlichkeit oder Individualklimatisierung. Ein gutes Beispiel dafür ist auch die Steuerung von Klimageräten per App und W-LAN, die Einstellungen über das Internet erlauben.
Wo fängt eine VRF-Anlage an und wo hört Split-Klimatechnik auf?
Eine Split-Klimaanlage beinhaltet ein Außen- und ein bis acht Innengeräte. Die Kältemittelleitungen führen dabei immer vom Außengerät zum Innengerät, da sich die elektronischen Einspritzventile für jedes Innengerät im Außengerät befinden. Die Betriebsart ist dann bei allen angeschlossenen Innengeräten entweder Heizen oder Kühlen.
Bei einer VRF-Anlage verfügt jedes Innengerät über ein eigenes Einspritzorgan und kann in der "R2" Serie sogar individuell heizen und kühlen. Dies bedingt u.a., dass VRF-Anlagen sich auch als vollwertige, monovalente Wärmeerzeuger für größere Objekte eignen. Darüber hinaus sind bei Split-Klimageräten die verwendbaren Leitungsstrecken deutlich kürzer als bei VRF-Anlagen, die auf größere Objekte ausgelegt sind und bis zu 1.000 Metern betragen können.
Jedoch verschwimmen diese klaren Abgrenzungen zwischen Split-Klima- und VRF-Anlage derzeit durch innovative Gerätekonzepte. "Mit unserer 'PUMY'-Serie bieten wir die technologischen Innovationen der VRF-Technik ähnlich wie bei unserem "Mr. Slim+" Konzept für den kleinen Leistungsbereich an. Dort, wo bislang ausschließlich Split-Klimaanlagen vorgesehen waren, wird es möglicherweise künftig auch die Alternative einer kleinen VRF-Anlage geben", erläutert Lechte dazu abschließend.
Fazit:
Klimageräte sind von ihrer Grundfunktion der Kühlung herkommend mittlerweile zu wahren Alleskönnern avanciert. Insbesondere die wirtschaftliche Beheizung ist zu einem wichtigen Verkaufsargument geworden. Doch auch effiziente Filtertechnik, die sogar Viren und Bakterien in der Atemluft eliminiert, bietet stichhaltige Argumente für die Klimatechnik.
Besonders überzeugend sind Systeme, die den Räumen entzogene Wärme nicht an die Umwelt abgeben, sondern auf den Energieträger Wasser zur Beheizung oder Warmwasserbereitung übertragen. So sind hohe System-COPs erreichbar.
Weitere Funktionalitäten wie 3-D-Sensorik oder App-Steuerung vervollständigen die Angebote bei Klimageräten.