Installation

Kühl- und Heizdeckensysteme für vielfältige Einsätze

Freitag, 26.08.2022

DAs Bild zeigt ein Schema/Grafik Deckensysteme.
Quelle: BVF
Kühl- und Heizdecken werden vorzugsweise auch in hygienisch sensiblen Objekten eingesetzt.

Dämmvorschriften beachten

Um die Anforderungen an Funktion und Wohnkomfort zu erfüllen, müssen bei der Planung und Herstellung des Flächenheiz- und -kühlsystems einige weitere Aspekte beachtet werden: Ein wichtiger Punkt ist die Wärme- und Trittschalldämmung. Ob eine Dämmung oberhalb der Kühl- und Heizdecken vorzusehen ist oder nicht, ist von den individuellen Gebäude- und Anlagenanforderungen abhängig. Bei Neubauten ist in der Regel das über der Kühl- und Heizdecke liegende Geschoss im Fußboden gedämmt – das Deckensystem muss somit nicht mit einer Dämmschicht bedeckt werden.

Bei nachträglichem Einbau in Bestandsgebäude ist jedoch stets zu prüfen, ob das Kühl- und Heizregister nach oben an einen ungedämmten Fußboden oder an eine ungedämmte Dachfläche grenzt. Um unerwünschte Wärme-/Kälteverluste an die darüber liegenden Räume zu vermeiden, kann eine Dämmauflage entweder direkt auf das Heiz-/Kühlregister aufgelegt oder an der Rohdecke befestigt werden.

Entscheidend für den reibungslosen Betrieb einer Flächenheizung und Flächenkühlung ist des Weiteren die Einhaltung bestimmter regelungstechnischer Aspekte. Dazu stehen verschiedene Technologien zur Verfügung. Je nach Anforderung und Randbedingungen kann ausschließlich geheizt oder ausschließlich gekühlt werden. Eine zentrale Umschaltung ermöglicht den Heiz- oder Kühlbetrieb mit demselben System (2-Leiter-System). Aber auch das zeitgleiche, individuelle Heizen und Kühlen einzelner Räume ist denkbar (4-Leiter-System). Wichtig ist in allen Fällen der korrekte hydraulische Abgleich des Systems.

Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Vermeidung der Unterschreitung der Wasserdampf-Taupunkttemperatur auf der kühlenden Raumfläche. So darf die Kühlwassertemperatur nicht beliebig tief abgesenkt werden, um eine höhere Kühlleistung zu erzielen. Die definierte Mindesttemperatur von 16 °C darf nicht unterschritten werden. Dies lässt sich bei den heute üblichen Systemen auf unterschiedliche Weise realisieren: Entweder wird die Vorlauftemperatur oberhalb des errechneten Taupunktes der Bauteilfläche gehalten oder der Kühlwasserzufluss wird bei Erreichen des Taupunktes an der Bauteilfläche zwischenzeitlich unterbrochen.

Das Bild zeigt ein Schema.
Quelle: GeoClimaDesign AG
Kühl- und Heizdeckensysteme stehen am Markt in einer breiten Angebotspalette zur Verfügung. Im Bild: Kapillarrohrmatten im Deckenaufbau mit Putz.

Weiterführende Informationen: https://www.flaechenheizung.de/

Galerie

  • Die Flächenheizung und -kühlung über die Decke besitzt zahlreiche Vorteile. Daher sollte bei jedem Bauvorhaben – sei es eine Modernisierung oder ein Neubau – geprüft werden, ob diese Technologie eingesetzt werden kann.
  • Der BVF bietet mit der Richtlinienreihe „Kühlen und Heizen mit Deckensystemen“ allen an Bauprojekten Beteiligten entsprechendes Fach- und Praxiswissen.
  • Kühl- und Heizdecken werden vorzugsweise auch in hygienisch sensiblen Objekten eingesetzt.
  • Kühl- und Heizdeckensysteme stehen am Markt in einer breiten Angebotspalette zur Verfügung. Im Bild: Kapillarrohrmatten im Deckenaufbau mit Putz.
Von Alexandra Borke
Referentin Technik, Bundesverband Flächenheizungen und Flächenkühlungen e.V. (BVF)
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