Das Ergebnis belegt, laut B.KWK, eindeutig, dass die auf dezentrale Elektro-Wärmepumpen setzende Strategie den Anspruch einer weitgehenden Dekarbonisierung des Wärmebereichs kaum einlösen kann. Ein Ausbau von gasbasierten KWK-Systemen mit Wärmespeichern, die als ergänzende Komponenten Elektrokessel und Großwärmepumpen als Power-to-Heat-Technologien enthalten, würde hingegen zum Ausbau der Stromerzeugung aus fluktuierenden Erneuerbaren Energien passen.
Die KWK-Anlagen können vorteilhaft die Residuallast decken, wenn der Strom aus Wind und Sonne nicht ausreicht. Die Zahl der Volllaststunden der KWK-Anlagen sinkt zwar im Vergleich zu heute deutlich, aber sie liefern dann auch besonders wertvollen Strom. In Überschusszeiten kann mit Strom aus Erneuerbaren zum einen Wärme mittels der Power-to-Heat-Komponenten der KWK-Systeme bereitgestellt werden, zum anderen können die Stromüberschüsse mit Power-to-Gas-Technologien genutzt werden, um Brennstoff für die zuvor mit Erdgas betriebenen KWK-Anlagen regenerativ zu erzeugen.
Erdgasnetz als Speicher
Damit bekommt die KWK eine dauerhafte Perspektive in einem vollständig dekarbonisierten Energiesystem. Die vorhandene Gas-Infrastruktur und die daran gekoppelten Speicherkapazitäten, die auch einen saisonalen Ausgleich zulassen, werden Bestandteil dieses künftigen Energiesystems sein. Dipl.-Ing. Heinz Ullrich Brosziewski, Vizepräsident des B.KWK, betonte: "Die Ergebnisse der Studie belegen, dass ein intensiver Ausbau gasbasierter KWK mit Wärmenetzen für den Klimaschutz mittel- und langfristig eine zielführende Strategie ist. Die KWK-Anlagen können sowohl im kommunalen als auch im gewerblichen Bereich eine zentrale Rolle in der Wärmewende spielen und damit zur Entlastung und Stützung der Netze beitragen. Wir im B.KWK sind überzeugt, dass diese Perspektive Grundlage für die im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD angekündigte Weiterentwicklung und umfassende Modernisierung der KWK-Politik sein kann und sein sollte."
Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt, Energie, Ernährung und Forsten Rheinland-Pfalz, führte weiter aus: "Unser zukünftiges, dezentral ausgerichtetes Energieversorgungssystem wird vor allem durch einen hohen Anteil an fluktuierender Stromerzeugung aus Windenergie und Photovoltaik gekennzeichnet sein. Die Kraft-Wärme-Kopplung kann bedeutende Beiträge für die dadurch notwendige Flexibilisierung des gesamten Energieversorgungssystems und die Verknüpfung der Verbrauchssektoren Strom, Wärme und Gas leisten.
Das sichert eine verlässliche und kosteneffiziente Energieversorgung für unsere Industrie, Gewerbe, kommunale Einrichtungen sowie unserer Bürgerinnen und Bürger. Durch den zunehmenden Einsatz regenerativer Brennstoffe, wie zum Beispiel Biogas oder Methan aus Power-to-Gas-Anlagen, wird die KWK zukünftig in steigendem Umfang zur notwendigen Dekarbonisierung unserer Energieversorgung beitragen, damit die internationalen, europäischen und nationalen Klimaschutzziele erreicht werden können. Die KWK ist somit ein wichtiger Partner der Energiewende in Deutschland."