Das vorhandene Trinkwassererwärmungssystem wurde durch eine leistungsstärkere Anlage mit zwei 1.000-Liter-Pufferspeichern ersetzt. Die Anlage entspricht den sicherheits- und hygienetechnischen Vorgaben relevanter Regelwerke (gem. Trinkwasserverordnung, TrinkwV 2001, und dem DVGW-Arbeitsblatt W 551 für Planung, Errichtung, Betrieb und Sanierung von Trinkwasser-Installationen).
Sie basiert auf einem zweistufigen Speicherladesystem, das die Nutzung hoher primärer Vorlauftemperaturen erlaubt. Der Heizwasservolumenstrom wird dadurch deutlich verringert und heizwasserseitig lassen sich sehr niedrige Rücklauftemperaturen erzielen. Der reduzierte Volumenstrom wirkt sich positiv auf die Energieaufwandsbilanz der Anlage aus: Der Brennwerteffekt ist optimal nutzbar, der Strombedarf für den Pumpeneinsatz sinkt und Wärmeverluste in der Installation werden minimiert.
Aufgrund ihrer bedarfsspezifischen Auslegung handelt es sich bei KWK-Anlagen stets um individuelle Kundenlösungen. Auch die Bauweise und die Art ihrer Integration in die energetische Infrastruktur vor Ort sind variabel anpassbar.
Da sich der Aufstellungsort in unmittelbarer Nähe der Pflegebereiche, des Restaurants sowie von Feuerwehrzufahrt und Fluchtwegen befindet, waren für den Ausbau des Containers (insbesondere für Materialwahl und Komponentenausführung) deutlich erhöhte Brand- und Schallschutzvorschriften einzuhalten.
In Stadtbergen wählte man deshalb eine flexible Container-Ausführung, bei der die Aggregate als Komplettsystem in einer speziell verstärkten Betonraumzelle verbaut wurden. Der Container (Abmessungen, L x B x H: 9 x 5 x 4,5 m, Masse: 47 t), ausgestattet mit BHKW-Aggregat, neuer Kesselanlage, Pufferspeicher und Übergabestation, wurde komplett steckerfertig von Yados in Hoyerswerda vorkonfektioniert.
Basis einer neuen Wärmenetzgeneration
Weitere Effizienzpotentiale lassen sich erschließen, wenn technisch hochentwickelte Energieaggregate im Verbundsystem überwacht und möglichst präzise geregelt und gesteuert werden können. Übergeordnete Regelungseinheiten, wie beispielsweise die zentrale Leittechnik "Yado|Link", vernetzen durchgängig alle Anlagenkomponenten und Funktionen.
Die auf Basis von Bussystemen umgesetzte Systemtechnik realisiert dabei vielfältige Aufgaben: Verarbeitungsprozesse zwischen unterschiedlichen Energiequellen und Wärmeverbrauchern werden in Echtzeit erfasst, analysiert, visualisiert und bedarfsgerecht modifiziert. Die intelligente Steuerung sorgt damit für einen wirtschaftlichen, sicheren und energieeffizienten Anlagenbetrieb, von dem Betreiber, Verbraucher und nicht zuletzt die Umwelt profitieren.
Mit dem aktuellen Förderprogramm "Modellvorhaben Wärmenetze 4.0", welches seit Juli 2017 erstmals eine systemische Förderung im Bereich der Wärmeinfrastruktur vorsieht, rücken intelligente Leit- und Kommunikationssysteme verstärkt in den Fokus von Planern und Betreibern. Sie gelten als Förderungsvoraussetzung für Einzeltechnologien und -komponenten sowie zukünftig auch für Gesamtsysteme.