Gefragt seien Anlagen, die flexibel für die Stromeinspeisung bereit stehen, besonders effizient Energie umwandeln, Treibhausgasemissionen vermeiden und zur Netzstabilität beitragen. Um solch einen systemdienlichen Kraftwerkspark zu erreichen, müssten die Novellen des Energie-Wirtschafts-Gesetzes (EnWG), des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) und des KWKG wie Zahnräder ineinander greifen. Ziel der Energiepolitik für eine funktionierende Energiewende müsse sein, ein Umfeld für Investitionen in innovative Erzeugungstechnik zu schaffen.
"Der Strommarkt kann nur funktionieren, wenn die Politik erstens im Marktrahmen Freiheiten lässt, zweitens wenn sie den Emissionshandel stärkt und drittens wenn sie die entstehenden Preisschwankungen toleriert“, erklärte Matthias Zelinger, Geschäftsführer VDMA Power Systems und energiepolitischer Sprecher des VDMA. „Preisspitzen bedeuten übrigens nicht zwangsweise höhere Durchschnittspreise. Die Erzeuger, die an diesem optimierten Strommarkt teilnehmen werden, brauchen jetzt klare Signale, dass die Marktregeln für alle Marktteilnehmer gelten und nicht mitten im Spiel geändert werden. Nur so wird in den Umbau des Kraftwerksparks investiert."
Aktuell sieht die Branche die Effizienz in der Industrie bedroht. Negativ bewerte man denn auch die Ansätze, die im März in dem Papier des Bundeswirtschaftsministeriums zur Reform des KWK-Gesetzes veröffentlicht wurden, in dem die Bundesregierung von ihrem Ziel von 25 Prozent KWK-Strom bis 2020 abrückt. "Ein gefährliches Signal, das das Vertrauen in eine stringente Politik nachhaltig erschüttern und Investoren verunsichern würde", mahnte Thoralf Lemke, Marketingdirektor von Caterpillar Energy Solutions. "Das Papier klammert das Thema Effizienz und Klimaschutz im Wärmemarkt völlig aus. Dabei ist KWK in erster Linie eine Technologie, die die Brücke vom Strom- zum Wärmemarkt schlagen kann, die Energieeffizienz steigert und von daher bisher im Rahmen der Energiewende zu Recht als besonders ausbauwürdig galt."
Betroffen wäre der Maschinen- und Anlagenbau auch als Nutzer solcher Anlagen, ergänzte Zelinger. "KWK soll in der energieintensiven Industrie weiter gefördert werden, ebenso in der öffentlichen Versorgung. Gespart werden soll jetzt ausgerechnet beim industriellen Mittelstand." Dies sei besonders kritisch, weil die versprochene Klärung der Frage der zukünftigen Belastung von Eigenstromerzeugung ausbliebe. "Somit wären Wirtschaftlichkeitsstudien Makulatur. Wir brauchen daher einen Erhalt des Bonus für die industrielle Eigenstromerzeugung. Mindestens bis mit der EU geklärt ist, wie nach 2016 mit der EEG-Umlage für diese Anlagen verfahren werden soll."