Was sagt der Umweltschutz? Flüssiggas/LPG verdampft rückstandsfrei. Die Lagerung ist deshalb in Hochwasser gefährdeten Gebieten und Wasserschutzgebieten zugelassen. Die Klimawirksamkeit von LPG geht mit einem GWP (Global Warming Potential) von 3 (= Propan) ebenfalls in Richtung Umweltverträglichkeit. LNG/Methan mit einem GWP von 28 schneidet im Vergleich dazu schlechter ab. Obwohl das GWP von 28 im ersten Moment nicht sonderlich dramatisch klingt – die konventionellen Kältemittel in Klimaanlagen und Wärmepumpen weisen teilweise ein GWP von über 2.000 auf –, gilt Methan als eines der bedeutendsten Klimagase (THG). Der Anteil an den gesamten THG-Emissionen bewegt sich zwischen 6,0 und 6,3 Prozent, wie aus Veröffentlichungen des Umweltbundesamts hervorgeht. Vornehmlich durch Leckagen. Die Hälfte davon, rund drei Prozent, entfällt auf die Erdöl- und Erdgasindustrie.
Bausatz vom Hersteller
Wie kommt die Haustechnik mit LNG und LPG zurecht? In Bezug auf LNG ist die Frage mit einem Satz beantwortet: Da LNG nur dem Erdgas beigemischt wird, strömt es ganz normal gasförmig in die Brenner und BHKW. LPG dagegen gestattet bei der Tankentnahme zwei Aggregatzustände: flüssig für Fahrzeuge und gasförmig für die Haustechnik. In den Lagerbehältern von Tankstellen mit Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) zur Eigenstromerzeugung sitzt unten der Auslass für den flüssigen Energieträger zur Betankung der Kundenfahrzeuge und oben der Auslass für das Gas zum Betrieb der hausinternen KWK-Anlage.
Der Einsatz von Propan/Butan in üblichen Wärmeerzeugern setzt bei älteren Geräten einige Änderungen voraus. Die betreffen die Düse und anderes. Die Änderungen dürfen aber nur mit Zustimmung des Herstellers vorgenommen werden. Beziehungsweise der muss seine Produkte als LPG-tauglich freigegeben haben und dafür einen entsprechenden Umbausatz anbieten. Die Betriebserlaubnis erlischt, wenn Handwerker nicht-zertifizierte Bauteile einsetzen. Das heißt, wenn der Gaskessel auch für Flüssiggas zugelassen ist, macht der Umbau mit dem vom Hersteller passenden Umbausatz keine besonderen Probleme. Moderne Gas-Brennwertkessel können sich selbstständig auf die verwendete Gasart einstellen.
Im BHKW integriert
In vielen Blockheizkraftwerken ist der angesprochene „Umbausatz“ ebenfalls bereits integriert. Es muss lediglich die Leitung vom Außentank an einen anderen Anschluss angekoppelt werden. Apropos Außentank: Er muss nicht dem Kunden gehören. Der Service der Flüssiggas-Anbieter umfasst Mietbehälter zu einem Preis, der die Betriebskosten nicht wesentlich erhöht.
Noch zwei Sätze zu LNG: Auch das gibt es flüssig für den „Hausgebrauch“, speziell für Gewerbebetriebe, doch selbst dort nur im Ausnahmefall. Die Nutzung setzt vor Ort eine entsprechende Anlage voraus, bestehend unter anderem aus Vakuumbehälter, Verdampfer, Sicherheitsventilen und Regelaggregaten, Gasdruckregelstrecke und Odorierungssystem.