Energieautarke Häuser und Gewerbebetriebe, mitsamt solarer Elektromobilität, Wirklichkeit werden zu lassen, ist die Vision von E3/DC.
Wir managen elektrische Energie
Interview mit Dr. Andreas Piepenbrink, Geschäftsführer der E3/DC GmbH
Sonntag, 30.05.2021
Der Ursprung des Unternehmens war die Entwicklung von Batterie- und Ladetechnik für die Automobilindustrie – inzwischen arbeiten an den Standorten des Unternehmens in Osnabrück, Göttingen und Wetter (Ruhr) mehr als 170 Mitarbeiter. Mittlerweile sind weit über 30.000 intelligente Stromspeicherlösungen von E3/DC im täglichen Betrieb bei den Kunden. „Wir arbeiten kontinuierlich an einer Erweiterung der Nutzungsoptionen, um elektrische Energie stets dort zur Verfügung stellen zu können, wo sie benötigt wird“, betont E3/DC-Geschäftsführer, Dr. Andreas Piepenbrink, im Interview mit dem HeizungsJournal und erklärt die notwendigen Schritte hin zu einer effektiveren Energiewende.
Herr Dr. Piepenbrink, bitte geben Sie unseren Leserinnen und Lesern zum Einstieg einen kurzen Überblick zu Ihrem Unternehmen.
E3/DC entwickelt und produziert intelligente Speichersystemtechnik, mit der unsere Kunden eigenen Solarstrom effektiv nutzen und CO2 einsparen können – im Haushalt, in der Wärmeerzeugung und in der E-Mobilität. Unser Kernprodukt, das „Hauskraftwerk“, ist ein einzigartiges „All In One“-Stromspeichersystem: Es vereint den Solarwechselrichter, das Energiemanagement und die Speicherbatterien in einem Gerät, steuert Wärmepumpen und Wallboxen intelligent an, kann aber auch stromerzeugende Heizungen in die elektrische Gebäudeversorgung einbinden.
E3/DC ist vor zehn Jahren als Ausgründung aus dem Automobilbauer Karmann in Osnabrück entstanden und heute ein Teil der Hager Group, einem der renommiertesten Anbieter im Bereich der Elektroinstallation und Gebäudesteuerung. Wir sind in der Automobilelektrik gestartet, haben uns im Bereich der erneuerbaren Energien einen Namen gemacht und sind nun Teil der intelligenten Gebäudetechnik, die längst nicht mehr ohne Wärme und Elektroauto gedacht werden kann.
Konkret gehört E3/DC seit mittlerweile drei Jahren zur Hager Group. Welche Synergien konnten Sie in dieser Zeit erkennen und umsetzen?
E3/DC kam mit einer eigenständigen Technologie in die Hager Group, als eigenständige Marke und als Akteur in einem von der Gebäudeelektrik noch recht abgetrennten Speichermarkt, der sich ja aus der Photovoltaik (PV) heraus entwickelt hat. Die Synergien, die Sie ansprechen, liegen vor allem in der Integration des Speichers und des Energiemanagements in die Gebäudetechnik, aber auch in den Anforderungen, die sich aus der Digitalisierung der Stromnetze ergeben. Wir sind sicher, dass die Sektorenkopplung im Wohngebäude weiter sehr rasch voranschreitet. Also werden die klassischen Handwerksbetriebe sich immer mehr mit erneuerbarer Wärme, stromerzeugenden Heizungen und mit E-Mobilität beschäftigen. Die Marke E3/DC profitiert vor diesem Hintergrund sehr vom Renommee der Hager Group.
Das Stichwort „Sektorenkopplung“ ist seit einiger Zeit tatsächlich in aller Munde. Fragt man fünf Experten, was „Sektorenkopplung“ bedeutet, so erhält man mindestens fünf verschiedene Antworten. Wie definieren Sie dieses „Zauberwort“ eigentlich persönlich?
In der PV-Branche würde diese Frage wohl mit dem Slogan „Alles wird elektrisch“ beantwortet. Und in der Tat ist es auch für uns das Ziel, Gebäude und Gewerbeimmobilien in allen drei Sektoren (Nutzerstrom, Wärme, Mobilität) so weit wie möglich mit dezentral erzeugtem Solarstrom zu versorgen. Wenn alle Rahmenbedingungen stimmen, ist das wohl der einzige Weg zu langfristig klimaneutralen Gebäuden. Aber wir denken hier flexibel, denn beim Solarstrom wird häufig zu sehr bilanziell gedacht und der Bezug von Reststrommengen aus dem Netz heruntergespielt. Dieser Strom ist aber immer grau, auch wenn die Anbieter von Cloudlösungen oder Ökostromverträgen anderes suggerieren. Wir richten uns an dem Ziel aus, mit Hilfe von Steuerungsintelligenz und leistungsfähiger Speichertechnik sofort so viele CO2-Emissionen wie möglich einzusparen. Wenn nun in einem größeren oder älteren Bestandsgebäude ein Mini-Blockheizkraftwerk (BHKW) die Wärme mit dem geringsten CO2-Aufwand erzeugt, dann nimmt unser Hauskraftwerk den BHKW-Strom gern auf und verteilt ihn im Hausnetz. Auch das ist für uns eine kluge Form der Sektorenkopplung.
Weiterführende Informationen: https://www.e3dc.com
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