Wärme

Mineralölwirtschaft zog Bilanz für 2023

Dienstag, 16.04.2024

Es sei zu erwarten, dass der Anteil flüssiger und gasförmiger Energieträger und Rohstoffe vor allem durch weitere Elektrifizierung sinken werde, doch würden auch weiterhin große Mengen an Molekülen als Energieträger gebraucht, beispielsweise in der Schiff- und Luftfahrt, in Teilen des Schwerlastverkehrs, und besonders auch als Einsatzstoffe in der chemischen Industrie. „Dieser Bedarf muss in Deutschland spätestens bis 2045 kohlendioxidneutral bereitgestellt werden. Wir brauchen daher neben der Stromwende eine grüne Molekülwende“, so Faber. Kohlendioxidneutraler Wasserstoff, nachhaltige biogene und synthetische Energieträger sowie erneuerbare chemische Rohstoffe – grüne Moleküle eben – müssen stärker in den Fokus der Energiewende rücken, forderte Faber. Viele Transformationsprojekte seien unter heutigen Marktbedingungen jedoch nicht wirtschaftlich realisierbar.

Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Fuels und Energie.
Quelle: en2x
Prof. Christian Küchen, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbandes Fuels und Energie.

Viele der Technologien zur industriellen Herstellung kohlendioxidneutraler Moleküle befänden sich am Beginn ihrer Lernkurve, ergänzte en2x-Hauptgeschäftsführer Prof. Christian Küchen. „Die Unternehmen brauchen kalkulierbare Perspektiven und die verlässliche Aussicht auf Geschäftsmodelle, um investieren zu können.“ Ansonsten seien Transformationsprojekte nicht „bankable“, das heißt, sie würden wegen zu hoher Risiken von Banken nicht finanziert. Kontraproduktiv sei es zudem, den Einsatz grüner Moleküle von vornherein auf bestimmte Einsatzbereiche beschränken zu wollen, so Küchen. „Breite Anwendungsmöglichkeiten verringern die Risiken für Investoren und erhöhen so die Wahrscheinlichkeit, dass investiert wird.“

„Viele Transformationsprojekte sind unter heutigen Marktbedingungen nicht wirtschaftlich“, stellte auch Faber klar. „Notwendige private Investitionen in Milliardenhöhe bedürfen in der Anlaufphase daher gezielter staatlicher Unterstützung, sonst können sie unter Wettbewerbsbedingungen nicht realisiert werden.“ Hierbei gehe es nicht um eine Dauersubventionierung grüner Energien. Auch sei eine „Politik mit der Gießkanne“ nicht erforderlich, wohl aber eine gezielte Startförderung, um die Produktion von grünen Molekülen im großen Stil zu ermöglichen. Es gebe marktreife und hochskalierbare Technologien, die schon heute zum Einsatz bereitstehen.

Von Robert Donnerbauer
Redaktion, Heizungs-Journal Verlags-GmbH
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