Mit der „Mission Wärmepumpe“ startete das auf Messtechnik spezialisierte Unternehmen Testo am 9. und 10. November 2023 seine „Zukunftswerkstatt“.
„Mission Wärmepumpe“
„Zukunftswerkstatt“ von Testo brachte viele Erkenntnisse
Freitag, 15.03.2024
Teilnehmer waren Vertreter von Heizungs- und Wärmepumpen-Herstellern sowie vom SHK-Fachhandwerk. Mit 100 geladenen Gästen war die Veranstaltung sehr gut besucht. Am Ende stimmten alle überein, für die Herausforderungen Wärmewende und Wärmepumpe die richtigen Impulse mitgenommen zu haben.
Treffender hätte das Testo-Marketingteam um Fachbereichsleiter Manuel Mormin-Vasen den Zeitpunkt für seine Veranstaltung zur „Mission Wärmepumpe“ in Titisee-Neustadt nicht wählen können. Denn zeitgleich veröffentlichte das Forschungszentrum Jülich (FZJ) am 10. November 2023 die neue Studie „Energieperspektiven 2030“. Die FZJ-Experten halten es mit ihrem Realitätsabgleich weiterhin für möglich, Deutschland bis 2045 treibhausgas-neutral aufzustellen. Dafür müssen aber in den folgenden sieben Jahren vielfältige Maßnahmen in allen Bereichen umgesetzt werden. Für das Gelingen der Wärmewende spielen, nach Meinung der Forscher, neben dem Fernwärmeausbau vor allem Wärmepumpen die wichtigste Rolle.
Und noch ein anderes Branchenevent machte parallel zur Testo „Zukunftswerkstatt“ klare Ansagen an die Politik: Beim 21. Forum Wärmepumpe (8./9. November 2023) des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V. in Berlin forderten Branchenvertreter einvernehmlich eine schnelle Klärung der künftigen Heizungsförderung und die Absenkung staatlicher Abgaben auf den Strompreis. „Die Menschen brauchen nach Monaten der Heizungsdebatte Orientierung durch klare politische Entscheidungen – Entscheidungen gegen das Warten und für den Klimaschutz“, so die unmissverständlichen Forderungen von Paul Waning, Ehrenvorsitzender des BWP.
Der rote Faden
Die vorgenannten Punkte zogen sich dann auch wie ein roter Faden durch die beiden Veranstaltungstage der „Zukunftswerkstatt“. Ergänzend dazu ging es um die Kernfragen:
- Schaffen wir 500.000 Wärmepumpen pro Jahr?
- Macht es überhaupt Sinn?
- Wie kann es gelingen?
Die Keynote der Veranstaltung sorgte zunächst für Fakten. Prof. Dr.-Ing. Volker Quaschning von der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin malte aus, was die Welt erwartet, wenn Ankündigungen gewählter Politiker weiter im Konjunktiv verpackt bleiben und nicht sofort Taten folgen. Gleichwohl beeindruckte er das Publikum, wie einfach doch komplexe Zusammenhänge erklärbar sind.
„Vor 22.000 Jahren herrschte eine Eiszeit und Berlin lag damals unter einer 200 Meter hohen Eisschicht“, so das „Big Picture“ von Prof. Quaschning, der neben seiner Lehrtätigkeit an der HTW Berlin einen sehenswerten „YouTu-be“-Kanal mit über 70.000 Followern betreibt. „Dann sorgte eine natürliche Klimaerwärmung dafür, dass etwa 9.000 v. Chr. die jetzige Warmzeit einsetzte und die Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 1900 um 4 °C anstieg. Seither hat die Menschheit im Eiltempo dafür gesorgt, nochmals 1,2 °C draufzupacken und wenn es ungebremst weitergeht, kommen bis Ende dieses Jahrhunderts weitere 2,5 °C dazu. Wir hätten dann in zwei Jahrhunderten das Gleiche bewirkt, wie die Natur in 22.000 Jahren!“
Folgen der Klimakrise
Die drohenden Folgen dieses ungebremsten Anstiegs der globalen Durchschnittstemperaturen lieferte Prof. Quaschning gleich mit:
- überflutete Inseln, Küstenregionen und Metropolen,
- unbewohnbare Zonen durch ganzjährig lebensgefährliche Hitze,
- 2 bis 3 Mrd. Menschen auf der Suche nach neuen Lebensräumen,
- ein Zusammenbruch der Nahrungsmittelversorgung.
Sein Appell: „Unsere Generation und jedes Land müssen sofort alles Machbare unternehmen, um die Beschlüsse des Pariser Klimaabkommens umzusetzen. Sonst wird es mit der Begrenzung des weiteren Temperaturanstiegs auf 1,5 °C und unseren Klimazielen eng!“
Weiterführende Informationen: https://www.testo.com/de-DE/shk
Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Dann stellen Sie der Redaktion hier Ihre Fachfrage!