Fallbeispiel 1: Verwaltungsbau wird zu Wohnraum
Ein bisher als Büro-, Verkaufs- und Lagerraum genutztes Verwaltungsgebäude wurde zu einem Wohngebäude mit 217 Wohneinheiten umgebaut. Da die ursprüngliche Fassade mit Fenster- und Brüstungshöhen erhalten blieb, begrenzte dies die zur Verfügung stehende Aufbauhöhe der zu errichtenden Fußbodenkonstruktion auf nur 70 mm (Oberkante Fertigfußboden). Allerdings mussten der unzureichende Schallschutz der Geschossdecken auf Wohnungsbauniveau erhöht und die Vorschriften der EnEV eingehalten werden.
Die Wärmeverteilung bzw. -übergabe findet bei der hier eingesetzten Lösung von PYD-Thermosysteme (mi-Heiztechnik GmbH) über die patentierten Thermoleitbleche statt. Der bei diesem Objekt entscheidende Vorteil ist die statische Verbesserung des Estrichaufbaus, weshalb mit Estrich-Stahlfasern oder dem Einsatz von speziellen Calciumsulfat-Estrichen die Rohrüberdeckung und somit die gesamte Konstruktionshöhe verringert werden können. Zusammen mit der nur 15 mm starken System-Faltplatte ergab sich – nach guter Planung – die geringe Konstruktionshöhe von insgesamt nur 60 mm (Oberkante Estrich). Zudem konnten mit der System- Faltplatte "PYD-F152" die Anforderungen an die Schallverbesserungsmaßnahmen sogar übertroffen werden.
Außerdem war die wirtschaftliche Herstellung des Objektes ein Kernthema: Die einzelnen Appartements wurden jeweils mit einem Badezimmer (ca. 4 bis 5 m²) und einem kombinierten Wohn-/Schlafraum (ca. 20 bis 35 m²) geplant. Aus wirtschaftlichen Gründen sollte die Verteil- und Regelungstechnik möglichst einfach und kostengünstig ausfallen. Durch den Einsatz des "PYD-Alu Floor“-Nasssystems mit seinem geringen Rohranteil und großen Rohrdurchmesser war es möglich, die Wohnräume über jeweils nur eine Einzelraum-Regelbox hydraulisch anzubinden.
Fallbeispiel 2: Denkmalgeschützte Villa
Mit einer Kombination aus dem Trockenbausystem "ClimaComfort TBS" aus dem Hause Roth Werke für die Fußbodenheizung sowie einer Wandheizung modernisierte ein Bauherr in Mainz seine Wohnung in einer denkmalgeschützten Stadtvilla aus dem Jahr 1880. Jede der sieben Wohnungen in der Villa verfügt über ein eigenes Gas-Brennwertgerät.
Die Sanierung der Villa beinhaltete des Weiteren den Einbau neuer Fenster. Eine Außendämmung kam aufgrund der denkmalgeschützten Fassade nicht in Frage, ebenso wenig eine Innendämmung wegen der Stuckarbeiten. Das gewählte Holzparkett erforderte eine optimale Auswahl und Projektierung des einzusetzenden Fußbodenheizungssystems. Aufgrund des geringen Flächengewichtes, der flexiblen Montageeigenschaften und des günstigen Heizverhaltens kam für die Bodenanwendung auf rund 240 m² Wohnfläche ein Trockenbausystem zum Einsatz. Zum Schutz des wertvollen Holzbodens ist die maximale Oberflächentemperatur auf 26 °C begrenzt und eine bedarfsgeführte Regelung des Gesamtsystems erforderlich. Für die insgesamt 24 Heizkreise verlegte der SHK-Fachbetrieb etwa 1.890 m Systemrohr. Darüber hinaus installierte er eine Roth-Wandheizung in den Bädern (30 m²). Das verwendete Trockenbausystem gewährleistet eine zeitsparende Verlegung und ermöglicht Flexibilität in der Gestaltung, auch bei schwierigen Raumsituationen. Es punktet mit einer Minimalaufbauhöhe von nur 43 mm inklusive Überdeckung. Die Struktur der Dämmplatte ermöglicht flexible Verlegerichtungen – auch diagonal.
Fazit
Die Modernisierung des Wohnraums innerhalb städtischer Quartiere und die Bereitstellung der passenden Infrastruktur für deren Bewohner zählen zu den Aufgaben der Wohnungswirtschaft. Hier kann über den Einsatz von Flächenheiz- und -kühlsystemen in Verbindung mit regenerativen Energien für die Wärmeversorgung ein fördertechnisch attraktives Gesamtpaket genutzt werden, um die vorhandenen Immobilien energetisch aufzuwerten. Durch die Entwicklung zahlreicher Systeme, die sich speziell für die Modernisierung bestehender Wohnimmobilien eignen, kann für jedes Projekt das passende System gefunden werden.