Datenkommunikation und Fernsteuerung
Des Weiteren bieten moderne Druckhaltungssysteme umfangreiche Möglichkeiten zum Datenaustausch und zur Anlagenüberwachung.
Die Systeme der Marke "IMI Pneumatex" etwa lassen sich über die serienmäßig integrierte "BrainCube Connect"-Steuerung in Echtzeit von jedem internetfähigen Gerät aus über eine webbasierte Benutzeroberfläche bedienen und überwachen. Sobald die Druckhaltestation mit dem Internet verbunden ist, wird eine sichere Verbindung zum Webserver des Herstellers aufgebaut. Eine Steuerung ohne Internetzugang über ein internes Serverinterface ist ebenfalls möglich.
Sämtliche Steuerungs- und Analysefunktionen sind dabei per Fernzugriff genauso nutzbar wie direkt vor der Anlage stehend. In Echtzeit werden dann sowohl die relevanten Anlagenparameter – etwa Systemdruck und Wasserinhalt des Ausdehnungsgefäßes – als auch die aktuellen Betriebszustände der einzelnen Komponenten – Pumpen, Kompressoren, Ventile etc. – angezeigt. Die direkte Steuerung erfolgt intuitiv über eine Livedarstellung des Farb-Touchdisplays. Auf diese Weise können detaillierte Anlageanalysen, Fehlersuche oder sogar Inbetriebnahme und Wartung aus der Ferne erfolgen und dadurch Zeitaufwand und Kosten deutlich reduziert werden.
Darüber hinaus ist es möglich, die Steuerung über die Modbus-fähigen RS-485- und Ethernet-Schnittstellen nahtlos in die Gebäudeleittechnik einzubinden. Eine zusätzliche USB-Schnittstelle stellt zudem eine zuverlässige und schnelle Verbindung für Datendownloads und Softwareupdates vor Ort sicher. Hierüber können etwa im Fall einer Funktionsstörung schnell und einfach Log-Files ausgelesen und dem Kundendienst übermittelt werden, um eine zügige Problemanalyse und -behebung einzuleiten.
Druckhaltung bei Wärme-Kälte-Wechsellastsystemen
Ihre Vorteile spielen moderne Druckhaltestationen mit umfangreichen Kommunikationsmöglichkeiten vor allem in größeren und komplexeren Anlagen aus. Bei sogenannten Wärme-Kälte-Wechsellastsystemen sind sie inzwischen sogar unverzichtbar.
Wärme-Kälte-Wechsellastsysteme werden immer häufiger im Objektbereich eingesetzt – beispielsweise in Verbindung mit Konvektoren – und können gleichermaßen heizen und kühlen. Dabei verfügen sowohl die wärmeerzeugende Anlage als auch das Kältesystem über eine eigene Druckhaltung. Sind diese bei-den Stationen nicht miteinander vernetzt, wird unweigerlich das Wasser über die gemeinsamen Verbraucher nach und nach von der Kälteanlage in das Heizungssystem fließen, bis das Ausdehnungsgefäß auf der Wärmeseite überfüllt oder auf der Kälteseite komplett leer ist.
Eine zuverlässige Lösung bietet hier eine hydraulische Verbindungsleitung mit Motorventil, über die das Wasser aus dem Wärmesystem kontrolliert zurückgeführt wird.
Voraussetzung hierfür ist, dass die beiden Druckhaltestationen untereinander und mit dem Systemverbindungsventil in der Zusatzleitung kommunizieren können.
Auf diese Weise arbeitet die Druckhaltung im Kältesystem solange, bis das Ausdehnungsgefäß fast leer ist. Dann öffnet sich das Ventil automatisch und die Anlage wechselt in den Level-Control-Betrieb (Volumenausgleich), bis der gewünschte Füllstand im Ausdehnungsgefäß auf der Kälteseite wieder erreicht ist.