Optisch sauber integriert
Die in Jena installierten geschlossenen Metalldecken funktionieren, wie die gesamte Produktpalette der Zehnder Heiz- und Kühldecken-Systeme, nach dem Strahlungsprinzip. Die Raumlufttemperatur kann beim Heizen um bis zu drei Kelvin geringer und beim Kühlen entsprechend höher gehalten werden als bei gewöhnlichen Wärme-/Kälteübergabesystemen. Die Systemtemperaturen beim Heizen und Kühlen wiederum dürfen, bei gleicher Raumsolltemperatur, durch die großen Übertragungsflächen aufgrund des Flächenheizungs- bzw. -kühlungseffekts entsprechend geringer bzw. höher angesetzt werden.
Mit der Heiz- und Kühltechnik von Zehnder sind neben den Klassenräumen der Gesamtschule auch Differenzierungsräume, Lehrerstationen und Naturwissenschaftsräume ausgestattet, außerdem der Pflege- und Therapiebereich sowie der Werk- und Kunstbereich. Alle restlichen Räumlichkeiten wie Aula, Forum und Sanitärbereiche, die nicht gekühlt werden müssen, verfügen stattdessen über eine Fußbodenheizung. Insgesamt wurden in Jena gut 5.000 Module der geschlossenen Metalldecke mit einer Gesamtfläche von 3.940 m2 installiert. Dabei verwendete man lediglich zwei verschiedene Modulgrößen, nämlich 1.200 x 600 mm und 600 x 600 mm. Erstere machen dabei über 99 Prozent der Module aus, die kleinere Version wurde lediglich für enger dimensionierte Räume verwendet. Um minimale bauliche Toleranzen abzufedern, kam ein Gipsfries zum Einsatz, der rings um die Metalldecken angebracht wurde. „Der Gipsfries ist für das Auge quasi unsichtbar. So konnten wir an der eleganten Lösung mit den einheitlichen Modulgrößen festhalten und mussten keinerlei Anschnitte im Randbereich vornehmen. Mithilfe eines Deckenspiegels, den wir im Vorhinein für jeden Raum erzeugt haben, wurde zudem sichergestellt, dass alle Funktionsteile wie Beleuchtung, Rauch- und Bewegungsmelder oder Lautsprecher symmetrisch und ästhetisch an der Decke Platz finden“, zieht der Fachplaner Bilanz.
Auch die Energietechnik – erste Sahne
Die Energiezentrale der Schule präsentiert sich mit einem Mix aus verschiedensten nachhaltigen Wärme- und Kälteerzeugern bewusst zukunftsorientiert und umweltbewusst: Ein Blockheizkraftwerk (BHKW) liefert eine thermische Leistung von 60 kW und wird unterstützt von Wärmepumpen mit jeweils 120 kW Wärme- und 100 kW Kälteleistung. Außerdem stehen noch zwei Gas-Brennwertkessel mit jeweils 250 kW sowie eine Adsorptionskältemaschine (25 kW) zur Verfügung. Die Anbindung der Heiz- und Kühldecken an das Wärmeverteilsystem erfolgt über ein Zweileiter-Rohrsystem, da stets entweder gekühlt oder geheizt wird.
Ausgelegt wurden die Funktionsdecken in Wenigenjena auf eine Raumlufttemperatur von 26 °C im Sommer und 21 °C im Winter. Vor- und Rücklauftemperaturen liegen bei 33/30 °C für den Heizfall. Im Kühlfall liegt die Vorlauftemperatur bei 17 °C und die Rücklauftemperatur bei 20 °C.
„Bisher wurden diese 17 °C jedoch noch nie voll ausgereizt“, berichtet Fachplaner Heiko Laicht. „Selbst in der Hochphase der Sommer 2019 und 2020 konnte das Schulgebäude mit 18 oder sogar 19 °C Vorlauftemperatur optimal gekühlt werden“.
Die Schülerinnen und Schüler, Lehrer und Betreiber freuen sich denn auch über das ausgesprochen behagliche Raumklima in der Gemeinschaftsschule Wenigenjena. „Dabei werden die Heiz- und Kühldecken überhaupt nicht wahrgenommen. Das ist, glaube ich, das beste Feedback, das man überhaupt bekommen kann“, zeigt sich der Fachplaner sichtlich zufrieden.