Wärme

NAPE - Viele Maßnahmen zur Energieeffizienz

Montag, 08.08.2016

Deshalb ist "Energiesparen als Rendite- und Geschäftsmodell" ein Kernelement der Strategie für mehr Effizienz der Bundesregierung.

Benterbusch: "Mit NAPE wird gezielt ein Anstoß für die Weiterentwicklung von Geschäftsmodellen für das Energiesparen gesetzt, zum Beispiel im Bereich des Contractings und anderer innovativer Ansätze, und mit der Einführung des wettbewerblichen Ausschreibungsmodells ein neuer Weg für die Förderung marktnaher und ökonomischer Effizienzlösungen beschritten."

a) Ausschreibungsmodell für Energieeffizienz

Wettbewerbliche Ausschreibungen von Maßnahmen zur Energieeffizienz bieten die Chance, die Suchfunktion des Marktes nach den kostenoptimal erschließbaren Einsparmöglichkeiten zu aktivieren sowie Maßnahmen unterschiedlicher Akteure und in unterschiedlichen Sektoren vergleichbar zu machen. Abweichend von herkömmlichen Fördermodellen, bei denen eine einheitlich festgelegte, hohe Förderquote zu Ineffizienzen führen kann, motiviert das Ausschreibungsverfahren, Energiedienstleister, Stadtwerke, Energiegenossenschaften, Hersteller und andere Akteure, selbst wirtschaftliche Einsparmöglichkeiten im ausgeschriebenen Förderbereich aufzudecken und kosteneffiziente Maßnahmen zu deren Umsetzung anzubieten.

Ziel des Pilotvorhabens zum wettbewerblichen Ausschreibungsmodell im Bereich der Stromeffizienz "STEP up!" (STromEffizienzPotentiale nutzen) ist die Senkung des Stromverbrauchs durch die technologie-, akteurs- und sektorübergreifende Förderung von strombezogenen Maßnahmen (offene Ausschreibung). Im Rahmen von geschlossenen Ausschreibungen sollen in der Pilotphase darüber hinaus spezifische Bereiche mit bekannten hohen Potentialen und bekannten Hemmnissen adressiert werden; hierzu können beispielsweise der Austausch von Heizungspumpen inklusive hydraulischem Abgleich, Strom-Wärmemaßnahmen im Bereich der Industrie oder "Green IT" gehören.

Das Musteretikett für Heizgeräte.
Quelle: Autor
Das Musteretikett für Heizgeräte wird bis 25.09.2019 verwendet.

Den Zuschlag erhalten die Maßnahmen, die sich im Rahmen eines Ausschreibungsverfahrens mit dem wirtschaftlichsten Kosten/Nutzen-Verhältnis (Euro pro eingesparter kWh) auszeichnen.

Umsetzung:

  • Ab 2015 Pilotphase Stromeffizienz (STEP up!); vorgesehene Fördervolumen: 2016: 50 Mio. Euro, 2017: 100 Mio. Euro, 2018: 150 Mio. Euro.

  • Ab 2018 Fortführung und Weiterentwicklung auf Basis der Evaluierung, gegebenenfalls auch Förderung von Maßnahmen zur Energieeffizienz im Bereich Wärme. Eine frühere Förderung von Wärmemaßnahmen wird geprüft.

b) Förderung, Contracting und Einsparcontracting

Die typischen Risiken von Contracting (lange Vertragslaufzeiten, das Investitionsrisiko des Contractors, Gewährleistungen etc.) stellen speziell für Finanzierungen im Bereich des Energieeinsparcontractings ein wichtiges Hemmnis für die Vergabe von Krediten dar. Der Ausbau des vorhandenen Bürgschaftsangebots der Bürgschaftsbanken soll für Kreditinstitute zu einer Verminderung des Ausfallrisikos führen und so insbesondere auch KMU ermöglichen, Effizienzmaßnahmen in Form des Contractings anzubieten. Dafür erforderlich sind Anpassungen der Bürgschaftshöhe.

Gefördert wird außerdem die Beratung der Kommunen und KMU zur Anwendung des Energieeinsparcontractings bei der Durchführung von Energieeinsparinvestitionen. Für 2015 ist darüber hinaus noch eine Förderrichtlinie "Projektentwicklung im Einsparcontracting" in Vorbereitung.

c) Weiterentwicklung der KfW-Energieeffizienzprogramme

Das Programm zur Energieeffizienz basiert auf dem Einsatz der KfW-Zinsverbilligung zur Förderung energieeffizienter Produktionsanlagen/-prozesse inklusive Querschnittstechnologien mit dem relativ höchsten Energieeinsparpotential. Bei der Fortentwicklung des Programms wird sowohl ein neuer Einstiegsstandard (Zehn Prozent Einsparung) als auch ein neuer Premiumstandard (30 Prozent Einsparung) eingeführt. Damit wird die Förderintensität an der Höhe der Energieeinsparung ausgerichtet, unabhängig von der Unternehmensgröße. Angestrebt wird eine einfache, transparente und einheitliche Nachweisführung der Energieeinsparung. Die Zusammenarbeit mit Landesförderinstituten soll ausgebaut werden und die Maßnahmen öffentlich beworben werden.

Von Bernd Genath
Düsseldorf
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