Durchgängig mit neuer DIN 1946-6
Die oben genannten neuen Lüftungs-Algorithmen und Begriffsdefinitionen der DIN EN 12831-1 sind auf die neue Ausgabe 2019-12 der DIN 1946-6 ("Raumlufttechnik – Teil 6: Lüftung von Wohnungen") abgestimmt bzw. umgekehrt. Planern, die sowohl Heizlasten berechnen als auch Lüftungskonzepte nachweisen müssen, beschert dies die schon lange geforderte Durchgängigkeit für Daten und Ergebnisse. Typische Arbeitsweise bei Anwendung geeigneter Software wäre es, zunächst aus der Heizlastberechnung (oder EnEV/DIN V 18599) Gebäudestruktur und Raumflächen in ein Programm zur Wohnungslüftungsberechnung nach DIN 1946-6 zu übertragen, dort ein Lüftungskonzept zu erstellen, für die Nutzungseinheiten ein oder mehrere Lüftungssystem(e) zu wählen, die Volumenströme zu berechnen und die Ergebnisse der Räume und Lüftungszonen in die Heizlastberechnung zu übernehmen. Insgesamt ein effizienter Arbeitsablauf und kleines Beispiel für "BIM in der TGA", wie Solar-Computer-Software dies unterstützt: auf dem System eines Planers, zwischen Arbeitskollegen im Büro-Netzwerk oder im Zusammenwirken mit externen Planungspartnern, zum Beispiel Architekt oder Energieberater.
Wachsende BIM-Herausforderungen
Immer mehr Auftraggeber (Bauherr, Architekt, GU etc.) verlangen vom TGA-Fachplaner, Heizlastberechnungen in einen vorgegebenen BIM-Arbeitsprozess zum Zweck verbesserter Arbeitseffizienz und Transparenz zu integrieren. Meist geht es darum, vorhandene Architekturmodelle für die Heizlast zu nutzen bzw. nach der Berechnung ermittelte Ergebnisse durchgängig rückzuschreiben. Eine weitere Herausforderung für den Planer ist es, dass er im Allgemeinen in Projekten mehrerer Auftraggeber eingebunden werden soll, die sich hinsichtlich Schnittstellen, Verfahren, Software und Datenqualität stark unterscheiden können. Eine Software sollte in diesem Zusammenhang flexibel genug sein, um möglichst viele Praxisfälle unterstützen zu können.
Wie alle Solar-Computer-Berechnungsprogramme enthält die Heizlast-Berechnung im Kern ein physikalisches Gebäudemodell, das unabhängig von Normen, Länderspezifika, Standards oder Softwarelösungen ist. Innerhalb der Solar-Computer-Gebäude- und -TGA-Anlagen-Programme ist das Modell durchgängig; zum Verbinden mit anderen Softwarelösungen bzw. Integrieren in BIM-Arbeitsprozesse stehen unterschiedliche Schnittstellen zur Verfügung. Das in den Rechenkernen vorhandene physikalische Gebäudemodell sorgt dafür, dass gleichzeitig auch alle Applikationen wie Heizlast DIN EN 12831-1, EnEV / DIN V 18599, Kühllast VDI 2078, sommerlicher Wärmeschutz DIN 4108-1 (Simulation), Heizungs-, Sanitär- und Lüftungsanlagen verbunden sind. Die EDV-technischen Grundlagen für dieses Konzept wurden vor 30 Jahren im Anschluss an ein F&E-Projekt gelegt. Aktuell unterstützt die Solar-Computer-Heizlast optional und einstellbar Open-BIM-Anforderungen auf Basis IFC oder gbXML ebenso wie den direkten Verbund mit "Revit", "AutoCAD MEP", "TRICAD", "pit-cup", "TAS" und weiteren Lösungen.
CAD-Integration
Beim Programmieren der neuen Heizlast nach DIN EN 12831-1 bot sich den Solar-Computer-Entwicklern die Gelegenheit, auch neueste Software-Features für die Integration der Berechnung in die Bedienoberfläche von "Revit" zu realisieren. TGA-Fachplanern, die "Revit" einsetzen, beschert dies höchste Arbeitseffizienz, wenn Zeichnung und Heizlast gleichzeitig geöffnet sind und interaktives Editieren, Kontrollieren, Prüfen und gegebenenfalls Umplanen gewünscht wird; die Heizlast-Berechnung sorgt für die automatische Synchronisation von Zeichen- und Berechnungs-Daten/Ergebnissen.
Schulung und Information
TGA-Fachplanern sei empfohlen, sich über Schulungsangebote zum neuen Normenwesen der DIN EN 12831-1 zu informieren. Seitens Solar-Computer werden hierzu bundesweit kompakte Tagesseminare angeboten. Diese behandeln am Vormittag die Neuerungen der DIN EN 12831-1 mit den nationalen Ergänzungen des neuen Beiblatts 1; am Nachmittag wird die rechnerische Bearbeitung praxisnaher Fallbeispiele gezeigt und erläutert. Dabei wird auch kurz auf die Einbindung der neuen Heizlast in BIM-Arbeitsprozesse eingegangen.