Das „permaLine“-Verfahren zur Teilstromentsalzung lässt sich mit dem neuen „permaLine integral“ jetzt auch dauerhaft in Heiz- und Kühlkreisläufe einbinden. Die Weiterentwicklung, die seit Anfang November 2021 erhältlich ist, eröffnet dem installierenden SHK-Fachhandwerk interessante neue Einsatzfelder: Zum einen kann auf diese Weise die Systemwasserqualität in größeren und weit verzweigten Objekten fortlaufend kontrolliert und bei Bedarf im laufenden Betrieb angepasst werden. Zum Zweiten lässt sich in Bestandsanlagen, die auf Grund von erhöhtem Sauerstoffeintrag von Korrosionsproblemen betroffen sind, durch die Kombination aus „permaLine integral“ und der Sauerstoffzehrpatrone „OxRed“ effektiv Abhilfe schaffen.
Aufpassen, anpassen – (fast) alles automatisch
Neue Einsatzfelder für Heizungswasseraufbereitung im Teilstromverfahren
Freitag, 28.01.2022
Die von der aktuellen VDI 2035 Blatt 1:2021-03 („Vermeidung von Schäden in Warmwasser-Heizungsanlagen – Steinbildung und wasserseitige Korrosion“) empfohlene Heizungswasseraufbereitung im Teilstromverfahren wird mit dem von perma-trade entwickelten mobilen „permaLine“-Gerät bereits seit Jahren erfolgreich in der täglichen SHK-Praxis umgesetzt. Nun haben die Wassertechnik-Innovationstreiber aus Leonberg, nahe Stuttgart, noch einen Schritt weiter gedacht und dem mobilen Gerät eine Modellvariante zur Festinstallation an die Seite gestellt: Eine äußerst praktische Lösung vor allem für Großanlagenbetreiber, die sich auf lange Sicht eine optimale Systemwasserqualität und einen reibungslosen Betrieb sichern wollen.
Zum praktischen Hintergrund: Gerade bei großen Wohnanlagen ab 30 Wohneinheiten oder weit verzweigten Objekten wie Krankenhäuser, Industrieanlagen oder öffentliche Gebäude, kommt es in der Praxis immer wieder vor, dass bei Reparaturen in das Heiz- bzw. Wärmeverteilsystem eingegriffen wird oder größere Mengen an Nachspeisewasser zugeführt werden, hin und wieder auch unkontrolliert bzw. in Eigenregie durch die Bewohner oder einen externen Dienstleister. „Damit durch solche Eingriffe die Systemwasserqualität nicht beeinträchtigt wird und in der Folge keine Schäden oder Funktionsstörungen in der Anlage entstehen, gibt es nun »permaLine integral« als »Aufpasser und Anpasser«. Das fest installierte Gerät kontrolliert das Systemwasser kontinuierlich und bereitet es, wenn nötig, im Teilstromverfahren bei laufendem Betrieb auf“, fasst Dr. Dietmar Ende, Leiter Forschung/Entwicklung bei der perma-trade Wassertechnik GmbH, die Motivation hinter diesem neuen Ansatz für die Aufbereitung von Heizungswasser und Kühlwasser zusammen.
Ein weiterer Einsatzbereich für „permaLine integral“ sind Bestandsanlagen, bei denen es immer wieder zu Betriebsstörungen und Korrosionsschäden kommt, obwohl die maßgeblichen Wasserparameter wie elektrische Leitfähigkeit, pH-Wert und Härte im geforderten Bereich liegen. Hier ist die Ursache häufig in Korrosionsprozessen zu finden, die durch eine zu hohe Sauerstoffkonzentration in Gang gesetzt werden – sei es infolge von Diffusion durch organische Werkstoffe wie ältere Fußbodenheizungssysteme oder nicht diffusionsdichte Schläuche oder durch Probleme in der Druckhaltung.
Um die Sauerstoff-Korrosionsprozesse in Bestandsanlagen effektiv zu stoppen, hat der schwäbische Hersteller jüngst die Sauerstoffzehrpatrone „OxRed“ entwickelt. Sie lässt sich in Kombination mit „permaLine integral“ in das Heizsystem einbinden und reduziert bei Betriebstemperaturen über 35 °C den Sauerstoffgehalt sogar um mehr als 99 Prozent.
„Während Sauerstoffkorrosion in Heizungsanlagen bislang meist durch die Dosierung von Sauerstoffbindemitteln entgegengewirkt wurde, kommt es bei dieser Lösung zu keiner nennenswerten Veränderung der Zusammensetzung des Systemwassers, was wiederum im Sinne des von der VDI-Richtlinie vorgegebenen Minimierungsprinzips ist“, so Dr. Dietmar Ende weiter.
Mittels „permaLine integral“ kann die Sauerstoffzehrung mit „OxRed“ nach Bedarf in das System eingebunden werden. Je nachdem, wie viel Sauerstoff sich in der Anlage befindet, legt der Bediener bzw. Installateur vorab eine Anlagenkategorie fest und erhält dann in Intervallen von sechs, neun oder zwölf Monaten eine Meldung zum Austausch der „OxRed“-Patrone. Zur Bestimmung der Sauerstoffkonzentration im Systemwasser bietet perma-trade übrigens einen entsprechenden Messkoffer an und steht SHK-Fachbetrieben auch beratend zur Seite.
Unterschiedliche Fähigkeiten kombiniert
Nicht nur, wenn es um die Einbindung dieser Sauerstoffzehrpatrone geht, ist „permaLine integral“ – wie der Name es ja schon verspricht – ein echter „Teamplayer“: Auch weitere „Kombinationspartner“ lassen sich, je nach den gewünschten Anforderungen, zuschalten. Die Basis-Anwendung bleibt aber die Entminersalisierung mit „permasoft“, welche alle gelösten Salze und Härtebildner aus dem Systemwasser entfernt und die elektrische Leitfähigkeit senkt.
„Eine pH-Wert-Messung wird vom Gerät selbst nicht durchgeführt, diese sollte entsprechend der VDI 2035-1 einmal jährlich erfolgen. Wenn nötig, kann eine Anpassung des pH-Wertes durch die Einbindung einer pH-Stabilisator-Einheit vorgenommen werden. Ebenso ist eine Reduzierung des TOC-Wertes (Anm. d. Red.: TOC = Total Organic Carbon) im Systemwasser mit einer entsprechenden Spezial-Patrone in diesem variablen System möglich“, erklärt Dr. Dietmar Ende.
Zur weiteren Vernetzung lässt sich „permaLine integral“ über einen potentialfreien Meldekontakt an die Gebäudeleittechnik (GLT) anschließen. So wird beispielweise gemeldet, wenn eine Entmineralisierungseinheit aufgebraucht oder der Filter verblockt ist. Bei zu hoher Temperatur gibt es eine optische Warnung, das System stoppt automatisch und nimmt die Arbeit selbstständig wieder auf, sobald die Temperatur wieder im angemessenen Bereich ist.
Die perma-trade-Neuheit verfügt außerdem über einen integrierten Tiefenfilter. Bevor das Kreislaufwasser entsalzt wird, durchströmt es zunächst diesen feinporigen Tiefenfilter mit 1 µm, der selbst kleinste Partikel, wie Magnetit, entfernt. Mit „permaLine integral“ ist sogar eine dauerhafte Filtration des Kreislaufwassers gewährleistet. Die jeweiligen Intervalle sind, je nach Bedarf, zwischen zwei und 16 Stunden täglicher Filtration frei wählbar. Die intelligente Elektronik wurde ebenfalls weiterentwickelt und an die Anforderungen des Festeinbaus angepasst. Dadurch kann „permaLine integral“ die Entsalzung individuell selbst steuern. Dazu misst das System die elektrische Leitfähigkeit des zirkulierenden Wassers. Liegt diese unter dem Grenzwert, nimmt es über das 3-Wege-Ventil die Entmineralisierungseinheit aus dem Kreislauf. Passt der Leitwert nicht, startet „permaLine integral“ automatisch die Entsalzung.
Nachhaltiger Recyclingansatz
Auch in Sachen Umweltschutz und Nachhaltigkeit hat das „permaLine“-System von perma-trade Wassertechnik Standards gesetzt: Durch die Möglichkeit zu einer Aufbereitung des vorhandenen Systemwassers im laufenden Betrieb muss in der Regel kein belastetes Heizungswasser mehr abgelassen werden. Darüber hinaus sind die zur Entmineralisierung im Heizungskreislauf eingesetzten Mischbettpatronen bei perma-trade in einen ausgeklügelten Recyclingprozess eingebunden und werden nach Gebrauch vom SHK-Fachbetrieb an den Hersteller zurückgeschickt. Das Mischbettharz wird regeneriert und anschließend wiederverwendet, wodurch, nach Angaben des Unternehmens, jährlich 300 t Müll eingespart werden können.
Einen aktuellen Fachbeitrag zum Thema Heizungswasseraufbereitung und Vermeidung von Sauerstoffkorrosion finden Sie unter: www.heizungsjournal.de: https://tga.li/F5O
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