Ein Überblick (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) über Produkte, Services und Apps rund um die digitale Heizung.
Neues von der Digitalen Heizung auf der ISH 2019
Dienstag, 18.06.2019
EEBus: Vernetzte Heizung entscheidend für Energiewende
Auf der ISH 2019 zeigten die EEBus Initiative und der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) gemeinsam ihre Lösungen zur Bewältigung der Energie- und Wärmewende und informierten mit weiteren Partnerverbänden über das Zusammenspiel der Technologien im Haus und im Wärmemarkt. Die "Weltsprache für Energie" im vernetzten Energiemanagement ermöglicht die Integration der Heizung und Elektromobilität in die Stromversorgung. Damit löst EEBus eine zentrale Herausforderung der Energiewende: Beide Sektoren steigern künftig den Energieverbrauch in Gebäuden und im Verteilnetz und konkurrieren dabei um die Kapazitäten im Netz. Sobald ein Elektroauto mit voller Leistung lädt und gleichzeitig die Wärmepumpe heizt, kann der Überlastschutz ansprechen. Die EEBus-Kommunikation verhindert dies, indem sie die Leistungen der Großverbraucher mit den Kapazitäten im Haus- und Verteilnetz koordiniert. Zugleich können elektrische Heizungsanlagen und Elektroautos überschüssige Energie in ihren Wärme- und Batteriespeichern aufnehmen. EEBus bietet dabei standardisierte Lösungen für ein Energiemanagement, das die wachsenden Schwankungen in der regenerativen Energieerzeugung lokal ausgleicht und so den notwendigen Netzausbau begrenzt.
Brötje: Gas-Brennwertgerät "BBS EVO" wird smart
Das Gas-Brennwertgerät "BBS EVO" wird von Brötje in der neuen Serie "i" angeboten. Sie unterscheidet sich im Wesentlichen durch die Integration diverser Schnittstellen von den Vorgängermodellen. Die "BBS EVO"-Geräte stehen in zwei Varianten zur Verfügung – als SSP mit einem integrierten 135-l-Schichtenspeicher oder als RSP mit einem 130-l-Rohrwendelspeicher. Die angebotenen Heizleistungen liegen bei 2,9 bis 28 kW.
Eine Besonderheit der mit der "IDA-Plus"-Regelung ausgestatteten Geräte: Die gesamte Serie "i2 ist für die Fernüberwachung und -steuerung vorbereitet. Schnittstellen, wie Modbus, OpenTherm sowie die Möglichkeit der direkten Anbindung an eine Gebäudeleittechnik- (GLT) und Smart Home Systeme machen die Modelle ortsunabhängig steuerbar. Die wichtigsten Einstellungen der Anlage hat der Installateur oder der Nutzer über die entsprechende App so direkt im Blick. Über die Brötje Profi Service App können beispielsweise Diagnosen, Anpassungen und Verbesserungen schnell umgesetzt werden. Der Hausherr profitiert hingegen von der "IDA"-App, über die zahlreiche Einstellungen möglich sind – egal ob vom Sofa aus oder von unterwegs.
Bosch: WLAN-fähiger Heizungsregler
Mit dem smarten Heizungsregler "EasyControl" verbindet Bosch intelligente Technik, effiziente Wärmeregulierung und hohen Bedienkomfort in einem Gerät. Dank der Anwesenheitserkennung angemeldeter Smartphones wird die Heizleistung automatisch abgesenkt, sobald die Nutzer das Zuhause verlassen. Erst wenn sie zurückkommen, regelt der "EasyControl" die Heizung wieder nach oben.
Mit den neuen Gas-Brennwertgeräten von Bosch, beispielsweise der "Condens 5300i WM" und der "Condens 8700i WT", lässt sich der "EasyControl" noch einfacher ohne Bus-Kabel über den Control-Key als Schnittstelle drahtlos verbinden – vom Gerät zum Regler bis zum Internet. Für Herbst dieses Jahres ist die Vernetzung mit der portalgestützten Anwendung "HomeCom Pro" von Bosch für Heizungen geplant, die mit dem "Easy-Control" gesteuert werden. Die Kunden entscheiden dabei jederzeit selbst, welche Informationen sie weitergeben. Mitte des Jahres wird der "EasyControl" mit IFTTT kompatibel sein – einem Automatisierungsdienst, mit dem der smarte Regler auch andere Geräte und Dienste einfach und flexibel über das Internet ansprechen kann. Ebenfalls für Mitte 2019 ist die Vernetzung mit dem Sprachassistenten "Amazon Alexa" und "Google Home" geplant.
Buderus: Raumregler kommuniziert per Funk mit Heizkessel
Auf der ISH 2019 stellte Buderus mit dem "Logamatic TC100.2" eine neue Generation seines smarten Raumreglers vor. Die Bedieneinheit für internetfähige Gas-Brennwertgeräte verbindet sich nun über Funk mit dem Heizkessel, bislang war dies nur über Kabel möglich. Die erste Baureihe, die dank eines Funkmoduls diese Drahtlosverbindung zur Bedieneinheit nutzen kann, präsentiert Buderus mit der Kompaktheizzentrale "Logamax plus GB172iT".
Als weiteres Zubehör ist der "EasyAdapter" erhältlich: Damit wird der Raumregler dank passender Schnittstelle kompatibel zu älteren Geräten. Darüber hinaus bringt der "Logamatic TC100.2" alle Funktionen der ersten Gerätegeneration mit. Er lässt sich optimal nutzen, um Heizkessel oder Wärmepumpe übers heimische WLAN zu steuern, der Raumregler ist dabei mit dem Router verbunden.
Über die zugehörige Buderus App "MyMode" für Smartphone oder Tablet können Anlagenbetreiber einzelne Räume mit Bosch Smart Home Thermostaten regeln. Mit dem "Logamatic TC100.2" lassen sich ein Heizkreis und die Warmwasserbereitung regeln. Über die Touch-Oberfläche stellen Anlagenbetreiber die Grundfunktionen wie Heizung warm/kalt, Warmwasser an/aus, Automatik- oder Handbetrieb, Raumtemperatur sowie die Verbrauchsanzeige ein, über "MyMode" sind weitere Funktionen regelbar.
Kermi: Umfassende Steuerung mit "x-center base"
Das System "x-optimiert" von Kermi umfasst die Segmente Wärme erzeugen mit Wärmepumpen, Wärme speichern, Wärme übertragen mit Heizkörpern und Flächenheizung/ -kühlung bis hin zu Regelungstechnik und Wohnraumlüftung. Der Komfort- und Energiemanager "x-center base" vernetzt alle Komponenten des Systems – von Wärmepumpe, Fußbodenheizung, Heizkörper und Wohnraumlüftung bis zur PV-Anlage – und stimmt deren Regelung aufeinander ab.
Gleichzeitig ist "x-center base" auch das Herzstück von Kermi Smart Home. Alle Geräte können hier einfach über den Internetbrowser von zuhause oder unterwegs gesteuert werden. Mit dem "x-center base" lassen sich Szenen frei programmieren, um das gesamte System auf die individuellen Bedürfnisse einzustellen. Das Besondere: Die Wärme steht genau dann zur Verfügung, wenn sie auch tatsächlich benötigt wird. In die dafür benötigten Berechnungen zur Steuerung des Systems bezieht der "x-base center" auch raumbezogene Daten ein. Damit ist eine echte bedarfsgeführte Vorlauftemperaturregelung möglich, die nicht nur für ein behagliches Raumklima sorgt, sondern auch Energie spart. Dank der offenen EnOcean-Schnittstelle können im Kermi Komfort- und Energiemanager auch die Produkte anderer Hersteller, zum Beispiel für Fensterkontakte oder Rollläden, eingebunden werden.
Stiebel Eltron: Smartes Zuhause mit neuen Apps
Über das Internet-Service-Gateway von Stiebel Eltron lassen sich bereits seit 2012 Wärmepumpen ins Heimnetzwerk einbinden und über Smartphone, Tablet oder PC beobachten und einstellen. Die neue "MyStiebel"-App bietet in der Version 1.0 ab Juli 2019 nützliche Funktionen, die die Bedienung der Wärmepumpe noch einfacher und schneller machen. Ab Dezember 2019 wird dann die Vollversion 2.0 der App angeboten. Damit lassen sich die Einstellungen für Heizung, Kühlung und Warmwasser einfach per Smartphone vornehmen. Auch Abwesenheiten wie "Urlaub" oder der Eco-Modus können so aktiviert werden.
Wenn zusätzlich zur Wärmepumpe eine PV-Anlage installiert ist, ist die Funktion "Energiemanagement EM Trend" hilfreich. Mit ihr lässt sich der Eigenverbrauch des PV-Stroms noch weiter optimieren. Diese Zusatzfunktion ist universell, also mit jeder PV-Anlage nutzbar. Komplettiert wird das smarte Angebot von der "EASYTRON Connect"-App, der Einzelraumregelung mit Effizienzsteigerung. Im Gegensatz zu herkömmlichen Einzelraumregelungssystemen kommuniziert die App auch mit der Wärmepumpe und sorgt so jederzeit für einen bedarfsoptimierten Betrieb.
Vaillant: Neue Regelungen für die smarte Heizung
Das von Vaillant auf der ISH 2019 vorgestellte neue Internetkommunikationsmodul "VR921" kann per Plug-and-play unter dem Heizgerät angebracht werden und ermöglicht die Verbindung zum Internet sowie die Steuerung der Heizanlage per "sensoAPP". Zusammen mit dem Systemregler "multiMATIC 700" kann das gesamte System – von der Heizung bis zur Lüftung – mit dem Smartphone gesteuert werden.
Die mittlerweile sechste Generation des Systemreglers "multiMATIC 700" bietet neue Funktionen. Dazu zählen etwa die Kühlung mit Wärmepumpenkaskaden und die Einbindung von zwei Solarspeichern. Die zum Regler gehörende System-App wurde entsprechend angepasst. Die Regelung eignet sich für nahezu jeden Anwendungsfall wie Öl- und Gas-Brennwertanlagen, Wärmepumpen, Solartechnik, Lüftungssysteme, das Kaskadenmanagement und die Heizkreissteuerung. Der Regler kann flexibel in Hausautomationsverbindungen von verschiedenen Anbietern eingebunden werden. Er bildet den Zugang zur KNX-Gebäudeautomation.
Viessmann: Neue Elektronik-Plattform
Die Elektronik-Plattform von Viessmann kommt in den Gas-Brennwertgeräten der neuen "Vitodens"-Generation sowie in den Brennstoffzellen-Heizgeräten "Vitovalor PT2" und "PA2" zum Einsatz. Sie ermöglicht die vernetzte Kommunikation zwischen Gerät und Anwender bzw. Fachpartner auf einer durchgängigen digitalen Basis – zunächst bei den Gas-Brennwertgeräten und in Kürze auch bei den Brennstoffzellensystemen.
In der neuen Plattform sind die Störungsmeldungen jetzt detaillierter als bisher und geben genaue Auskunft über mögliche Ursachen. Sammelstörungen werden in Einzelmeldungen aufgesplittet, außerdem werden bei allen Geräten mit der neuen Plattform bei gleicher Ursache identische Meldungen ausgegeben. Über die serienmäßige WLAN-Schnittstelle können Anlagenbetreiber individuelle Zeitprogramme und zahlreiche weitere Einstellungen mit der "ViCare"-App anpassen. Fachpartner haben nach Freischaltung durch ihren Kunden die Möglichkeit der umfassenden Ferndiagnose über die digitale Servicezentrale "Vitoguide", können bei Bedarf Parameter online ändern sowie mögliche Störungen und Wartungsbedarf frühzeitig erkennen. Mit der neuen Version der digitalen Servicezentrale ist außerdem nun der besonders schnelle Kontakt der Fachpartner zum Technischen Dienst (TD) von Viessmann möglich.
Wolf: Intelligentes Zuhause mit "Smartset" und "Alexa"
Mit der "Smartset"-App von Wolf lassen sich Heizung, Wärmepumpe, Solaranlage oder Wohnraumlüftung steuern. Einzige Voraussetzung ist die Installation eines der Schnittstellenmodule "Link home" oder "Link pro", welche die Haustechnik mit dem Internet verbinden. So können Nutzer von zuhause oder unterwegs aus gezielt vorheizen oder abkühlen und damit für ein optimales Raumklima sorgen.
Das anwenderfreundliche Screen-Design der App macht sofort ersichtlich, ob alles in Ordnung ist. Treten Störungen auf, bekommt der Nutzer eine automatische Meldung via E-Mail vom System. Für eine leichtere Problemlösung lässt sich der Zugriff auf die Anlage für den Installateur oder das Wolf Service Team freigeben. Damit können ohne lange Anfahrtszeiten vorab Ursachen untersucht und Fragen geklärt werden. Seit kurzem lassen sich die Wolf Heizungs- und Wohnraumlüftungsprodukte auch mit Amazons digitaler Assistentin "Alexa" bedienen.
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