Warmwasser-Heizungsanlagen sorgen zuverlässig für Wärme im Haus, stellen jedoch ein großes Ärgernis dar, wenn Schäden auftreten.
Wie schütze ich Heizungsanlagen wirkungsvoll vor Korrosion und Kalkablagerungen?
Montag, 06.05.2019
So können Kalkablagerungen im Heizsystem nicht nur die Energiekosten in die Höhe treiben, sondern im schlimmsten Fall die Leitungen massiv beschädigen. Dadurch entstehen neben Anlagenausfällen auch hohe Reparaturkosten bis hin zum Ersatz einzelner Komponenten oder sogar der ganzen Heizung. Um diese Problematik bzw. hohen Investitionen möglichst weit hinauszuzögern, sollten Installateure bei der Auswahl der zu verbauenden Komponenten besonders auf einen langfristigen Schutz der gesamten Anlage achten. Daneben ist es wichtig, den Eigentümer bei der Installation und Inbetriebnahme umfassend über Maßnahmen während des Heizungsbetriebs zu beraten.
Ganzheitliche Lösungen in diesem Bereich werden etwa von der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH angeboten: Sie entwickelt unter anderem Produkte zur Befüllung, Reinigung sowie zum Schutz der Heizung vor Korrosion und Kalkablagerungen. Diese Lösungen vereinfachen nicht nur die Installationsmaßnahmen für den Heizungsbauer, sondern ermöglichen es dem Eigentümer, Probleme erst gar nicht entstehen zu lassen. Zusätzlich sorgt eine regelmäßige Dokumentation aller relevanten Werte während des Heizungsbaus und der nachfolgenden Wartungen für Sicherheit und Vertrauen bei Installateur und Anlagenbetreiber.
Ob Einfamilienhaus oder Mehr-Parteien-Wohnanlagen – Bauherren stehen bei der Planung eines neuen Wohngebäudes stets vor der verantwortungsvollen und folgenreichen Entscheidung, welche Heizung in Zukunft für Wärme und Warmwasser sorgen soll. "Die Investition in eine Heizanlage bedeutet in den meisten Fällen, dass sie mindestens 20 Jahre nahezu unverändert im Gebäude verbleibt", erklärt Christian Zehetgruber, Leiter des Fortbildungszentrums bei der Grünbeck Wasseraufbereitung GmbH. "Da Heizungsanlagen zu den langfristigen Investitionen zählen, sollten bei der Planung deshalb nicht nur die reinen Anschaffungskosten betrachtet, sondern auch den möglichen Folgekosten besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden."
Je nach Art der Heizung können in den folgenden Jahren erhebliche Kosten auf die Bauherren zukommen. So muss der Eigentümer eine Entscheidung darüber fällen, ob auf fossile Brennstoffe wie Heizöl und Gas zurückgegriffen werden soll, deren Rohstoffpreise teilweise starken Schwankungen unterliegen, oder nachwachsende Rohstoffe sowie erneuerbare Energien zur Wärmegewinnung eingesetzt werden.
Heizungsbetrieb mit vollentsalztem Wasser
Unabhängig von der Art der wasserführenden Heizung sind jeder Anlage drei Bestandteile gemeinsam: der Wärmeerzeuger, die Verrohrung sowie die Komponenten zur Heizungswasseraufbereitung. "Vielen Eigentümern ist zwar bewusst, dass eine Heizung auch in den Betriebsjahren regelmäßiger Pflege- und Wartungsmaßnahmen bedarf", erläutert Zehetgruber. "Die wenigsten wissen jedoch, welch wichtige Rolle die Heizungswasseraufbereitung spielt. Dabei legt die sachgemäße Befüllung bereits die Basis für einen störungsfreien Heizbetrieb in den kommenden Jahren."
Trinkwasser etwa ist gesundheitlich für den Menschen völlig unbedenklich, jedoch technisch sehr häufig nicht geeignet für den Betrieb einer Warmwasser-Heizungsanlage. Fachkundige Installateure empfehlen deshalb, die Heizung ausschließlich mit vollentsalztem Wasser gemäß VDI 2035 zu befüllen. Diese Richtlinie erläutert den aktuellen Stand der Technik für die Wasserqualität von Warmwasser-Heizungsanlagen. Wird den dort beschriebenen Regeln Folge geleistet, können Schäden durch Korrosion und Steinbildung auf ein Minimum reduziert werden. Dieses Vorgehen entlastet nicht nur den Hauseigentümer, indem unnötige Reparaturkosten vermieden werden, auch der Installateur befindet sich so auf der (rechts-)sicheren Seite.
Gleiches gilt für die DIN EN 1717, welche den Schutz des Trinkwassers europaweit regelt. In dieser Norm ist unter anderem festgehalten, dass das Heiz- vom Trinkwassersystem getrennt betrieben werden muss. Andernfalls droht eine Verunreinigung des Trinkwassers durch eventuell verschmutztes Heizwasser, was gravierende gesundheitliche Probleme für die Bewohner zur Folge haben kann. Bei größeren Heizanlagen, die bei Mehrfamilienhäusern sowie Industrie- und Fernwärmeheizanlagen zum Einsatz kommen, müssen zusätzlich die einschlägigen Regeln des VdTÜV sowie der AGFW berücksichtigt werden, welche – ebenso wie die VDI 2035 – die Vermeidung von Schäden durch Korrosion und Steinbildung behandeln.
"In erster Linie ist der Installateur dafür verantwortlich, die Heizung den gesetzlichen Vorgaben entsprechend in Betrieb zu nehmen. Des Weiteren sollte er den Hauseigentümer über die Maßnahmen informieren, die regelmäßig durchzuführen sind, um die Anlage ausreichend zu schützen", berichtet Zehetgruber. "Für den Installateur ist ein umfassendes Know-how über das Zusammenspiel von Heizanlage und richtig aufbereitetem Wasser unumgänglich. Nur so kann er dem Kunden glaubhaft vermitteln, welche Wartungs- und Pflegemaßnahmen notwendig sind."
Heizungsschutz mit 2-Komponenten-System
Die mitunter größte Gefahr für Heizungen geht von Rost und Kalk im Heizwasserkreislauf aus. Wird ersterer nicht rechtzeitig aus dem Wasser entfernt, kann er sich ablagern und weitere Rostbildung verursachen, was hohe Reparaturkosten zur Folge hat. Ebenso stellt Kalk ein Problem für die Anlagen dar: "Häufig ist im Wasser sehr viel Calcium und Magnesium vorhanden. Wird dieses Wasser erwärmt, reagieren die beiden Härtebildner und fallen als Kalk aus, der sich an den Rohren und an der Heizspirale ablagert. Da Kalk ein schlechter Wärmeleiter ist, dauert es länger, bis das Wasser die gewünschte Temperatur erreicht." Dies hat zur Folge, dass mehr Energie benötigt wird, was sich wiederum auf die Betriebskosten niederschlägt.
Um sowohl den Handwerker als auch den Hauseigentümer bei der Wartung und Pflege der Heizungsanlage sowie bei der Vorbeugung vor Schäden durch Rost und Kalk zu unterstützen, hat Grünbeck zahlreiche Komponenten zur Wasseraufbereitung entwickelt und nutzt verschiedene Verfahren, um die Heizwasserqualität zu verbessern.
Dazu zählt unter anderem das 2-Komponenten-System, das den Heizungsschutz vereinfacht: Dieses besteht zum einen aus der Mischbettpatrone "desaliQ:MA", welche dafür sorgt, dass das Wasser vor Eintritt in den Heizwasserkreislauf sowie bei der Nachspeisung gemäß VDI 2035 vollentsalzt wird. Dadurch können sich keine Kalkablagerungen mehr im Heizwasser bilden.
Zum anderen dienen die biologisch abbaubaren Dosierflüssigkeiten aus der Produktgruppe "thermaliQ" dazu, die Heizung auch während des laufenden Betriebs zu schützen. So bietet "thermaliQ safe" Schutz vor Korrosion und stabilisiert den pH-Wert des Wassers. Durch die Verwendung von "thermaliQ safe" kann, laut Hersteller, auf die sonst übliche Nachkontrolle nach acht bis zwölf Wochen verzichtet werden; stattdessen sind regelmäßige Kontrollen lediglich in einem jährlichen Turnus notwendig. Auf diese Weise lassen sich sowohl Kosten als auch Zeit für die Nachkontrolle einsparen.
Die zweite, von Grünbeck entwickelte Dosierflüssigkeit "thermaliQ clean" unterstützt die Reinigung des Heizungssystems, etwa bei einer Heizungssanierung oder vor der Neubefüllung. Fallen beispielsweise Schmutzablagerungen oder Verschlammungen im Wasser auf, kann je nach Grad der Verunreinigung für drei bis sechs Wochen "thermaliQ clean" hinzugegeben werden. Dies löst die Verschmutzungen, die dann ausgespült werden können. "Bei der Entwicklung wurde unter anderem auf eine hohe Umweltfreundlichkeit Wert gelegt, weshalb die Dosierflüssigkeiten frei von Schwermetallen sind", so Christian Zehetgruber.
Heizwasser und Trinkwasser sicher trennen
Neben der VDI 2035 spielt auch die eingangs erwähnte DIN EN 1717 eine große Rolle. "Bei der Heizungswasseraufbereitung muss nicht nur der Schutz der Anlage gewährleistet werden – auch der Schutz der Gesundheit ist von größter Wichtigkeit", berichtet Zehetgruber. "Im Fall der Heizungsanlage bedeutet dies, dass die Trinkwasserinstallation sicher vom Heizwasserkreislauf getrennt betrieben werden muss." Um die Trennung zu jedem Zeitpunkt sicherzustellen, hat Grünbeck in jüngster Zeit an der Entwicklung der Füllgruppe "thermaliQ:SB13" sowie an der Aufbereitungsgruppe "thermaliQ:HB2" gearbeitet.
Erstere trennt das Trinkwasser gemäß DIN EN 1717 sicher vom Heizungswasser ab. Auf diese Weise kann möglicherweise verunreinigtes Wasser aus der Heizungsanlage nicht mehr zurückfließen und das Trinkwasser kontaminieren. Um eine einfache Montage zu gewährleisten, wurde der Systemtrenner so konstruiert, dass er sich um 360° drehen lässt. Dadurch ist der Einbau der Füllgruppe sowohl vertikal als auch horizontal möglich, was den Installationsvorgang erheblich vereinfacht und beschleunigt.
Die zweite Baugruppe "thermaliQ:HB2" dient der Vollentsalzung von Wasser bei der Erstbefüllung sowie der Nachspeisung des Heizwasserkreislaufs. Zusätzlich wurde in die Baugruppe eine Messzelle integriert, mit deren Hilfe die Leitfähigkeit des Heizwassers regelmäßig überprüft werden kann. Bei Auffälligkeiten macht dies eine Leuchtdiode optisch erkennbar, die nach dem Ampelsystem funktioniert. Auf diese Weise kann möglichen Schäden durch eine schlechte Füllwasserqualität bereits im Anfangsstadium entgegengewirkt werden.
Im Lieferumfang der Aufbereitungsgruppe "thermaliQ:HB2" ist die Füllpatrone "desaliQ:HB2" bereits enthalten. Diese ist speziell auf kleinere bis mittelgroße Heizungssysteme ausgelegt und kann auch unabhängig von der Baugruppe erworben werden. Ist die Anlage größer ausgelegt, sorgt ein Adapter dafür, dass auch größere Mischbettpatronen angeschlossen werden können. Grünbeck bietet die Füll- und Aufbereitungsgruppe jedoch nicht nur als einzeln erhältliche Komponenten, sondern auch als Komplettsystem "thermaliQ:FB2" an, welches die Vorteile beider Systeme vereint. Diese Füllstrecke lässt sich auch dann einfach installieren, wenn nur wenig Platz für die Montage zur Verfügung steht.
Mobile Anlagen für größere Heizungskreisläufe
"Grünbeck hat sich darauf spezialisiert, für jeden Anwendungsfall die richtigen Komponenten zur Verfügung zu stellen", betont Zehetgruber. "Deshalb werden nicht nur Produkte für kleinere Wohnhäuser, sondern auch Wasseraufbereitungssysteme angeboten, die in gewerblichen Betrieben zum Einsatz kommen." So bieten die Wasseraufbereitungsexperten unter anderem auch die Heizungswasseraufbereitungsanlagen "Geno-Vario mini" an: Mit diesen – wahlweise mobil oder stationär – lässt sich das Wasser von geschlossenen Heiz- und Kältekreisläufen einfach im laufenden Betrieb filtern, Teilstromentsalzen sowie -enthärten. Auch hier gewährleistet ein integrierter Sensor samt Magnetventil eine regelmäßige Leitfähigkeitsüberwachung.
Eine einfache Lösung für die gewerbliche Befüllung von Heizungsanlagen, Fernwärmenetzen und anderen Systemen mit vollentsalztem Wasser bietet außerdem die mobile Umkehrosmoseanlage "Avro-flex" – dabei steht "Avro" für "Alternative Voraufbereitung Reverse Osmosis". Bei diesem patentierten Verfahren ist weder eine Vorenthärtung notwendig, noch muss eine "Antiscaling"-Dosierung erfolgen.
Die Anlage lässt sich für den Füllbetrieb einsetzen und verfügt zudem über einen Werkstattbetrieb. Im Füllbetrieb schaltet sie bei Erreichen eines bestimmten Gegendrucks automatisch ab. Im Werkstattbetrieb geht sie täglich aus hygienischen Gründen für etwa 15 Minuten in Betrieb. Durch das anschließende Spülen kann auf das aufwendige Konservieren der Membran verzichtet werden. Bei Maßen von 700 x 600 mm ist sie dabei kompakt konstruiert und lässt sich durch die montierten Räder einfach von einem Einsatzort zum nächsten transportieren.
Regelmäßige Überprüfung der Wasserqualität
Ob Vollentsalzung vor der Befüllung oder Enthärtung und Teilstromentsalzung während des laufenden Betriebs – es gibt zahlreiche Möglichkeiten, das Heizwasser aufzubereiten. "Dazu muss der Fachhandwerker jedoch wissen, auf welche Parameter es genau ankommt und welche Maßnahmen zu ergreifen sind, um die Anlage vor Schäden zu schützen", unterstreicht Zehetgruber. "Die Einhaltung der unterschiedlichen Normen und Regelungen ist dabei essentiell. Wichtig sind außerdem regelmäßige Überprüfungen der Heizwasserqualität, mindestens jedoch die Durchführung der jährlichen Kontrolltermine."
Sicherheit bietet – sowohl für den Heizungsanlagenbetreiber als auch den zuständigen Installateur – die Führung eines Anlagenbuchs für Warmwasser-Heizungsanlagen. In dieses werden bei der Installation und Inbetriebnahme einer neuen Anlage verschiedene Daten zur Heizung eingetragen. Dazu zählen etwa das Einbaudatum, die Qualität verschiedener Wasserparameter, die Leistung, das Anlagenvolumen sowie unterschiedliche Angaben zur Art und Beschaffenheit der Heizung.
Hierfür stellt Grünbeck ein Dokument bereit, das unter anderem die "Anforderungen an die Wasserqualität gemäß VDI 2035" enthält und die Richtwerte für Füll- und Ergänzungswasser sowie für Heizwasser auflistet. Auch Daten zur Füllwasserqualität, Wasserbehandlung mit Zusatzstoffen und die Kontrolle beziehungsweise Wartung sollten regelmäßig nachgetragen werden. "Dadurch stehen dem Heizungsbauer und dem Eigentümer alle notwendigen Werte der Wasserqualität jederzeit auf einen Blick zur Nachverfolgung zur Verfügung. Die regelmäßige Dokumentation sorgt so nicht nur für ein gutes Vertrauensverhältnis zwischen Heizungsbauer und Kunden, sondern gibt auch Rechtssicherheit."
Fazit
Heizungsanlagen zählen zu den langfristigen Investitionen beim Bau eines Gebäudes. Bei mangelnder und unsachgemäßer Pflege können auf den Eigentümer hohe Kosten zukommen. Deshalb ist es notwendig, dass der zuständige Installateur den Eigentümer – unabhängig vom Heizungssystem und den eingesetzten Komponenten – umfassend berät. Wichtig ist es, bereits zu Beginn darauf zu achten, dass die Heizung sachgerecht gemäß den aktuell geltenden Normen und Richtlinien befüllt und betrieben wird und regelmäßige Nachkontrollen stattfinden, um eventuelle Störungen zeitnah identifizieren zu können. Dazu beitragen kann die Dokumentation aller wichtigen Werte – dies sorgt auf beiden Seiten für Rechtssicherheit und Vertrauen.
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