Wohin entwickeln sich Heizungsumwälzpumpen? Schon seit Jahren wehrt sich die Pumpenindustrie dagegen, die Heizungsumwälzpumpe als „Commodity-Product“ oder „Stapelware“ positioniert zu sehen. Aber eigentlich hat sie nur eine Aufgabe: Wasser in einer Heizungsanlage zuverlässig und so effizient wie möglich umzuwälzen, damit alle Verbraucher in bedarfsabhängiger Menge mit Wärme versorgt werden. Die Artikelreihe „Quo vadis Umwälzpumpen?“ wird in vier Beiträgen intensiv auf diese Frage eingehen und dabei unterschiedlichste technische Entwicklungspfade und hydraulische Anwendungen darstellen.
Quo vadis Umwälzpumpen? Teil 2
Entwicklungen bei Standalone-Umwälzpumpen
Freitag, 24.12.2021
Nachdem im ersten Teil des Fachbeitrags auf die integrierten Umwälzpumpen eingegangen wurde, werden nun die externen bzw. Stand-alone-Umwälzpumpen genauer betrachtet.
Der Markt für (externe) Stand-alone-Umwälzpumpen ist bezogen auf die Verwendung aufgeteilt nach:
▪ Pumpen zur bauseitigen Verrohrung durch den Installateur selbst – im Neubau oder in bestehenden Anlagen, um diese zu erweitern, zu renovieren oder zu sanieren.
▪ Pumpen für Anschlussgruppenhersteller, die keine kundenspezifisch modifizierte OEM-Pumpe nutzen wollen.
▪ Pumpen zur Nachrüstung von Anschlussgruppen ohne Pumpen durch den Installateur.
▪ Ersatzpumpen für den Austausch.
Betrachtet man die Marken, unter denen Stand-alone-Umwälzpumpen vertrieben werden, so sieht der Markt sehr vielschichtig aus. Alleine in der BAFA-Liste Heizungsoptimierung1 der bis Ende 2020 förderfähigen Hocheffizienzpumpen finden sich 35 „Hersteller“, die ihre Umwälzpumpen eintragen ließen. Diese kann man in verschiedene Kategorien einteilen:
▪ Einzelhersteller,
▪ Herstellergruppen mit verschiedenen Marken, die selbst herstellen,
▪ Herstellergruppen, die ein Produkt unter verschiedenen Marken vertreiben,
▪ Herstellerkooperationen, die ihre Fabrikate untereinander austauschen,
▪ OEM-Lieferanten, die unter ihrem Label eingekaufte Pumpen anbieten,
▪ Hausmarken von Großhändlern und Einkaufsringen,
▪ Baumarktmarken,
▪ Importe von außerhalb der EU, die unter eigenem oder Fremdlabel vertrieben werden.
Heutzutage haben die zwei großen europäischen Hersteller, Grundfos und Wilo, mit ihren Tochterfirmen und Hausmarken für OEMs und Großhändler einen Marktanteil von über 80 Prozent. Allerdings werden immer mehr chinesische Hersteller gesichtet, die man speziell im Onlinehandel und in Baumärkten findet. Meistens handelt es sich dabei in Design und Funktion um Kopien der europäischen Hersteller. Allerdings sollte man genau darauf achten, dass die Konformität mit EU-Richtlinien und CE-Sicherheitsvorschriften gewährleistet ist.
Externe (Stand alone-)Umwälzpumpen unterscheiden sich von den integrierten im Wesentlichen durch ihre Gehäuseform und ihr Regel- und Bedienkonzept. Bei den Gehäusen handelt es sich meist um Graugussgehäuse in Inline-Ausführung mit Anschlussgewinde bzw. -flansch bei größeren Pumpen. Beim Inline-Gehäuse liegen die beiden Anschlüsse (Eintritt und Austritt) gegenüber, sodass es in eine fluchtende Rohrleitung passt. Die häufigste Bauart bei kleinen Umwälzpumpen in Mitteleuropa ist immer noch ein Gehäuse mit 180 mm Einbaumaß und Anschlussgewinde Rp 1"/G 1 ½". Viele Pumpen werden bereits mit Wärmedämmschalen geliefert.
Ecodesign-Anforderungen
Von der Bauart her handelt es sich auch bei externen Heizungsumwälzpumpen (fast) immer um Hocheffizienzpumpen mit integriertem PM-Motor und Frequenzumrichter, da die Asynchronumwälzpumpen die Anforderungen der Ecodesign-Verordnung nicht erfüllen und somit innerhalb der EU nicht mehr in Verkehr gebracht werden dürfen. Außerhalb Europas allerdings werden diese immer noch verkauft, obwohl auch zum Beispiel in China und Südkorea die Hocheffizienzpumpen auf dem Vormarsch sind. Amerikanische Hersteller stellen sie mittlerweile auch her, zumal auch das U.S. Department of Energy (DOE) im Rahmen seines „Energy Conservation Program“ dabei ist, einen Effizienzstandard für Umwälzpumpen erstellen zu lassen.
Zur Kontrolle der Konformität mit den Bestimmungen dient der Energieeffizienzindex (EEI). Es wird also keine Pumpentechnologie vorgeschrieben. Zurzeit gilt:
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