DIN EN 1363-1 sichert die Rauchdichtheit
Werden die geforderten Restriktionen zur Tragfähigkeit eingehalten, ist davon auszugehen, dass die Momentenbelastung am seitlichen Bauwerksanschluss selbst im Brandfall keine Zerstörungen erzeugt, welche die Rauchdichtheit in Frage stellen. Abbildung 5 verdeutlicht dieses Problem für den Fall einer Überschreitung der zulässigen Grenzwerte.
In DIN EN 1363-1 [5] wird im Abschnitt 11.4.1 deshalb explizit darauf hingewiesen, dass der "Raumabschluss" nur dann als erfüllt angesehen werden kann, wenn das Kriterium "Tragfähigkeit" erfüllt ist.
Neue Aufgaben
Insbesondere die festgestellten Abweichungen bei der Verformung von Montageschienen sind in naher Zukunft weiter zu untersuchen, um die physikalischen Hintergründe für den Verformungszuschlag (Abb. 6) weiter aufzubereiten.
Gegebenenfalls müssen unter Anwendung der Kriechtheorie gemeinsam neue mathematische Modelle erarbeitet werden.
Bis dahin sollte das Lösungsfeld aus Sicherheitsgründen auf die genannten Randbedingungen beschränkt bleiben. So ist es auch im Brandschutz-Leitfaden [7] beschrieben.
Fazit
Für sichere brandschutzgerechte Installationslösungen im Zwischendeckenbereich gelten folgende Hinweise:
- Anker mit Europäisch Technischer Bewertung (ETA) verwenden,
- Brandlastwerte durch reduzierte Rohrstützweite einhalten,
- Tragfähigkeit nach DIN EN 1363-1 [5] als Grenzkriterium berücksichtigen,
- freie Länge von Montageschienen begrenzen, gegebenenfalls durch Zwischenabhängungen.
Vielfältige Forschungen auf dem Gebiet der Heißbemessung werden zukünftig dazu beitragen, dass diese Berechnungen genauso selbstverständlich werden, wie es die vor über 150 Jahren für die Kaltbemessung von Brücken eingeführten Berechnungen inzwischen sind.
Weitere Aufgaben werden zu lösen sein: Durch tieferes Verständnis der Randbedingungen müssen die Voraussetzungen für den algorithmischen Ausbau der Heißbemessung vervollkommnet werden. Es muss herausgefunden werden, welche Profile wirtschaftlich am besten für brandschutzgerechte Installationslösungen geeignet sind.
In Zusammenarbeit mit renommierten Prüfinstituten müssen reale Bemessungstemperaturen definiert werden, die für konkrete potentielle Brandereignisse deutlich unterhalb der Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK) liegen.
Literatur
[2] RAL Gütegemeinschaft Rohrbefestigung e.V., Landsberg am Lech; Verleihung von Gütezeichen nach neutralen, gleichwertigen Prüfungen.
[3] DIN EN 1993-1-2 : 2010-12 (Eurocode 3). Bemessung und Konstruktion von Stahlbauten, Teil 1-2: Allgemeine Regeln – Tragwerksbemessung für den Brandfall; Alleinvertrieb durch den Beuth-Verlag, Berlin.
[4] DIN 4102-4 : 2016-05 Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen, Teil 4: Zusammenstellung und Anwendung klassifizierter Baustoffe, Bauteile, Sonderbauteile; Alleinvertrieb durch den Beuth-Verlag, Berlin.
[5] DIN EN 1363-1 : 2012-10 Feuerwiderstandsprüfungen, Teil 1: Allgemeine Anforderungen; Alleinvertrieb durch den Beuth-Verlag, Berlin.
[6] Fachartikel zum Brandverhalten von Rohrbefestigungen, Ergebnisse aus Grundlagenversuchen mit Montageschienen, tab 9 (2015).
[7] Brandschutz-Leitfaden, Veröffentlichung der Sikla GmbH, VS-Schwenningen, 2018; https://sikla.de > Downloads > Broschüren > Brandschutz-Leitfaden