Installation

Rohrleitungen in Kühlkreisen: Werkstoffe und Verbindungen machen den Unterschied

Dienstag, 17.09.2024

Rohrleitungen von Kühlsystemen sind häufiger von Korrosion betroffen als solche von Heizsystemen. Der Grund: Die Beschaffenheit der Medien und deren niedrige Temperaturen begünstigen sowohl die Innen- als auch die Außenkorrosion des Rohres.

Die Wahl geeigneter Rohrleitungswerkstoffe kann die Korrosionsbeständigkeit der gesamten Installation wesentlich verbessern. Welche Werkstoffe ideal, welche optional einsetzbar und welche definitiv ungeeignet sind, ist dabei zum Teil anlagenspezifisch. Der Einsatz von Pressverbindersystemen ist generell zu empfehlen. Denn durch die einfache Handhabung sinken die Montagekosten und Instandsetzungs-beziehungsweise Reparaturarbeiten sind deutlich schneller auszuführen.

Quelle: Viega
Typische Anwendungen geschlossener Kühlkreisläufe sind Systeme für die wassergeführte Gebäudeklimatisierung. Kühlleitungen sind besonders korrosionsgefährdet. Außerhalb des Gebäudes, wenn Wasser durch die Isolierung dringt, und innerhalb des Gebäudes, wenn sich „Schwitzwasser“ unter der Dämmung bildet.

Die qualifizierte Aufbereitung von Kühlwasser ist wesentlich, um Rohrleitungssysteme gegen Korrosion und Inkrustation im Inneren zu schützen. Dazu haben die Verbände VDI und BTGA im April 2023 die neue Richtlinie 6044 „Vermeidung von Schäden in Kaltwasser- und Kühlkreisläufen“ veröffentlicht.

Ebenso wichtig ist der Korrosionsschutz von außen: Unter der nach DIN 4140 normativ geforderten Dämmung der Rohrleitungen kann sich „Schwitzwasser“ bilden. Enthält die Dämmung zudem wasserlösliche Chloride oder Sulfate, sind bei ungeschützten Rohrleitungen (insbesondere aus unlegierten Stählen) massive Schäden vorprogrammiert. Dieses sehr häufig auftretende Phänomen wird „Corrosion under Insulation“ (CUI) genannt.

Um dem vorzubeugen, hat die Arbeitsgemeinschaft Industriebau e. V. das Arbeitsblatt AGI Q151 „Korrosionsschutz unter Dämmung“ herausgegeben. Es empfiehlt anwendungsabhängig nachträglich aufzutragende Korrosionsschutzsysteme für unlegierte und niedriglegierte Stähle sowie für nicht rostende austenitische Stähle.

Rohrleitungen aus Edelstahl oder Kupfer sind in Kühlkreisläufen jedoch in der Regel nicht zu beschichten. Denn die DIN 4140:2023-05 „Dämmarbeiten an betriebstechnischen Anlagen in der Industrie und in der technischen Gebäudeausrüstung – Ausführung von Wärme- und Kältedämmungen“ sieht für nicht rostende Werkstoffe nur dann eine Schutzbeschichtung vor, wenn die Rohrleitungen bzw. die darin geführten Medien einen Temperaturbereich von +35 °C bis +120 °C erreichen.

Für die Beständigkeit und Wirtschaftlichkeit von Kühlsystemen ist neben dem Korrosionsschutz also auch die Wahl des „richtigen“ Installationssystems mitentscheidend. In den Dimensionen DN 10 bis DN 100 haben sich entsprechende Pressverbindersysteme durchgesetzt.

Sie zeichnen sich sowohl bei Neuinstallationen als auch in der Instandsetzung und Erweiterung von Kühlsystemen durch eine hohe Flexibilität sowie eine messbare Zeitersparnis bei der Montage aus. Viega bietet diese für offene und geschlossene Kühlkreisläufe geeigneten Pressverbindersysteme – je nach Anwendung – für Rohre aus Stahl, Edelstahl oder Kupfer an.

Quelle: Viega
Beispiel für eine Installation mit „Megapress“: Mit diesen Pressverbindern können selbst industriell korrosionsbeschichtete Stahlrohre direkt bis zu den Kaltwasser-Klimageräten installiert werden. Das spart gegenüber dem Schweißen erheblich Zeit. Außerdem sind beim „kalten“ Verpressen keine Brandschutzvorkehrungen erforderlich.

Für eine effizientere Montage und Instandsetzung

Der generelle Vorteil von Pressverbindersystemen wird insbesondere im direkten Vergleich zum Schweißen deutlich. Werden Kühlkreise aus unlegiertem Stahlrohr geplant, sind immer noch Schweißverbindungen üblich – aber in Verbindung mit dem erforderlichen Korrosionsschutz nach Arbeitsblatt AGI Q151 sehr aufwendig: Vor dem Schweißen ist bei vorlackierten oder vorbeschichteten Rohren der Korrosionsschutz an den Rohrenden zu entfernen. Anschließend sind Schweißverbinder und Verbindungs-stelle mit einem Korrosionsschutz zu versehen. Der sollte identisch mit dem Korrosionsschutz des Rohres sein, damit an den Übergängen keine chemischen Reaktionen auftreten oder Haftungsprobleme den Schutz schwächen. Dieses Risiko lässt sich nur ausschließen, wenn nach der Rohrleitungsinstallation und vor der Dämmung ein einheitlicher Korrosionsschutzanstrich aufgetragen wird. Das erfordert allerdings die zusätzliche Koordination weiterer Arbeitsgänge und entsprechend mehr Bauzeit sowie Kosten.

Als Lösung bietet Viega hier die Pressverbindersysteme „Megapress“ und „Megapress S“ (für dickwandi-ge Stahlrohre von 3/8 bis 2 Zoll) beziehungsweise „Megapress S XL“ (für dickwandige Stahlrohre von 2½ bis 4 Zoll) an. Damit lassen sich auch industriell vorlackierte Rohre schnell und einfach verarbeiten. Die Zink-Nickel-beschichteten Pressverbinder benötigen keinen zusätzlichen Korrosionsschutz. Nach der Dichtheitsprüfung kann die Rohrleitungsinstallation also direkt gedämmt werden.

Weiterführende Informationen: https://www.viega.de/Temponox

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