Die Idee der Motorworld, die 2009 mit der „Motorworld Region Stuttgart“ ihren Anfang nahm, bringt mittlerweile ordentlich PS auf die Straße. Neben einem weiteren, 2018 eröffneten Standort in Köln kommt nun unter anderem München neu hinzu. Hier ist in der denkmalgeschützten, ehemaligen Lokhalle ein einzigartiger Treffpunkt für Liebhaber hochwertiger Fahrkultur und zugleich ein vielseitiges Veranstaltungsareal entstanden. Das riesige Gebäudeensemble stellt auch an die Lüftungstechnik besondere Anforderungen. Die Redaktion des HeizungsJournals hat sich vor Ort genauer umgeschaut und wurde dabei Zeuge einer außergewöhnlichen Anlagenmontage.
„Schwebende“ Raumlufttechnik für die „Motorworld München“
Ein Zentrum mobiler Leidenschaft
Dienstag, 04.05.2021
Entsprechend dem Konzept der Motorworld soll jeder Standort zu einem magischen Ort rund um das Thema Oldtimer und Liebhaberfahrzeuge und damit zum Zentrum für mobile Leidenschaft werden – meist in denkmalgeschützten Gebäuden. Sammler, Liebhaber und Fans ebenso wie Classic-Car-Investoren können hier Fahrzeuge sämtlicher Couleur – von Oldtimern über Youngtimer und Raritäten bis hin zu modernen Luxusautomobilen und Bikes – finden und diese vor Ort in Glasboxen einstellen. Dienstleister, Einzelhändler, Galeristen und Agenturen ergänzen das Angebot für die Fahrzeugbegeisterten.
Alles begann 2009, als die „Motorworld Region Stuttgart“ als Pilotprojekt auf dem ehemaligen Landesflughafen von Württemberg in Böblingen ihre Pforten öffnete. Preisgekrönt und mehrfach erweitert, ist sie heute das größte private und markenunabhängige Oldtimer- und Sportwagenzentrum Europas. Zu den Mietern zählen Experten für automobile Klassiker wie Arthur Bechtel Classic Motors sowie Auto- und Bikehäuser der Premiummarken Bentley, Ferrari, Maserati, Harley Davidson und Porsche. Darüber hinaus lässt hier die Dörr Group mit McLaren und Lotus die Herzen der Automobilfans höherschlagen.
Neuer Standort der Extraklasse
Nach dem erfolgreichen Start in Böblingen wurden in den vergangenen Jahren weitere Projekte und Aktivitäten ins Leben gerufen. Im Juni 2018 eröffnete auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Butzweilerhof die „Motorworld Köln-Rheinland“ und nun ist unter anderem München an der Reihe. Hier hält die Motorworld Einzug in die denkmalgeschützten Hallen des ehemaligen Bahnausbesserungswerkes und macht diesen historischen Standort – erweitert durch stilvolle Neubauten innerhalb der riesigen Lokhalle mit ihren 22.000 m² Grundfläche – zum lebendigen Treffpunkt und Forum für Liebhaber und Fans hochwertiger Fahrkultur.
Das Gelände der „Motorworld München“ bietet insgesamt 75.000 m² Fläche für verschiedene Veranstaltungen, wie Events, Messen, Tagungen, Konzerte oder Galaabende. Neben dem Mobilitätszentrum und Event-Ensemble, zu dem die über München hinaus bekannten Eventhallen Zenith und Kesselhaus sowie der neue Kohlebunker gehören, kommen noch weitere Eventbereiche, ein neuer Kongresssaal für mehr als 2.000 Personen und diverse Tagungsräume hinzu. Ein 4-Sterne-Hotel in der Lokhalle bietet den Besuchern und Fahrzeugbegeisterten mit seinen über 150 thematischen Doppelzimmern eine adäquate Übernachtungsmöglichkeit. Darüber hinaus ergänzen vielfältige Gastronomiebetriebe, Lifestyleshops, Büros und nicht zuletzt rund 900 Parkplätze in der neuen Tiefgarage, aber auch in den Außenanlagen, das Angebot der mobilen Erlebniswelt.
Bei allen Maßnahmen innerhalb der denkmalgeschützten Lokhalle wurde darauf geachtet, den industriellen Charakter und Stil des historischen Gebäudes zu bewahren. Viele Elemente aus der Zeit als Bahnausbesserungswerk sind nach wie vor sichtbar und in das Gesamtkonzept des Gebäudeensembles integriert – etwa das Schienendrehkreuz, Kranbahnen, Stahlträger und das Dachtragwerk. Zudem ist keine der Einbauten, die in der Halle entstanden sind, mit der Hallenkonstruktion verbunden.
Be- und Entlüftung mit Herausforderungen
In der „Motorworld München“ kommen insgesamt 38 raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) zum Einsatz. Die Anlagen dienen allein der Be- und Entlüftung und werden mit einem Außenluftanteil von 100 Prozent betrieben. Sie sind mit Kühl- und Heizregistern zur Vortemperierung der Außenluft ausgestattet, die Rückgewinnung der in der Abluft enthaltenen Wärme erfolgt – je nach Anlage – über Rotations- oder Kreuzstromwärmeübertrager. Die Beheizung und Kühlung der Räume übernehmen andere Systeme, je nach Gebäude bzw. Räumlichkeit zum Beispiel Flächenheizungen, Fan Coils oder Hallenheizer.
„Eine ausreichende Be- und Entlüftung ist vor allem in den innenliegenden und von der Fassadenkonstruktion der Lokhalle abgekoppelten Gebäuden von Bedeutung“, erläutert Dominic Zacharias, Senior-Projektleiter bei der Otto Building Technologies GmbH, einem Tochterunternehmen der Engie Deutschland, und beim Projekt „Motorworld München“ für die Lüftungstechnik verantwortlich. „Denn in der Lokhalle selbst findet keine mechanische Lüftung statt. Hier ist lediglich die Einhaltung einer Raumlufttemperatur von mindestens 12 °C vorgegeben, damit die Besucher wettergeschützt flanieren, die Fahrzeuge und Oldtimer in den Glasboxen betrachten und zu Events, Konzerten oder anderen Veranstaltungen gelangen können.“
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