Damit das funktioniert, ist eine detailgenaue Auslegung zwingende Voraussetzung. „Weil bei uns jedes Projekt ohnehin in Building Information Modeling (BIM) geplant wird“, so TGA-Projektleiter Willi Buschmann, „stehen uns die Daten für die später eingesetzten Rohrleitungssysteme mit den entsprechenden Brandschutzanforderungen zur Vorfertigung der Schachtblöcke immer hinreichend früh zur Verfügung.“
Dass die BIM-Planung bei derart komplexen Projekten für die rund 1.200 Mitarbeiter starke Ten Brinke-Gruppe mittlerweile eine Selbstverständlichkeit ist, ist nicht nur den bauablauf-beschleunigenden Schachtblöcken zu verdanken, erklärt Buschmann: „Die exakte Vorplanung entlang einer klaren Bedarfsbeschreibung der Bauherren oder Investoren hilft uns letzten Endes genauso beim später möglichst reibungslosen Umsetzungsprozess. Denn über die BIM-Planung können wir zum Beispiel mögliche Kollisionen schon im Vorfeld erkennen und ausräumen.“
Zusätzlich werde dadurch das häufig praktizierte Überplanen während der Bauphase weitestgehend vermieden: „Das unterstützt nicht nur eine qualitativ einwandfreie Bauausführung, sondern senkt auch das Risiko ungeplanter Kostensteigerungen, die sich bei nachträglichen Änderungen beispielsweise von Installationen sehr schnell zu beträchtlichen Summen aufaddieren können.“
Strukturierter Abwägungsprozess
Bei aller Begeisterung für schlanke, qualitätssichernde Bauprozesse gab es beim Projekt „Am Alten Bootshafen“ allerdings einen aktuellen Bau-Trend, bei dem die Projekt-Spezialisten von Ten Brinke nicht mitzogen – und zwar dem der Register-Vorfertigung. „Natürlich“, betont Willi Buschmann, „haben wir auch das Thema durchdacht und durchkalkuliert. Vor allem, weil die 114 Wohneinheiten, 90 Apartments und rund 150 Hotelzimmer mit ihrer hohen Zahl an Vorwandkonstruktionen auf den ersten Blick entsprechendes Optimierungspotential versprachen.“ Bei genauerem Hinsehen auf die dann doch sehr individuellen Raumgestaltungen habe sich jedoch genauso schnell abgezeichnet, dass insbesondere durch die Verarbeitungsvorteile des hier eingesetzten Vorwandsystems „Prevista“ von Viega die Vorfertigung keinen zusätzlichen wirtschaftlichen oder qualitativen Nutzen brachte.
Buschmann weiter: „Einmal mehr bestätigt sich an diesem Beispiel, wie wichtig es im Sinne optimaler Bauprozesse ist, bei jedem Projekt immer das Gesamtbild aus Zeit- und Kostenrahmen in Kombination mit dem definierten Qualitätsanspruch vor Augen zu haben. Nicht zu unterschätzen ist dabei im Übrigen der intensive Austausch mit einem breit aufgestellten Hersteller wie Viega schon im Vorfeld, denn dann trifft die Expertise des Systemanbieters auf unsere Erfahrung aus der Realisierung vieler hundert solcher Großprojekte. Gemeinsam können wir auf dieser Basis die bestmögliche Herangehensweise für eine TGA entwickeln, die nicht nur hoch funktional ist, sondern sich langzeitsicher gleichzeitig genau im vorab definierten Kostenrahmen bewegt – ein perfektes Ergebnis also für alle Beteiligten.“