Das Potential des Gebäudesektors in der Energiewende.
- Seite 1
- Seite 2
Sieben Fakten zur Wärmewende in Deutschland
Mittwoch, 01.01.2020
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgas-Emissionen in Deutschland bis 2050 um 80 bis 95 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. Wenn dieses Ziel erreicht werden soll, ist es unumgänglich, dem Gebäudesektor besondere Aufmerksamkeit zu schenken. Allein bis 2030 sollen hier 45 Mio. t CO2 eingespart werden. Warum genau der Sektor so entscheidend für die Energiewende ist und welche Möglichkeiten und Ansätze für die Immobilienwirtschaft bestehen, um die Wärmewende gelingen zu lassen, zeigen die folgenden sieben Fakten. Sie stammen aus dem Factbook "Energiewende in Gebäuden – Bedeutung der Digitalisierung", das Techem, ein führender Serviceanbieter für smarte und nachhaltige Gebäude, gemeinsam mit dem Handelsblatt Research Institute erstellt hat.
1 - Gebäude sind einer der Hauptverursacher von CO2-Emissionen
In der öffentlichen Debatte zur Energiewende liegt der Fokus oftmals auf der Stromversorgung. Aber: Mit 122 Mio. t CO2-Äquivalenten im Jahr 2019 liegt der Gebäudesektor auf Platz 3 der größten Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. Dabei ist CO2-Neutralität im Gebäude möglich. Das Einsparpotenzial bei Gebäudehülle, Nutzer und Anlagentechnik liegt bei rund 43 Prozent, weitere 47 Prozent CO2-Einsparung können durch regenerative Energien beigesteuert werden.
2 - Gebäudeautomation kann einen enormen Beitrag leisten
Mit den zum jetzigen Zeitpunkt verabschiedeten Maßnahmen im Gebäudesektor lassen sich 27 Mio. t CO2 bis 2030 einsparen – das sind 18 Mio. t weniger als das im Klimaschutzproramm festgelegte Ziel von 45 Mio. t CO2-Einsparung. Rund zwei Drittel der Differenz ließen sich durch den gezielten Einsatz von Gebäudeautomation ausgleichen.
3 - Smart Home boomt in Deutschland
Mit einem Umsatz von mehr als 4,3 Mrd. Euro ist Deutschland weltweit der drittgrößte Markt für Smart Home-Anwendungen. Und auch in den kommenden Jahren soll der Umsatz dynamisch wachsen. Die meisten Haushalte setzen dabei bereits auf das richtige Pferd: Die größte Motivation zur Anschaffung ist die Energieersparnis (39 Prozent). Weitere Anschaffungsgründe sind Fernsteuerung (38 Prozent) oder Automatisierungsmöglichkeiten (35 Prozent).
4 - Smart Meter für intelligentes Messen
Ein weiterer zentraler Baustein der Digitalisierung von Gebäuden ist der Smart Meter-Rollout, der bis 2032 in Deutschland geplant ist. Smart Meter helfen, erneuerbare Energien besser in das Energiesystem einzubinden und machen den Verbrauch transparenter. Rund 35 Millionen der intelligenten Messsysteme und Zähler sollen bis 2032 installiert werden.